17.03.2023 16:07:39
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MÄRKTE EUROPA/Börsen drehen ins Minus - Sicherheit gesucht
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem freundlichen Start in den Tag haben die europäischen Aktienmärkte gegen Mittag ins Minus gedreht. Einen Impuls dafür dürfte der Hexensabbat geliefert haben. Am Mittag liefen die Futures und die Optionen auf den Euro-Stoxx-50 wie auch den DAX aus. Dies geht häufig mit einem Trendwechsel einher. Zudem kam die Aktie der Credit Suisse (CS) erneut unter Druck und notierte zwischenzeitlich zweistellig im Minus. Die Investoren sind mit Blick auf die Banken weiter extrem nervös, auch die Milliardenhilfe der Schweizerischen Nationalbank für die CS kann die Sorgenfalten der Anleger nicht glätten. Am Nachmittag reagiert vor dem Wochenende dann "Risk-off", Aktien werden verkauft und die sicheren Häfen wie Anleihen oder Gold gekauft.
Der DAX gibt zuvor gesehene Gewinne ab und verliert 1,8 Prozent auf 14.705 Punkte, der Euro-Stoxx-50 handelt 1,8 Prozent tiefer bei 4.043 Punkten. Sichere Häfen wie Anleihen legen dagegen deutlich zu, die Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentieren 14 Basispunkte tiefer bei 2,14 Prozent.
Anleger vertrauen Gold und Bitcoin
Der Goldpreis ist auf dem Weg zu seiner besten Woche seit Mitte November letzten Jahres, da Investoren nach sicheren Anlagen inmitten der jüngsten Bankenturbulenzen suchen. Die Turbulenzen auf den Finanzmärkten in dieser Woche haben dazu beigetragen, dass sich die Anleger wieder für Gold interessieren, so Analysten und Händler. "Als einer der traditionellen sicheren Häfen hat Gold neben dem US-Dollar und Staatsanleihen profitiert", sagte Alexander Zumpfe, Edelmetallhändler bei Heraeus. Die Nettozuflüsse in SPDR Gold Shares - dem größten Gold-ETF nach verwaltetem Vermögen - lagen am 13. März bei 709 Millionen Dollar, dem größten Tageszufluss seit April letzten Jahres. "Vorfälle mit systemischen Risiken können Anleger dazu veranlassen, Sicherheit zu suchen und einen Teil ihrer Währungsbestände in Gold anzulegen", so Krishan Gopaul, Senior Analyst beim World Gold Council. Gold steigt um gut 2 Prozent auf 1.961 Dollar je Unze.
Der Bitcoin stieg zwischenzeitlich auf ein 9-Monatshoch, aktuell handelt er 4,7 Prozent fester bei 26.250 Dollar.
Banken erneut deutlich im Minus
Der Branchenindex der europäischen Banken verliert am Nachmittag 3,2 Prozent, alle seit Jahresbeginn gesehenen Gewinne hat der Branchenindex damit ausradiert. Der Abverkauf startete am Mittag, als die Aktie der Credit Suisse erneut zur Schwäche neigte. Zudem ist aus den USA zu hören, dass die mittelgroßen Regionalbanken weiter unter Mittelabflüssen litten. Damit birgt das Wochenende ein hohes Nachrichtenrisiko, zuvor würden nochmals die Risiken minimiert, also Aktien verkauft. Hier notieren Aktien wie Santander, Commerzbank oder Unicredit alle rund 4 Prozent im Minus.
Sollte sich die Bankenkrise weiter ausweiten, steigt in der Folge die Gefahr einer Rezession. Auch wenn sich dies in den aktuellen Konjunkturdaten bisher nicht abzeichnet und auch die Europäische Zentralbank am Vortag noch ein positives konjunkturelles Bild vermittelte, werden zum Beispiel die Aktien der Automobilhersteller (-2,3%) verkauft.
Starke Zahlen der Fedex verhelfen den Aktien der Deutschen Post zu einem Plus von immerhin noch 0,3 Prozent. Der Post-Konkurrent aus den USA hat im vergangenen Geschäftsquartal deutlich mehr verdient als erwartet und den Gewinnausblick erhöht. "Auch wenn die Entwicklung zum großen Teil an firmenspezifischen Kostensenkungsprogrammen liegt, ist sie gut für das Branchensentiment", so ein Marktteilnehmer.
Vonovia spart bei der Dividende
Vonovia geben 6,2 Prozent nach. Für Enttäuschung sorgt die Dividenden-Ankündigung. Der Konzern will 0,85 Euro je Anteilsschein für das abgelaufene Berichtsjahr ausschütten, die Erwartung lag indes bei 1,67 Euro. Ganz überraschend dürfte die Entwicklung die Anleger indes nicht treffen. In den vergangenen Tagen haben zahlreiche Immobilienkonzerne die Dividende gesenkt bzw ganz gekürzt.
Die Anleger des IT-Dienstleisters Bechtle (+0,5%) können sich über eine deutlich höhere Dividende freuen, sie soll für das vergangene Jahr um 10 Cent auf 0,65 Euro steigen. Es handelt sich um die dreizehnte Erhöhung in Folge. Im laufenden Jahr rechnet Bechtle bei einem deutlich höheren Umsatz und Gewinn mit einer Marge in etwa auf dem Vorjahresniveau von 5,8 Prozent.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.043,45 -1,8% -73,53 +6,6%
Stoxx-50 3.728,87 -1,2% -44,32 +2,1%
DAX 14.705,15 -1,8% -261,95 +5,6%
MDAX 26.359,76 -2,5% -684,01 +5,0%
TecDAX 3.208,95 -1,1% -35,58 +9,9%
SDAX 12.721,06 -2,5% -320,09 +6,7%
FTSE 7.314,27 -1,3% -95,76 -0,6%
CAC 6.896,63 -1,8% -129,09 +6,5%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,07 -0,21 -0,50
US-Zehnjahresrendite 3,39 -0,19 -0,49
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:05 Uhr Do, 17:20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0634 +0,2% 1,0665 1,0611 -0,7%
EUR/JPY 140,38 -0,9% 141,72 141,20 +0,0%
EUR/CHF 0,9864 +0,0% 0,9867 0,9865 -0,3%
EUR/GBP 0,8754 -0,1% 0,8761 0,8767 -1,1%
USD/JPY 132,06 -1,1% 132,90 133,11 +0,7%
GBP/USD 1,2145 +0,3% 1,2174 1,2103 +0,4%
USD/CNH (Offshore) 6,8912 -0,1% 6,8697 6,9053 -0,5%
Bitcoin
BTC/USD 26.293,43 +5,0% 26.080,26 24.850,34 +58,4%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 66,08 68,35 -3,3% -2,27 -17,9%
Brent/ICE 72,61 74,70 -2,8% -2,09 -14,9%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 42,47 44,34 -4,2% -1,87 -41,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.959,73 1.919,88 +2,1% +39,86 +7,5%
Silber (Spot) 22,24 21,71 +2,4% +0,52 -7,2%
Platin (Spot) 970,18 977,73 -0,8% -7,55 -9,2%
Kupfer-Future 3,90 3,89 +0,4% +0,02 +2,4%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
March 17, 2023 11:08 ET (15:08 GMT)
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