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19.10.2020 16:15:40

MÄRKTE EUROPA/Börsen drehen ins Minus - An Euronext wird wieder gehandelt

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen drehen am Montagnachmittag leicht ins Minus. Die Nachrichtenlage bleibt durchwachsen: Steigende Infektionszahlen und zunehmende Einschränkungen des öffentlichen Lebens auf der einen Seite, vage Hoffnung, dass ein neues Konjunkturprogramm in den USA doch noch vor den Präsidentschaftswahlen verabschiedet werden könnte, auf der anderen. Im Handel ist von einer mangelnden Kaufbereitschaft der Anleger die Rede auch mit Blick auf die US-Wahlen Anfang November.

Der DAX verliert 0,4 Prozent auf 12.860 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,1 Prozent auf 3.244 Punkte nach. An der Euronext wird derweil wieder gehandelt. Diese hatte im frühen Geschäft den gesamten Handel aufgrund technischer Probleme eingestellt. Betroffen waren die wichtigsten Märkte des paneuropäischen Börsenbetreibers - darunter Paris, Amsterdam, Lissabon, Dublin und Brüssel. Der Euronext-Aktie scheint dies nicht geschadet zu haben - diese gewinnt 1,5 Prozent.

Gute Nachrichten kommen aus China. "Chinas BIP-Wachstum ist der Stoff, von dem der Rest der Welt träumt", so Jeffrey Halley, Marktstratege bei Oanda. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im dritten Quartal im Jahresvergleich um 4,9 Prozent. Gleichzeitig bestätigten Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze Chinas Rolle als Motor der weltweiten Wirtschaftserholung: Die Industrieproduktion übertraf im September das Vorjahresniveau um 6,9 Prozent, erwartet worden war ein Plus von 5,8 Prozent.

Ratingherabstufung Großbritanniens perlt an Pfund ab

An der Londoner Börse geht es mit den Kursen deutlicher um 0,7 Prozent nach unten. Die Ratingagentur Moody's benotet die Kreditwürdigkeit Großbritanniens nun schlechter - mit Verweis auf die nachlassende wirtschaftliche und finanzielle Stärke des Landes sowie die hohen Staatsschulden. Das Pfund zeigt sich davon allerdings wenig beeindruckt, auch weil die Gespräche zu einem Brexit-Abkommen nun doch fortgesetzt werden.

Für Philips geht es an der Amsterdamer Börse nach guten Geschäftszahlen um 2,8 Prozent nach oben. Die von Philips formulierten Ziele für die kommenden Jahre bis 2025, einschließlich Umsatzsteigerungen von 5 bis 6 Prozent und um 60 bis 80 Basispunkte steigender EBITDA-Marge, sind derweil nach Einschätzung der Citigroup erreichbar, aber ambitioniert.

Epigenomics brechen um 69,3 Prozent ein. Hier belastet, dass die staatliche US-amerikanische Krankenversicherung Centers for Medicare & Medicaid Services einen negativen Erstattungsvorschlag im Zusammenhang mit der National Coverage Determination von EpiproColon, dem von Epigenomics entwickelten Bluttest zur Darmkrebsvorsorge, veröffentlicht hat.

Centogene haussieren dagegen um 12 Prozent. Kurstreiber ist die Nachricht, dass das Unternehmen die FDA-Genehmigung zur Anwendung in Notfallsituationen für SARS-CoV-2-RT-PCR-Tests bei Personen ohne Symptome oder Verdacht auf eine COVID-19-Erkrankung erhalten hat.

Traton verlieren 0,7 Prozent. Die VW-Tochter hat im Übernahmepoker um den US-Nutzfahrzeughersteller Navistar das Angebot erhöht. Die Traton bietet nun 44,50 Dollar für alle verbleibenden Aktien von Navistar, nachdem das letzte Gebot bei 43 Dollar gelegen hatte. "Für Traton ist der Zugang zum US-amerikanischen Lkw-Markt wichtig", so ein Marktteilnehmer. Da im Vorfeld bereits mit einem höheren Gebot von bis zu 50 Dollar je Navistar-Aktie gerechnet worden war, sei auch der Preis von 44,50 Dollar vertretbar. VW gewinnen 0,1 Prozent.

Hochtief ziehen um 0,1 Prozent an. Die australische Tochter Cimic hat 50 Prozent ihrer Beteiligung an der Bergbautochter Thiess verkauft. Käufer sind Fonds, die von Elliott Advisors beraten werden. Cimic zufolge wird die Transaktion umgerechnet 1,03 Milliarden bis 1,15 Milliarden Euro in die Kasse spülen.

Danone stellt Portfolio auf den Prüfstand

Alles in allem im Rahmen der Erwartungen lägen die Drittquartalsergebnisse von Danone, so Jefferies-Analyst Martin Deboo. Er begrüßt die Entscheidung, vieles auf den Prüfstand zu stellen. Danone gewinnen 0,3 Prozent.

Nach guten Geschäftszahlen am Freitag hat Ad Pepper nun einen Aktienrückkauf angemeldet. Im Zeitraum vom 19. Oktober 2020 bis zum 19. November 2021 sollen insgesamt bis zu 500.000 eigene Aktien zu einem Gesamtkaufpreis von bis zu 2,25 Millionen Euro erworben werden. Ad Pepper gewinnen 6,2 Prozent.

Boohoo brechen um 15,4 Prozent ein. Die negativen Schlagzeilen reißen nicht ab. Der Online-Modehändler hat am Montag bestätigt auf der Suche nach einem neuen Wirtschaftsprüfer eine Ausschreibung zu starten. Der derzeitige Prüfer PwC nehme aber an dem Verfahren nicht teil. Am Freitag kursierten Medienberichte, laut denen PwC aufgrund von Governance-Bedenken ihr Mandat niederlegen werde.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.243,94 -0,05 -1,53 -13,38

Stoxx-50 2.914,56 -0,25 -7,27 -14,35

DAX 12.860,23 -0,38 -48,76 -2,93

MDAX 27.805,32 0,14 40,12 -1,79

TecDAX 3.163,68 0,07 2,27 4,93

SDAX 12.703,97 -0,15 -18,71 1,54

FTSE 5.888,07 -0,53 -31,51 -21,52

CAC 4.942,20 0,13 6,35 -17,33

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,62 0,00 -0,86

US-Zehnjahresrendite 0,77 0,03 -1,91

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:35 Uhr Fr, 17:22 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1778 +0,49% 1,1711 1,1716 +5,0%

EUR/JPY 124,13 +0,50% 123,43 123,50 +1,8%

EUR/CHF 1,0716 -0,09% 1,0723 1,0721 -1,3%

EUR/GBP 0,9066 -0,16% 0,9052 0,9068 +7,1%

USD/JPY 105,40 +0,01% 105,41 105,42 -3,1%

GBP/USD 1,2992 +0,65% 1,2938 1,2920 -2,0%

USD/CNH (Offshore) 6,6779 -0,28% 6,6962 6,6953 -4,1%

Bitcoin

BTC/USD 11.674,51 +1,87% 11.436,51 11.323,50 +61,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 41,00 40,88 +0,3% 0,12 -27,9%

Brent/ICE 42,98 42,93 +0,1% 0,05 -29,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.906,03 1.900,70 +0,3% +5,33 +25,6%

Silber (Spot) 24,56 24,16 +1,6% +0,40 +37,6%

Platin (Spot) 864,80 866,00 -0,1% -1,20 -10,4%

Kupfer-Future 3,09 3,06 +0,8% +0,02 +9,3%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

October 19, 2020 10:15 ET (14:15 GMT)

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