29.05.2014 18:36:35
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MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben gelassen trotz schwachem US-BIP
(Technische Wiederholung)
Von Manuel Priego Thimmel
Trotz deutlich unter den Erwartungen ausgefallenen Wachstumszahlen aus den USA sind Europas Börsen am Donnerstag mit nur leichten Verlusten aus dem Handel gegangen. In der Zweitlesung ist die US-Wirtschaft im ersten Quartal um annualisiert ein Prozent geschrumpft nach einem vorläufigen Plus von 0,1 Prozent. Analysten hatten nur eine Abwärtsrevision auf minus 0,6 Prozent erwartet. Die Anleger haben das schwache erste Quartal wegen des harten Winters in Nordamerika aber bereits abgeschrieben und setzen auf ein umso kräftigeres Wachstum im zweiten Quartal.
Das erklärt, warum der Dax mit 9.939 Punkten praktisch unverändert schloss. Der Euro-Stoxx-50 gab gut einen Punkt auf 3.245 nach. Stützend für den Markt ist auch die Erwartung, dass die EZB auf ihrer Sitzung in der kommenden Woche die geldpolitischen Zügel weiter lockern wird. Erwartungsgemäß verlief das Geschäft an Christi Himmelfahrt sehr ruhig und bei nur mäßigen Umsätzen. Auch am Freitag ist mit einem zurückhaltenden Geschäft zu rechnen. Viele Marktakteure nutzen den morgigen Tag als Feiertag, so dass die Handelssäle in vielen Fällen nur notdürftig besetzt sein dürften.
Im Blick des Marktes stand weiter der Rutsch der weltweiten Renditen. In den USA fielen die Renditen der zehnjährigen Treasurys nach den schwachen BIP-Zahlen auf ein neues Jahrestief bei 2,41 Prozent. Die niedrigen Marktzinsen sind nur schwer in Einklang zu bringen mit der Erwartung der meisten Marktteilnehmer einer starken Erholung der US-Wirtschaft im zweiten Quartal. Die Renditen von Bundesanleihen zogen minimal auf 1,35 Prozent an, bewegen sich damit aber ebenfalls in der Nähe der Jahrestiefs. Hier hilft sicherlich auch die Erwartung zusätzlicher EZB-Lockerungsmaßnahmen.
Nach dem Kursrutsch der vergangenen beiden Tagen stabilisierte sich der Goldpreis auf niedrigem Niveau bei 1.257 Dollar. Damit handelt Gold auf dem niedrigsten Stand seit Anfang Februar. Gnanasekar Thiagarajan, Direktor bei Commtrendz Research, sieht den Goldpreis in Richtung 1.223/30 Dollar fallen. Als Gründe nennt er die schwächere Nachfrage aus China, den festeren Dollar wie auch die wirtschaftliche Erholung in den USA.
Aktien der Deutschen Telekom gingen nach volatilem Verlauf mit minus 0,3 Prozent aus dem Handel. Nach den jüngsten Fusionen von Telekom- und Kabelnetz-Unternehmen setzt sich Sprint-Chairman Masayoshi Son dafür ein, dass der US-Regulierer auch Sprint die Übernahme von Wettbewerber T-Mobile erlauben sollte. Der Markt für Internetzugänge werde derzeit von nur noch drei Anbietern dominiert und es gebe keinen weiteren gewichtigen Wettbewerber. Deshalb müsse die von ihm erhoffte Übernahme von T-Mobile US möglich gemacht werden, forderte Son.
Abwärts ging es für die Aktien der britischen Baumarktkette Kingfisher nach der Bekanntgabe von Zahlen für das erste Quartal. Zwar sei ein gutes Wachstum auf vergleichbarer Basis erzielt worden, hieß es bei den Analysten von Oriel Securities. Jedoch sei dies nicht von einem entsprechenden Gewinnwachstum begleitet worden. Der Umsatzanstieg sei zudem durch den milden Winter begünstigt worden. Die Analysten der Citigroup sehen die Verluste in China und Rumänien als den Hauptgrund für den geringer als erwarteten Gewinnausweis. Kingfisher-Papiere büßten 4,9 Prozent ein.
Im MDAX stieg die Metro-Aktie 2,2 Prozent. "Die Aktie scheint völlig auskonsolidiert zu haben, jetzt reichen schon kleine Kauforders für Kursgewinne, aber sogar die sind für einen Tag wie heute richtig gut", sagte ein Händler. Zudem reiche die Entspannung der Lage im Russland/Ukraine-Konflikt, um wieder Hoffnung auf ein baldiges IPO der Cash & Carry-Sparte zu wecken.
Ansonsten bewegten Analystenkommentare die Kurse. Die Analysten der BNP Paribas haben die Aktie der Commerzbank auf "Neutral" gesenkt; das Papier stellte mit einem Minus von 2,3 Prozent den größten Verlierer im DAX. Ansonsten haben sich die Analysten der Citigroup den Versorgersektor vorgenommen und die Aktien von Endesa auf "Sell" gesenkt. Die Aktie gab 1,4 Prozent nach. Der Sektor der Versorger stellte mit einem Abschlag von 0,5 Prozent hinter Banken den größten Verlierer in Europa.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.244,66 -1,58 -0,0% +4,4% Stoxx-50 3.037,78 +2,17 +0,1% +4,1% Stoxx-600 344,51 +0,22 +0,1% +5,0% XETRA-DAX 9.938,90 -0,27 -0,0% +4,0% FTSE-100 London 6.871,29 +20,07 +0,3% +1,8% CAC-40 Paris 4.530,51 -1,12 -0,0% +5,5% AEX Amsterdam 407,44 +1,50 +0,4% +1,4% ATHEX-20 Athen 389,56 -3,50 -0,9% +1,2% BEL-20 Bruessel 3.162,09 +0,24 +0,0% +8,1% BUX Budapest 19.058,73 +90,58 +0,5% +2,7% ISE NAT. 30 Istanbul 97.451,67 +1739,99 +1,8% +18,2% PSI 20 Lissabon 7.134,65 -61,11 -0,9% +7,9% IBEX-35 Madrid 10.734,80 -22,40 -0,2% +8,3% FTSE-MIB Mailand 21.511,35 -74,66 -0,3% +13,4% RTS Moskau 1.314,71 +14,25 +1,1% -8,8% PX Prag 1.016,31 +1,55 +0,2% +2,8% WIG-20 Warschau 2.465,30 +16,97 +0,7% +2,7%
DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 7.52 Uhr Mi, 18.05 Uhr EUR/USD 1,3607 0,03% 1,3603 1,3596 EUR/JPY 138,24 -0,06% 138,32 138,41 EUR/CHF 1,2205 0,01% 1,2204 1,2212 USD/JPY 101,59 -0,09% 101,68 101,78 GBP/USD 1,6717 -0,04% 1,6725 1,6711 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
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May 29, 2014 12:04 ET (16:04 GMT)
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BNP Paribas S.A. | 68,86 | 0,79% |
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Commerzbank | 18,86 | -0,48% |
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Endesa S.A. | 21,52 | -2,09% |
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T-Mobile US | 239,70 | 0,88% |
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