14.02.2018 15:53:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen geraten nach US-Verbraucherpreisen unter Druck

Von Manuel Priego-Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Über den Erwartungen gestiegene US-Verbraucherpreise setzen Europas Börsen am Mittwochnachmittag zu. Die Preise sind im Januar um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen und damit stärker als die erwarteten 0,4 Prozent. Im Kern ging es mit den Preisen um 0,3 Prozent statt der erwarteten 0,2 Prozent nach oben. Die deutliche Reaktion an den Märkten legt nahe, dass die Inflationsängste der Anleger wieder zunehmen. Zugleich sind die US-Einzelhandelszahlen im Januar sehr viel schlechter ausgefallen als erwartet. Aus Marktsicht kein guter Datenmix.

Der DAX notiert mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 12.238 Punkten, im Tagestief stand der Index sogar bei 12.075 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 3.349 Punkte nach oben. Der Euro gibt ebenfalls nach und liegt bei 1,2318 Dollar, während er vor den Daten noch bei rund 1,2350 Dollar notierte. Im Tagestief war er allerdings nach den US-Daten schon bis auf 1,2276 Dollar abgerutscht. Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries zieht derweil auf 2,88 Prozent nach 2,82 Prozent vor den Daten an und steigt damit in Richtung Jahreshoch.

Nach Einschätzung aus dem Handel könnte die Volatilität an den Finanzmärkten nach den US-Preisdaten wieder zunehmen. Die Sorge gehe um, dass die US-Notenbank zu einem schärferen geldpolitischen Vorgehen gezwungen wird als bislang erwartet. Ein Händler warnt indes vor einer Dramatisierung. Letztlich indizierten die steigenden Inflationszahlen eine stärkere Wirtschaft. Den europäischen Märkten spiele zudem in die Hände, dass der Euro tendenziell nachgeben sollte.

Kapitalmarkttag von H&M kommt nicht gut an

Der Kapitalmarkttag von H&M kommt bei den Anlegern nicht besonders gut an. Die Kernaussage lautet: Es wird zunächst schlechter, bevor es wieder besser wird. Der Retailer räumte ein, dass in dem am 1. Dezember begonnenen Geschäftsjahr 2017/18 der Umsatz auf vergleichbarer Fläche zurückgehen dürfte. Mit einer leichten Erholung rechnet das Unternehmen im Laufe des Jahres. Der hohe Bestand aus dem vierten Quartal und Ungleichgewichte in der Produktpalette dürften zu Beginn des Geschäftsjahres zudem auf das Ergebnis drücken, hieß es. H&M droht den Anschluss im Digital-Geschäft zu verlieren. Daher soll in die Sparte nun mehr Geld fließen. H&M verlieren 5 Prozent.

Schwach zeigen sich nach ihrem Zwischenbericht auch Credit Agricole. Die Bank hat die Gewinnprognose deutlich verfehlt. Statt knapp 611 Millionen Euro hat sie im vierten Quartal nur 387 Millionen verdient. "Auch die Qualität der Zahlen lässt zu wünschen übrig", sagt ein Marktteilnehmer. Die Kernkapitalquote ging auf 11,7 Prozent zurück von 12 Prozent am Ende des dritten Quartals. Der Kurs verliert 3,7 Prozent.

Positiv bewerten Marktteilnehmer dagegen die Zahlen der Credit Suisse, die Aktie legt um 1,2 Prozent zu. Zwar hat die Bank erneut einen Verlust verzeichnet, das liegt jedoch vor allem an der US-Steuerreform. "Insgesamt sind die Zahlen etwas besser ausgefallen als erwartet", sagt ein Marktteilnehmer.

Cashflow von Thyssenkrupp enttäuscht

Thyssenkrupp geben mit Abgaben von 1,8 Prozent kräftig nach. Der Konzern hat zum Auftakt des neuen Geschäftsjahres von einer starken Entwicklung in seinem traditionellen Stahlgeschäft profitiert. Der bereinigte operative Gewinn legte trotz fortdauernder Schwäche im Anlagenbau um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahr zu. Allerdings stören sich die Anleger am operativen Cashflow, der mit einem Minus von 1,5 Milliarden Euro klar negativ ausfällt.

Die Analysten der Deutschen Bank haben Vonovia auf "Kaufen" erhöht, die Aktie legt um 1,6 Prozent zu. Zudem haben die Analysten auch LEG Immobilien auf "Kaufen" hochgenommen, die Aktie gewinnt 1,7 Prozent.

Der niederländische Chemiekonzern DSM (plus 3,6 Prozent) hat im vierten Quartal doppelt so viel verdient wie im Vorjahr und will zudem die Dividende auf 1,85 Euro anheben.

Gut kommen die Zahlen von Bilfinger an, die Aktie legt um 5,8 Prozent zu. Der Umbau unter Konzernchef Tom Blades trägt langsam Früchte. Anderthalb Jahre nach seinem Amtsantritt scheint die Erosion der Einnahmen gestoppt. "Die Zahlen liegen über den Erwartungen", sagt ein Teilnehmer. Der Umsatz liege leicht über den Erwartungen, und der Verlust sei etwas kleiner ausgefallen als prognostiziert.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.349,06 0,24 8,13 -4,42

Stoxx-50 2.998,88 0,38 11,49 -5,63

DAX 12.238,13 0,34 41,63 -5,26

MDAX 25.251,08 0,69 171,82 -3,62

TecDAX 2.497,66 1,43 35,12 -1,24

SDAX 11.893,31 0,63 75,01 0,05

FTSE 7.208,75 0,57 40,74 -6,76

CAC 5.133,24 0,47 24,01 -3,38

Bund-Future 157,88 -0,35 -2,41

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.06 Uhr Di, 17:14 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2326 -0,19% 1,2374 1,2365 +2,6%

EUR/JPY 132,26 -0,69% 132,67 132,85 -2,2%

EUR/CHF 1,1542 -0,08% 1,1543 1,1541 -1,4%

EUR/GBP 0,8905 +0,13% 0,8903 1,1236 +0,2%

USD/JPY 107,30 -0,48% 107,22 107,49 -4,7%

GBP/USD 1,3839 -0,34% 1,3897 1,3897 +2,4%

Bitcoin

BTC/USD 9.198,54 +7,58% 8.813,87 8.655,75 -35,96

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 58,37 59,19 -1,4% -0,82 -3,4%

Brent/ICE 62,09 62,72 -1,0% -0,63 -6,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.333,82 1.329,16 +0,4% +4,66 +2,4%

Silber (Spot) 16,63 16,58 +0,3% +0,05 -1,8%

Platin (Spot) 979,85 975,00 +0,5% +4,85 +5,4%

Kupfer-Future 3,18 3,16 +0,6% +0,02 -3,6%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 14, 2018 09:54 ET (14:54 GMT)

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