20.03.2015 16:48:39

MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Gewinne leicht aus

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Gewinne am Freitagnachmittag leicht aus. Neue Marktthemen gibt es nicht. Stützend wirkt sich der Verfall von Optionen und Futures auf Indizes aus. Am Abend verfallen dann die Optionen auf Einzelaktien. Übergeordnete wird die Stimmung als gut beschrieben. Die Aussicht auf länger niedrige Leitzinsen in den USA und das Wertpapierkaufprogramm der EZB bilden ein für Aktien günstiges Umfeld. Der Dax steigt im späten Geschäft um 1,5 Prozent auf 12.078 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,6 Prozent auf 3.731 Zähler nach oben. Beide Indizes handeln damit auf Tageshoch.

   Mit Sorge wird an der Börse aber auf die Entwicklung in Griechenland geschaut. Das Verwirrspiel geht weiter. "Ganz plötzlich" habe der griechische Vizepremier am Vorabend eingeräumt, dass es doch ein Liquiditätsproblem gebe, merkt die Commerzbank dazu an. Nach Angaben eines EU-Offiziellen dürfte das Geld bis Ende April reichen. Premierminister Alexis Tsipras hat derweil erklärt, sein Land habe kein kurzfristiges Liquiditätsproblem. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat derweil erklärt, dass die Vereinbarung der Eurogruppe vom 20. Februar vollumfänglich gelte.

   Immer mehr Händler schließen einen "Graccident", also eines unfallartigen und nicht wirklich geplanten Austritt des Landes aus der Eurozone, nicht mehr aus. Die Renditen griechischer Benchmark-Staatsanleihen bilden sich am Freitag allerdings kräftig um 48 Basispunkte auf 11,16 Prozent zurück. Für eine gewisse Entspannung sorgt die Rückzahlung einer Kredittranche an den IWF über 340 Millionen Euro. Mit der jüngsten Zahlung hat Griechenland fast 1 Milliarde von den insgesamt 1,5 Milliarden Euro beglichen, die das Land in diesem Monat an den IWF zahlen muss.

   An den Devisenmärkten steigt der Euro auf 1,0774 Dollar. Im Handel macht man keine fundamentale Gründe für die Erholungsbewegung aus. Das Währungspaar sei noch dabei, sich einzupendeln, heißt es. Auf die geldpolitischen Verlautbarungen der US-Notenbank hatte der Euro zur Wochenmitte zunächst um rund 4 Cent auf über 1,10 Dollar aufgewertet, diese Gewinne in der Folge aber wieder vollständig abgegeben. Nach Einschätzung der Citigroup dürfte die Dollar-Stärke aber das dominierende Thema am Devisenmarkt bleiben.

   Im DAX steigen LANXESS nach einer Flut von Hochstufungen um 0,9 Prozent. Unter anderem haben Barclays, Deutsche Bank und Credit Suisse ihre Kursziele erhöht. Leicht stützend für das Lufthansa-Papier wirkt eine Kooperation mit TUI auf Langstreckenflügen. Im Handel spricht man von einer positiven Sentimentstory, die den Streik der Lufthansa-Piloten ein wenig in den Hintergrund rücken lasse. Für die Lufthansa-Aktie geht es 0,8 Prozent nach oben, TUI sinken um 0,1 Prozent.

   Südzucker brechen dagegen um 6,4 Prozent ein. Die vom Handelsblatt berichtete Klagewelle gegen deutsche Zuckerproduzenten wegen Kartellabsprachen belastet. "Südzucker hat bislang nur 133 Millionen Euro an Rückstellungen gebildet für mögliche Klagen", sagt ein Händler. Das reiche aber womöglich nicht aus, was Investoren "schockieren" könne. Der Bericht sei "sehr negativ für das Sentiment". Hinzu kämen die wieder fallenden Zuckerpreise, sagt ein anderer Händler.

   adidas legen trotz guter Geschäftszahlen von Wettbewerber Nike nur um 0,1 Prozent zu. Der Markt sehe den US-Konkurrenten immer mehr als Gewinner der aktuellen Schwächephase bei adidas. Daher würden gute Nike-Zahlen eher zu Umschichtungen genutzt, als dass diese den adidas-Kurs stützten. In China haben die Vorbestellungen von Nike in den Monaten Dezember bis Februar um 22 Prozent zugelegt und damit noch stärker als auf dem US-Markt mit plus 15 Prozent.

   Auch am Zementmarkt gibt es Bewegung. Nun scheint die Fusion der beiden Konzerne Holcim und Lafarge doch auf der Zielgeraden zu sein. Der Streit um die finanziellen Konditionen als auch der um die Führung des fusionierten Unternehmens wurde beigelegt. Davon profitiert auch die irische CRH, die Teile der beiden Konzerne übernehmen will. Holcim steigen um 0,3 Prozent, Lafarge um 2,1 Prozent und CRH um 5,6 Prozent. HeidelCement legen um 1,0 Prozent zu.

   Evotec-Aktien im TecDax klettern um 7,5 Prozent wegen des Abschlusses der Verhandlungen über eine Kooperation mit Sanofi. Im Dezember legte der Kurs nach der Ankündigung bereits 16 Prozent zu. Die nun in Aussicht stehenden Zahlungen von 250 Millionen Euro an Evotec entsprächen immerhin der Hälfte der Marktkapitalisierung des TecDAX-Unternehmens, sagt ein Händler: "Das ist für Evotec ein richtig großer Deal". Sanofi ziehen um 1,1 Prozent an.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.728,78 +1,58% Stoxx-50 3.500,56 +0,96% DAX 12.070,88 +1,44% FTSE 7.015,83 +0,77% CAC 5.098,89 +1,23% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,73% -1

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.27 Uhr Do, 17.31 Uhr EUR/USD 1,0769 0,96% 1,0667 1,0632 EUR/JPY 129,85 0,76% 128,87 128,51 EUR/CHF 1,0536 -0,13% 1,0550 1,0551 USD/JPY 120,57 -0,20% 120,81 120,88 GBP/USD 1,4863 0,76% 1,4751 1,4731 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

   DJG/mpt/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   March 20, 2015 11:17 ET (15:17 GMT)

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adidas ADRs 126,00 0,80% adidas ADRs
CRH plc 99,78 0,08% CRH plc
EVOTEC SE 8,78 1,27% EVOTEC SE
Heidelberg Materials 145,50 0,17% Heidelberg Materials
Holcim AG 42,85 -1,49% Holcim AG
LANXESS AG 28,20 2,55% LANXESS AG
Lufthansa AG 6,72 0,72% Lufthansa AG
Südzucker AG (Suedzucker AG) 10,36 0,39% Südzucker AG (Suedzucker AG)

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