18.03.2020 13:02:48

MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Verluste aus - Telekoms gesucht

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Verluste am Mittwochmittag weiter aus. Weiter herrscht Panik-Stimmung vor. Immer mehr Analysten setzen auf eine bevorstehende Rezession, einige Beobachter schließen selbst eine Depression nicht mehr aus. Eine "Mutter aller Rezessionen" wie man sie seit dem Krieg nicht mehr erlebt habe, erwartet Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW).

Bei Goldman Sachs ist die globale BIP-Prognose zumindest mit 1,25 Prozent Jahreswachstum noch positiv, allerdings auch von 1,9 Prozent drastisch gekürzt. Für das zweite Quartal sieht das Haus eine drastische Rezession, die nur durch Aufholeffekte bis Jahresende wieder teilweise gutgemacht wird. S&P Global erwartet für ganz Asien-Pazifik 2020 ein Wachstum von unterhalb 3 Prozent.

US-Regierung fordert massives Konjunkturprogramm

Die US-Regierung drängt derweil auf ein Fiskalprogramm mit einem Volumen von 1,2 Billionen Dollar. Dieses soll direkte Zahlungen an die US-Bürger von jeweils 1.000 Dollar enthalten. US-Finanzminister Mnuchin hat derweil davor gewarnt, dass die US-Arbeitslosenrate ohne das Paket auf bis zu 20 Prozent steigen könnte. Der DAX verliert 5,3 Prozent auf 8.463 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 5,5 Prozent nach auf 2.393 Punkte.

Derweil geht es mit den Renditen an den Anleihemärkten nach oben. Auf den ersten Blick ergibt dies angesichts der Rezessionsgefahren wenig Sinn. Im Handel wird indes auf zunehmende Firesales auch bei Staatsanleihen von Anlegern verwiesen, die dringenden Liquiditätsbedarf hätten. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen liegt am Mittag bei minus 27 Basispunkten und damit 13 Basispunkte höher als am Vortag.

Deutsche Börse brechen um 12,3 Prozent ein, der LSE geht es mit Abschlägen von 11 Prozent kaum besser. Nicht nur haben viele Länder Leerverkäufe weiter eingeschränkt, hinzu gesellt sich die Befürchtung erzwungener Börsenschließungen.

Während konjunkursensible Aktien massiv abverkauft werden, legt der Telekomsektor um 1,8 Prozent zu. Die Suche nach Gewinnern der Coronakrise legt sich immer mehr auf "Stay-at-home"-Aktien fest, die vom Zuhausebleiben der Bevölkerung profitieren. Beruflich wird der Trend zum Home Office und Videokonferenzen vor allem den großen Telekomfirmen nutzen, heißt es. Telefonica steigen 2,9 Prozent, Telecom Italia sogar um 5,2 Prozent.

Deutz mit relativ gutem Ausblick

Überrascht über den "relativ glimpflichen" Ausblick von Deutz bei den endgültigen Zahlen äußert sich ein Händler: "Sie sehen zwar eine Corona-Belastung, wollen aber trotzdem weiter die Mittelfristziele bis 2022 erreichen." Dies impliziere die Erwartung einer starken Markterholung, da bereits 2019 rückläufige Auftragseingänge gebracht habe und für 2020 wegen Konjunktur und Corona ein Umsatzrückgang erwartet werde. Die Aktie rückt gegen den Markt um 2 Prozent vor.

Um 1,5 Prozent abwärts geht es mit den Aktien von Zara-Mutter Inditex. Analysten sprechen von starken Jahreszahlen 2019. Inditex bildet Rückstellungen für eventuelle Krisenfolgen in Höhe von 287 Millionen Euro. Entsprechend wird damit die Marge zurückgehen. Da nun schon fast 3.800 Geschäfte geschlossen sind, brach der Umsatz Anfang März um 24 Prozent ein.

===

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 2.392,71 -5,45 -137,79 -36,11

Stoxx-50 2.368,66 -4,93 -122,93 -30,40

DAX 8.463,24 -5,32 -475,86 -36,12

MDAX 17.960,23 -5,25 -994,38 -36,56

TecDAX 2.207,93 -3,83 -87,92 -26,77

SDAX 8.060,53 -3,03 -251,49 -35,58

FTSE 5.041,35 -4,79 -253,55 -29,80

CAC 3.777,69 -5,36 -214,08 -36,81

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,31 0,13 -0,55

US-Zehnjahresrendite 1,08 0,00 -1,60

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:44 Uhr Fr, 17:38 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0979 -0,34% 1,1208 1,1062 -2,1%

EUR/JPY 117,75 -0,32% 119,13 118,99 -3,4%

EUR/CHF 1,0549 -0,23% 1,0549 1,0565 -2,8%

EUR/GBP 0,9207 +0,94% 0,9064 0,8944 +8,8%

USD/JPY 107,26 -0,00% 106,32 107,55 -1,4%

GBP/USD 1,1925 -1,25% 1,2366 1,2366 -10,0%

USD/CNH (Offshore) 7,0461 +0,24% 7,0100 7,0302 +1,1%

Bitcoin

BTC/USD 5.156,26 -5,55% 4.855,76 5.365,01 -28,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 25,11 26,95 -6,8% -1,84 -58,4%

Brent/ICE 27,72 28,73 -3,5% -1,01 -57,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.511,90 1.534,12 -1,4% -22,22 -0,4%

Silber (Spot) 12,47 12,73 -2,1% -0,26 -30,1%

Platin (Spot) 651,00 668,45 -2,6% -17,45 -32,5%

Kupfer-Future 2,21 2,32 -4,7% -0,11 -21,3%

===

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

March 18, 2020 08:03 ET (12:03 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Inditex S.A. (Industria de Diseno Textil)mehr Analysen

04.03.25 Inditex Hold Deutsche Bank AG
03.03.25 Inditex Underperform RBC Capital Markets
20.02.25 Inditex Overweight JP Morgan Chase & Co.
27.01.25 Inditex Buy Jefferies & Company Inc.
13.01.25 Inditex Underperform RBC Capital Markets
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Deutsche Börse AG 258,20 1,22% Deutsche Börse AG
DEUTZ AG 5,76 0,17% DEUTZ AG
Inditex S.A. (Industria de Diseno Textil) 50,66 0,72% Inditex S.A. (Industria de Diseno Textil)
London Stock Exchange (LSE) 127,00 0,00% London Stock Exchange (LSE)
Telefonica S.A. (spons. ADRs) 4,10 1,99% Telefonica S.A. (spons. ADRs)
Telefonica S.A. 4,22 2,28% Telefonica S.A.
TIM (ex Telecom Italia) 0,27 3,45% TIM (ex Telecom Italia)

Indizes in diesem Artikel

DAX 23 008,94 -1,75%