10.03.2021 16:07:41

MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen nach US-Preisdaten Gewinne aus

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen am Mittwochnachmittag die Gewinne aus. Für etwas Erleichterung sorgt die Bekanntgabe der jüngsten US-Verbraucherpreise. Diese sind zwar wie im Konsens erwartet ausgefallen, allerdings hatten einige Beobachter befürchtet, dass die Preise überschießen könnten, was wiederum zur Belastung für die Anleihemärkte und Aktienmärkte hätte werden können. Mit 1,54 Prozent zeigt sich die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries stabil und liegt klar unter den Jahreshochständen.

Die Anleger gehen derweil fest davon aus, dass das US-Konjunkturprogramm durchgewunken wird. Den nächsten größeren Impuls könnte nun die geldpolitische Sitzung der EZB am Donnerstag setzen. Die Frage wird sein, ob die EZB den jüngeren Renditeanstieg an den Anleihemärkten als Ausdruck der verbesserten wirtschaftlichen Aussichten oder als unerwünschte Verschärfung der Finanzierungsbedingungen an den Märkten interpretiert. Der DAX legt um 0,8 Prozent auf 14.551 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 verbessert sich um 0,9 Prozent auf 3.820 Punkte.

Adidas verdient weniger - Dividende überrascht positiv

Nach Vorlage der Zahlen geht es für die Aktie von Adidas um 3,7 Prozent nach oben. Positiv stellen die Analysten von Baader den Dividendenvorschlag heraus, mit 3 Euro übertreffe er die Prognose der Analysten von 1 Euro sowie die Konsenserwartungen von 1,94 Euro erheblich. Der Sportartikel-Hersteller hat im Schlussquartal 2020 zwar deutlich weniger verdient aber den währungsbereinigten Umsatz leicht gesteigert. Unter anderem spürte der Konzern die erneute Verschärfung coronabedingter Ladenschließungen im November und Dezember.

Die Ergebnisse von Inditex sind der Royal Bank of Canada (RBC) zufolge dagegen schwächer als geschätzt ausgefallen. Der Umsatz von 20,4 Milliarden Euro stehe einer Konsenserwartung von 20,9 Milliarden Euro gegenüber. Beim Vorsteuerergebnis seien 1,4 Milliarden Euro gegenüber prognostiziert 1,6 Milliarden Euro erwirtschaftet worden. Allerdings überrasche die Dividende positiv. Die Inditex-Aktie dreht ins Plus und liegt nun 1,1 Prozent vorne.

Gut kommen die neuen Mittelfristziele von Bayer an. Bernstein sieht nun Aufwärtsrevisionbedarf bei den Marktschätzungen für Umsatz sowie Margen. Allerdings dürfte auch die Nettoverschuldung höher ausfallen als bislang erwartet. Bayer gewinnen 2,9 Prozent. Nach einer Kaufempfehlung der Citigroup gewinnen Deutsche Telekom 4,4 Prozent.

ITV verlieren nach dem Abgang von Moderator Piers Morgan 4,3 Prozent. Morgan moderierte Good Morning Britain und hat seinen Rückzug aus dem Fernsehsender angekündigt. Morgan hatte sich kritisch zu den Äußerungen von Meghan Markle im Rahmen ihres Interviews mit Oprah Winfrey zu ihren Erfahrungen mit dem britischen Könighaus geäußert. "Auch wenn Piers Morgan schon lange als kontroverse Figur galt, so war er doch eine Schlüsselfigur im Morgenprogramm von ITV", so die Citigroup. Die Analysten befürchten negative Auswirkungen auf die Werbeeinnahmen.

Der Stahlhändler Klöckner & Co (+1,2%) hat vergangenes Jahr wegen Belastungen aus der Corona-Pandemie und Restrukturierungskosten erneut einen Millionenverlust verzeichnet. Gegenüber dem Vorjahr verdoppelte sich der Nettoverlust. Für das laufende Jahr zeigte sich der Konzern jedoch optimistisch. Die anziehende Nachfrage und das aktuell hohe Preisniveau sollen 2021 zu einem sehr deutlich verbesserten operativen Ergebnis führen.

Brenntag hat sich laut DZ Bank im Umfeld der Covid-19-Krise überraschend gut geschlagen. Mit dem robusten Geschäftsmodell habe das Unternehmen 2020 ein organisches EBITDA-Wachstum von 6 Prozent, im vierten Quartal sogar von 14 Prozent erreicht. Die kräftigen Cashflows spiegelten sich in einem überraschend hohen Dividendenvorschlag von 1,35 Euro wider. Brenntag gewinnen 3,7 Prozent.

Bouygues verkauft die Hälfte seiner Alstom-Beteiligung

Der französische Mischkonzern Bouygues hat 12 Millionen Alstom-Aktien im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens verkauft - das ist etwas mehr als die Hälfte seiner Beteiligung an dem Bahntechnikkonzern. Nach Abschluss der Transaktion sinkt die Alstom-Beteiligung von Bouygues auf 3,12 Prozent. Wie aus dem Handel zu hören ist, wurden die Alstom-Aktien zu 41,65 Euro je Stück verkauft, damit hat die Transaktion ein Volumen von knapp 500 Millionen Euro. Alstom verlieren 0,7 Prozent auf 42,75 Euro.

"Diese Nachricht kommt überraschend", so ein Marktteilnehmer zu der Meldung, dass der LPKF-CEO Bendele das Unternehmen bereits Ende April 2021 verlässt. Bendele habe LPKF neu aufgestellt und die Investoren mit seiner Strategie in den Bann gezogen. Die Bewertung der Aktie sei hoch und vor allem auf die Hoffnung für zukünftiges Geschäft gegründet. LPKF verlieren 8 Prozent. Die Aktie von Nanorepro gewinnt dagegen 6,8 Prozent, nachdem das Unternehmen einen großen Auftrag erhalten hat.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.821,55 0,94 35,50 7,57

Stoxx-50 3.273,35 0,70 22,89 5,31

DAX 14.553,57 0,80 115,63 6,09

MDAX 31.703,42 0,25 79,62 2,95

TecDAX 3.329,03 0,65 21,54 3,62

SDAX 15.214,84 0,09 14,43 3,05

FTSE 6.738,81 0,13 8,47 4,18

CAC 5.979,34 0,92 54,37 7,71

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,32 -0,02 -0,56

US-Zehnjahresrendite 1,54 0,01 -1,14

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:04 Uhr Di,17:29 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1914 +0,09% 1,1877 1,1889 -2,5%

EUR/JPY 129,24 +0,06% 129,23 129,10 +2,5%

EUR/CHF 1,1066 +0,22% 1,1043 1,1046 +2,4%

EUR/GBP 0,8561 -0,08% 0,8563 0,8557 -4,1%

USD/JPY 108,49 -0,03% 108,84 108,59 +5,0%

GBP/USD 1,3915 +0,17% 1,3862 1,3894 +1,8%

USD/CNH (Offshore) 6,5067 -0,19% 6,5207 6,5250 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 56.139,25 +2,42% 54.003,00 53.990,00 +93,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 64,90 64,01 +1,4% 0,89 +33,3%

Brent/ICE 68,29 67,52 +1,1% 0,77 +32,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.720,04 1.715,90 +0,2% +4,14 -9,4%

Silber (Spot) 26,04 25,98 +0,3% +0,07 -1,3%

Platin (Spot) 1.189,40 1.174,25 +1,3% +15,15 +11,1%

Kupfer-Future 4,05 4,02 +0,8% +0,03 +15,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/err

(END) Dow Jones Newswires

March 10, 2021 10:08 ET (15:08 GMT)

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