06.08.2018 13:03:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen drehen ins Plus - Linde werden weiter abverkauft

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen drehen am Montagmittag ohne wirklich fundamentale Gründe ins Plus. Stützend dürfte allerdings die Euro-Schwäche wirken - die Einheitswährung ist gegen Mittag gegen den Dollar unter Druck geraten und notiert um 1,1530. Die Schwäche des Euro lässt den Einbruch der deutschen Auftragseingänge etwas in den Hintergrund treten. Mit den Auftragseingängen ging es im Juni um 4 Prozent nach unten - die Prognose lag nur bei einem Minus von 0,5 Prozent.

Der DAX gewinnt 0,7 Prozent auf 12.698 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 3.500 nach oben. Hauptthema bleibt der Handelsstreit zwischen den USA und China, nachdem Peking am Freitag neue chinesische Strafzölle auf US-Importe im Volumen von 60 Milliarden Dollar angedroht hat. Damit reagierten die Chinesen auf die Drohung von US-Präsident Donald Trump, US-Strafzölle auf China-Importe im Volumen von 200 Milliarden Dollar auf 25 statt bislang 10 Prozent anzuheben.

Die Unsicherheiten sind sehr groß. "Die Eskalationsspirale dreht sich weiter, in der Folge nimmt die Verunsicherung bei den Anlegern deutlich zu", so Thomas Altmann, Senior Portfoliomanager bei QC-Partners. Wie hoch der finanzielle Schaden für das Reich der Mitte ausfallen wird, lasse sich noch nicht endgültig beziffern. Die meisten Analysten sehen die USA in dem Handelskonflikt mit China in der besseren Position, da die US-Wirtschaft deutlich weniger exportabhängig ist als die chinesische.

Linde-Praxair-Deal auf der Kippe

Als sehr negativ für Linde (minus 9,5 Prozent) werten Händler die Warnung vor weiteren Fusionshürden. Die Ankündigung, dass möglicherweise zusätzliche US-kartellrechtliche Auflagen für die geplante Fusion mit Praxair anstehen, könnte die Abspaltung weiterer Unternehmensteile zur Folge haben. "Damit dürften aber die Ziele der Fusion verfehlt werden", so ein Analyst mit Blick auf die zu erzielenden Synergien eines gemeinsamen Unternehmens.

Die Analysten von Kepler Cheuvreux sprechen mit Blick auf die zu scheitern drohende Fusion von Linde und Praxair von einer riesigen negativen Überraschung. Die neuen Anforderungen der amerikanischen Kartellbehörde FTC kämen unerwartet. Kepler beziffert die Wahrscheinlichkeit für ein Zustandekommen nur noch auf 33 Prozent. Die FTC schraube die Bedingungen zu einem ungewöhnlich späten Zeitpunkt nach oben. Bis zum 24. Oktober müssten alle involvierten Kartellbehörden ihre Zustimmung erteilen.

HSBC verdient im ersten Halbjahr etwas mehr

Die Großbank HSBC hat im ersten Halbjahr bei steigenden Einnahmen auch das Nettoergebnis leicht gesteigert. Das Geldhaus profitierte von besseren globalen Geschäften. Wegen um 7 Prozent gestiegener Ausgaben von 17,5 Milliarden Dollar sank das Ergebnis vor Steuern leicht um 2 Prozent auf 12,1 Milliarden Dollar. Etwas negativ wird an der Börse gewertet, dass die Kernkapitalquote CET1 knapp unterhalb der Markterwartung ausgefallen sei. Die Aktie gibt an der Börse um 0,5 Prozent nach.

PostNL will sich von ihren Töchtern Postcon und Nexive trennen. Das Unternehmen, das im zweiten Quartal unter dem Strich in die Verlustzone gerutscht ist, senkte zudem das obere Ende der Prognosespanne für den Betriebsgewinn 2018. Die Aktie verliert 5,8 Prozent.

Der Automobilzulieferer Stabilus hat im dritten Geschäftsquartal dank einer starken Nachfrage besonders in Asien sowohl den Umsatz als auch den Gewinn gesteigert. Gebremst wurde das Unternehmen allerdings von negativen Währungseffekten. Am Ausblick für das Geschäftsjahr 2017/18 hält die im SDAX notierte Stabilus SA fest. Der Kurs gewinnt 5,2 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.499,84 0,50 17,44 -0,12

Stoxx-50 3.145,49 0,30 9,33 -1,02

DAX 12.697,56 0,65 81,80 -1,70

MDAX 27.076,64 0,74 198,85 3,34

TecDAX 2.956,43 1,08 31,63 16,90

SDAX 12.311,90 0,62 75,28 3,58

FTSE 7.671,49 0,16 12,39 -0,37

CAC 5.497,86 0,34 18,89 3,49

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.34 Uhr Fr, 17.29 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1539 -0,25% 1,1555 1,1599 -4,0%

EUR/JPY 128,59 -0,05% 128,56 128,89 -4,9%

EUR/CHF 1,1512 +0,07% 1,1507 1,1510 -1,7%

EUR/GBP 0,8918 +0,24% 0,8893 0,8907 +0,3%

USD/JPY 111,45 +0,20% 111,26 111,14 -1,1%

GBP/USD 1,2937 -0,51% 1,2993 1,3021 -4,3%

Bitcoin

BTC/USD 7.016,17 -0,8% 7.123,75 8.405,24 -48,6%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,59 -0,60 0,03

Deutschland 10 Jahre 0,40 0,41 -0,03

USA 2 Jahre 2,65 2,65 0,76

USA 10 Jahre 2,94 2,95 0,53

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,10 0,11 0,05

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,48 68,49 +1,4% 0,99 +17,6%

Brent/ICE 73,95 73,21 +1,0% 0,74 +15,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.209,91 1.213,68 -0,3% -3,78 -7,1%

Silber (Spot) 15,34 15,42 -0,5% -0,08 -9,4%

Platin (Spot) 828,45 832,00 -0,4% -3,55 -10,9%

Kupfer-Future 2,72 2,75 -1,1% -0,03 -18,4%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 06, 2018 07:04 ET (11:04 GMT)

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