25.07.2017 11:16:43
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MÄRKTE EUROPA/Börsen erholen sich leicht - ifo auf Allzeithoch
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Ein überraschend auf ein neues Allzeithoch gestiegener ifo-Geschäftsklimaindex setzt an Europas Börsen am Dienstagvormittag kaum Akzente. Die Aktienmärkte notierten schon vor Veröffentlichung der Daten dank einer technischen Gegenbewegung im Plus. "Die weichen Stimmungsindikatoren interessieren niemanden mehr", sagt ein Händler. Die Anleger wollten vielmehr harte Fakten sehen. Der ifo-Index stieg im Juli auf 116,0 und damit viel stärker als die erwarteten 114,9. Sowohl der Index der Erwartungen wie auch der Lage zogen an. Der Dax gewinnt 0,5 Prozent auf 12.266 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,6 Prozent auf 3.475 nach oben.
Mit der Stabilisierung im Euro-Dollar-Paar richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger bereits auf die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch. Die Erwartungen an eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr in den USA liegt mittlerweile nur noch bei 48 Prozent, wie die Fed Funds Futures zeigen. Bis Ende 2018 soll es nach den aktuellen Projektionen der US-Notenbank insgesamt drei Zinserhöhungen geben. Die Finanzmärkte haben daran aber Zweifel.
Am Nachmittag wird in den USA der Index des Verbrauchervertrauens veröffentlicht. Hier stellen sich Analysten für den Monat Juli auf einen Rückgang auf 116,0 von 118,9 ein. Die Zustimmungswerte für Präsident Trump liegen im Keller. Es ist unklar, inwieweit er sein politisches Programm überhaupt wird umsetzen können. Trump gerät wegen der ausufernden Russland-Affäre zunehmend in Bedrängnis. Dessen Schwiegersohn Jared Kushner hat in der Zwischenzeit vier Treffen mit russischen Regierungsvertretern eingeräumt.
Bei Covestro überzeugt das Volumenwachstum nicht Für die Covestro-Aktie geht es nach Zahlen um 0,9 Prozent nach unten. Diese sind zwar auf den ersten Blick überzeugend ausgefallen, gefallen allerdings nicht im Detail. Die DZ Bank stört sich vor allem am niedrigen Volumenwachstum. Da hilft dann auch nicht, dass beim Cashflow und den Gewinnkennziffern, vor allem im EBITDA, laut Händlern sämtliche Erwartungen klar übertroffen worden seien. DZ-Bank-Analyst Peter Spengler spricht übergeordnet von einer positiven Indikation für den Chemiesektor.
Für Akzo geht es 0,5 Prozent nach unten. Trotz eines besseren Umsatzes sei es Akzo nicht gelungen, dies in höhere Gewinne umzusetzen. Grund seien hier höhere Inputkosten gewesen, die vor allem den Bereich Marine & Protective Coatings belastet hätten. Im Fokus des Marktes stehe aber weiter die Entflechtung des Konzerns; der Margendruck in einigen Segmenten dürfte daher nicht belasten.
Zahlen und Übernahmen im Luxusgüterbereich Societe Generale (SocGen) äußert sich insgesamt recht angetan zu den Quartalszahlen von Luxottica. Zwar fehle weiter eine Beschleunigung im Umsatzwachstum, allerdings habe das Unternehmen die Kosten unter Kontrolle. Positiv heben die Analysten den Anstieg der EBIT-Marge um 10 Basispunkte heraus. Luxottica gewinnen 1,6 Prozent an der Mailänder Börse.
Für die Aktie des Damenschuhherstellers Jimmy Choo geht es in London um gut 17 Prozent nach oben, nachdem US-Modekonzern Michael Kors die Übernahme des britischen Unternehmens für 896 Millionen Pfund angekündigt hat. Das Übernahmegebot liegt 18 Prozent über dem Schlusskurs der Jimmy-Choo-Aktie von Montag. Aktien der Zeitarbeitsfirma Randstad gehören zu den Top-Gewinnern in Europa und legen 5,5 Prozent zu. Hauptsächlich das deutlich höhere Umsatzwachstum habe positiv überrascht, unterstreichen die Analysten von ING.
Im TecDax steigt die Aixtron-Aktie nach Zahlen um 1 Prozent. Stützend wirken starke Auftragseingänge und die daraus folgende Absatzprognoseerhöhung. Die Aktie holt damit einen Teil der Verluste vom Vortag auf. Für ein kräftiges Minus hatten Aussagen des Interim-CEO Kim Schindelhauer gesorgt, dass AIXTRON nicht zu verkaufen sei. "Das hat zunächst einmal viele Hoffnungen auf eine gute Prämie zerschlagen", sagt ein Händler.
Im MDAX geht es für Axel Springer nach einer Hochstufung durch Barclays um 4,4 Prozent nach oben. Nach einer Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank ziehen Talanx sogar noch deutlicher um 4,9 Prozent an.
Am Devisenmarkt ist es am Morgen ruhig. Das Euro-Dollar-Paar steht wenig verändert bei rund 1,1660 und zeigt praktisch keine Reaktion auf den besseren ifo-Geschäftsklimaindex. Die Analysten stellen sich auf einen wenig inspirierenden Handelstag ein. "Vor der morgigen FOMC-Sitzung möchten sich weder Euro- noch Dollar-Interessenten in die eine oder andere Richtung aus dem Fenster lehnen", sagt Analystin Esther Reichelt.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.474,21 0,61 21,04 5,58 Stoxx-50 3.123,60 0,43 13,51 3,76 DAX 12.248,74 0,33 39,79 6,69 MDAX 24.658,47 0,54 132,53 11,13 TecDAX 2.267,29 0,41 9,22 25,15 SDAX 11.099,38 0,66 72,96 16,60 FTSE 7.429,17 0,70 51,44 4,01 CAC 5.158,98 0,61 31,29 6,10Bund-Future 162,36 -0,07 -0,27
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.49 Uhr Mo, 17.33 Uhr % YTD EUR/USD 1,1652 -0,01% 1,1654 1,1643 +10,8% EUR/JPY 129,63 +0,15% 129,44 129,33 +5,4% EUR/CHF 1,1041 +0,07% 1,1034 1,1015 +3,1% EUR/GBP 0,8945 +0,00% 0,8945 1,1188 +4,9% USD/JPY 111,25 +0,15% 111,09 111,07 -4,8% GBP/USD 1,3027 -0,01% 1,3028 1,3026 +5,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,57 46,34 +0,5% 0,23 -18,3% Brent/ICE 48,84 48,6 +0,5% 0,24 -16,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.252,31 1.255,31 -0,2% -3,00 +8,8% Silber (Spot) 16,38 16,49 -0,7% -0,11 +2,8% Platin (Spot) 930,10 930,50 -0,0% -0,40 +2,9% Kupfer-Future 2,78 2,74 +1,5% +0,04 +10,2% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
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(MORE TO FOLLOW) Dow Jones NewswiresJuly 25, 2017 04:46 ET (08:46 GMT)
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Covestro AG | 57,62 | 0,21% | |
Randstad Holding N.V. | 41,54 | -0,10% | |
Talanx AG | 80,20 | 1,65% |