06.08.2018 16:00:46
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MÄRKTE EUROPA/Börsen drehen ins Minus - wie gewonnen, so zerronnen
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Das ideenlose Geschäft an Europas Börsen setzt sich am Montagnachmittag fort. Die Märkte haben zwischenzeitliche Gewinne wieder abgegeben und ins Minus gedreht: Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 12.582, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 3.477 Punkte nach unten. Genauso wie es keine wirklichen Gründe für den Kursanstieg zuvor gegeben habe, gebe es nun auch keine Gründe für die Abgaben, so ein Händler. Dieser verweist auf die dünnen Umsätzen am Markt. Auch hat sich der Euro von den Tagestiefs gegen den Dollar wieder erholt.
Hauptthema bleibt der Handelsstreit zwischen den USA und China, nachdem Peking am Freitag neue chinesische Strafzölle auf US-Importe im Volumen von 60 Milliarden Dollar angedroht hat. Damit reagierten die Chinesen auf die Drohung von US-Präsident Donald Trump, US-Strafzölle auf China-Importe im Volumen von 200 Milliarden Dollar auf 25 statt bislang 10 Prozent anzuheben.
"Die Eskalationsspirale dreht sich weiter, in der Folge nimmt die Verunsicherung bei den Anlegern deutlich zu", so Thomas Altmann, Senior Portfoliomanager bei QC-Partners. Wie hoch der finanzielle Schaden für das Reich der Mitte ausfallen wird, lasse sich noch nicht endgültig beziffern. Die meisten Analysten sehen die USA in dem Handelskonflikt mit China in der besseren Position, da die US-Wirtschaft deutlich weniger exportabhängig ist als die chinesische.
Linde-Praxair-Deal auf der Kippe
Als sehr negativ für Linde (minus 8,9 Prozent) werten Händler die Warnung vor weiteren Fusionshürden. Die Ankündigung, dass möglicherweise zusätzliche US-kartellrechtliche Auflagen für die geplante Fusion mit Praxair anstehen, könnte die Abspaltung weiterer Unternehmensteile zur Folge haben. "Damit dürften aber die Ziele der Fusion verfehlt werden", so ein Analyst mit Blick auf die zu erzielenden Synergien eines fusionierten Unternehmens.
Die Analysten von Kepler Cheuvreux sprechen mit Blick auf die zu scheitern drohende Fusion von Linde und Praxair von einer riesigen negativen Überraschung. Die neuen Anforderungen der amerikanischen Kartellbehörde FTC kämen unerwartet. Kepler beziffert die Wahrscheinlichkeit für ein Zustandekommen nur noch auf 33 Prozent. Die FTC schraube die Bedingungen zu einem ungewöhnlich späten Zeitpunkt nach oben. Bis zum 24. Oktober müssten alle involvierten Kartellbehörden ihre Zustimmung erteilen.
HSBC verdient im ersten Halbjahr etwas mehr
Die Großbank HSBC hat im ersten Halbjahr bei steigenden Einnahmen auch das Nettoergebnis leicht gesteigert. Das Geldhaus profitierte von besseren globalen Geschäften. Wegen um 7 Prozent gestiegener Ausgaben von 17,5 Milliarden Dollar sank das Ergebnis vor Steuern leicht um 2 Prozent auf 12,1 Milliarden Dollar. Etwas negativ wird an der Börse gewertet, dass die Kernkapitalquote CET1 knapp unterhalb der Markterwartung ausgefallen sei. Die Aktie gibt in London um 1 Prozent nach.
Trotz besser als erwartet ausgefallener Zahlen geht es mit der Aktie von Monte dei Paschi di Siena (MPS) an der Mailänder Börse um 2,9 Prozent nach unten. Positiv hebt Goldman die höheren Nettozinserträge und die geringeren Rückstellungen für faule Kredite hervor. Allerdings stehe die Bank unter Gebührendruck, auch habe sich die CET1-Ratio deutlich verschlechtert.
PostNL will sich von ihren Töchtern Postcon und Nexive trennen. Das Unternehmen, das im zweiten Quartal in die Verlustzone gerutscht ist, senkte zudem das obere Ende der Prognosespanne für den Betriebsgewinn 2018. Die Aktie verliert 7 Prozent.
Spire-Gewinnwarnung drückt auf Rhön-Klinikum
Für Rhön-Klinikum geht es um 7,1 Prozent auf 24,12 Euro nach unten. Die Aktie wird belastet von einer Kurszielsenkung durch Berenberg auf 27,75 Euro. Ein Händler verweist allerdings vor allem auf die Gewinnwarnung des britischen Gesundheits-Dienstleisters Spire Healthcare. Diese drücke auf das Branchen-Sentiment. Spire brechen an der Londoner Börse um 23 Prozent ein.
Der Automobilzulieferer Stabilus hat im dritten Geschäftsquartal dank einer starken Nachfrage besonders in Asien sowohl den Umsatz als auch den Gewinn gesteigert. Gebremst wurde das Unternehmen allerdings von negativen Währungseffekten. Am Ausblick für das Geschäftsjahr 2017/18 hält die im SDAX notierte Stabilus fest. Der Kurs gewinnt 2,7 Prozent.
Sehr gut kommen die Halbjahreszahlen von Hypoport an. Wie das Unternehmen selbst mitteilt, erzielte es das stärkste Umsatzwachstum seit dem Börsengang. Der Konzernumsatz sprang um 28 Prozent, das EBIT um 11 Prozent. Die Aktie gewinnt 4,2 Prozent. Für Xing geht es nach Zahlen im TexDAX um 3,7 Prozent nach oben. Sie seien solide und lägen etwas über den Erwartungen.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.477,48 -0,14 -4,92 -0,76
Stoxx-50 3.127,44 -0,28 -8,72 -1,59
DAX 12.582,02 -0,27 -33,74 -2,60
MDAX 26.876,21 -0,01 -1,58 2,58
TecDAX 2.941,50 0,57 16,70 16,31
SDAX 12.246,91 0,08 10,29 3,03
FTSE 7.647,06 -0,16 -12,04 -0,37
CAC 5.463,94 -0,27 -15,03 2,85
Bund-Future 162,34 0,29 2,34
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.34 Uhr Fr, 17.29 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1541 -0,23% 1,1555 1,1599 -3,9%
EUR/JPY 128,69 +0,02% 128,56 128,89 -4,9%
EUR/CHF 1,1523 +0,16% 1,1507 1,1510 -1,6%
EUR/GBP 0,8928 +0,35% 0,8893 0,8907 +0,4%
USD/JPY 111,49 +0,24% 111,26 111,14 -1,0%
GBP/USD 1,2927 -0,58% 1,2993 1,3021 -4,3%
Bitcoin
BTC/USD 6.944,12 -1,8% 7.123,75 8.405,24 -49,2%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,59 -0,60 0,02
Deutschland 10 Jahre 0,39 0,41 -0,04
USA 2 Jahre 2,64 2,65 0,75
USA 10 Jahre 2,93 2,95 0,52
Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02
Japan 10 Jahre 0,10 0,11 0,05
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,08 68,49 +0,9% 0,59 +17,0%
Brent/ICE 73,57 73,21 +0,5% 0,36 +14,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.208,87 1.213,68 -0,4% -4,82 -7,2%
Silber (Spot) 15,31 15,42 -0,7% -0,11 -9,6%
Platin (Spot) 821,60 832,00 -1,3% -10,40 -11,6%
Kupfer-Future 2,72 2,75 -1,9% -0,05 -19,0%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
August 06, 2018 10:00 ET (14:00 GMT)
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Rhoen Klinikum AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-2 Sh | 6,55 | 4,80% | |
RHÖN-KLINIKUM AG | 13,70 | -0,72% | |
Spire Healthcare Group PLC | 2,66 | 0,76% |
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