15.01.2015 10:12:32

MÄRKTE EUROPA/Börsen erholen sich im Sog der Rohstoffpreise

   Von Thomas Leppert

   Mit einer kräftigen Erholungsbewegung starten die europäischen Börsen in den Handel am Donnerstag. Unterstützung kommt dabei von den Rohstoffmärkten. Dort machten die Preise für Öl und auch Kupfer einen Teil ihrer jüngsten Verluste wett. So notiert ein Barrel der Sorte Brent bei 47,80 Dollar und damit rund 4 Prozent höher als im Tagestief am Mittwoch. Dies sorgt für Gewinne in diesen Sektoren, der Subindex der europäischen Öl-und Gaswerte stellt mit einem Plus von 1,7 Prozent den Gewinner in Europa.

   Der Dax legt im frühen Handel um 1,3 Prozent auf 9.941 Punkte zu. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 1,3 Prozent auf 3.130 Punkte. Händler gehen davon aus, dass der Aktienmarkt auch in den kommenden Tagen volatil handelt. Bis zur EZB-Sitzung in der kommenden Woche und den Parlamentswahlen in Griechenland am 25. Januar könnte die Schaukelbörse weitergehen.

   An der Börse wird davon ausgegangen, dass die Europäische Zentralbank in der kommenden Woche ein Anleihenkaufprogramm bekannt gibt. Chris Weston, Marktstratege bei IG, bezweifelt, dass ein Kaufprogramm mit einem Volumen von 500 Milliarden Euro ausreicht, Inflation im Euroraum zu generieren. Ein solcher Betrag repräsentiere rund 5 Prozent des Bruttoinlandproduktes der Eurozone und sei vom Volumen her vergleichbar mit dem Anleihenkaufprogramm in Großbritannien.

   Allerdings sei zu beachten, dass die Zinsen im Euroraum in den vergangenen Monaten bereits deutlich zurückgekommen sind, so Weston. In der Hälfte aller Länder der Eurozone rentierten die Anleihen im Laufzeitbereich von bis zu zwei Jahren bereits im negativen Bereich, in einigen Ländern auch bei den Laufzeiten von bis zu fünf Jahren. Die Frage für ihn sei, ob die Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren mit einem Anleihekaufprogramm dann unter 0,3 Prozent rentieren. Nach Einschätzung von Weston kann es nicht im Interesse der Europäischen Zentralbank sein, so "teure" Anleihen zu kaufen.

   Die Berichtssaison in Deutschland läuft gut an. Nach SAP und Continental konnten auch Beiersdorf aus dem DAX überzeugen. Der Konsumgüterhersteller legte beim Umsatz im vergangenen Jahr um 2,3 Prozent zu. Dank starker Marken und einer gut gefüllten Produktpipeline sollte es Beiersdorf möglich sein, zusätzliche Marktanteile hinzuzugewinnen und schneller als die Wettbewerber zu wachsen, heißt es von den Analysten der DZ Bank. Die Aktie legt um 5,1 Prozent zu.

   Nicht so gut läuft es bei Richemont. Der Luxusgüterkonzern hat im dritten Geschäftsquartal erneut unter der Kaufzurückhaltung in Asien gelitten. Der Konzern, zu dem bekannte Marken wie Cartier, Piaget und Montblanc gehören, konnte seinen Umsatz in den Monaten Oktober bis Dezember zwar um 3,7 Prozent auf 3,05 Milliarden Euro steigern. Damit blieb das Umsatzwachstum jedoch hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Die Aktie verliert an der Börse 1,2 Prozent.

   Ein gemischtes Zahlenwerk hat der Einzelhändler Ahold aus den Niederlanden vorgelegt. Von einer guten Performance spricht die Societe Generale mit Blick auf die Umsatzentwicklung in den Niederlanden. Ungebrochen schwierig gestalte sich dagegen das Geschäft in den USA. Die SocGen bestätigt nach den Zahlen ihre Verkaufsempfehlung. Ahold-Aktien verlieren 0,8 Prozent.

   Eine Änderung in der Zusammensetzung im SDAX hatte die Deutsche Börse am Mittwochabend bekanntgegeben. Infolge der Übernahme der C.A.T. Oil AG durch die Joma Industrial ist der Streubesitzanteil der C.A.T. Oil AG gesunken. In den Index rückt die Aktie des Automobilzulieferers Hella nach. Die Änderung der Zusammensetzung wird am Montag, den 19. Januar 2015, vollzogen. Die Aktie von C.A.T. Oil notiert kaum verändert bei 12,27 Euro, Helma gewinnen 3,1 Prozent auf 29,95 und notieren damit auf dem höchsten Stand seit Börsengang.

   Spannend könnte die Veröffentlichung der US-Erzeugerpreise am Nachmittag werden. Analysten erwarten wegen des Ölpreis-Einbruchs einen Rückgang von 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Stärkere Rückgänge könnten Spekulationen auslösen, dass sich die erste Leitzinserhöhung der Fed nach hinten verschiebt. Nach den schwachen US-Einzelhandelsdaten könnte auch die Bekanntgabe des Empire-State-Manufacturing- sowie des Philadelphia-Fed-Index spannend werden.

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