19.06.2015 13:43:47

MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Gewinne aus - Verfall stützt

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz des gescheiterten Finanzministertreffens zu Griechenland geht es mit den Kursen an Europas Börsen am Freitagmittag nach oben. Gute Vorgaben aus den USA und der große Verfall stützen das Sentiment, heißt im Handel. Am Mittag verfallen die Optionen und Futures auf Indizes, am Abend dann auf Einzeltitel. Verfallstage sind volatil und nur schwer prognostizierbar, da viel von der Positionierung der Anleger abhängt.

   Der Dax gewinnt 1,2 Prozent auf 11.235 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,3 Prozent auf 3.494 nach oben. Händler schließen nicht aus, dass die Notierungen am Nachmittag wieder zurückkommen. Viele Investoren dürften sich vor dem Wochenende absichern und Handelspositionen schließen. Zu dem gescheiterten Finanzministertreffen heißt es, dass eine weitere Chance vertan worden sei. Die Erwartungshaltung war allerdings ohnehin sehr niedrig.

   Doch die Bemühungen, Griechenland in der Eurozone zu halten, gehen weiter. EU-Ratspräsident Donald Tusk hat für Montag einen Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs einberufen. Zuvor werden sich auch die Finanzminister der Euroländer erneut treffen.

   Im Handel fragt man sich derweil, ob die Banken in Griechenland am Montag noch einmal öffnen werden. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird laut informierten Kreisen wegen der akuten Geldnot in Griechenland am Freitag eine Telefonkonferenz abhalten. Die griechische Notenbank habe wegen massiver Geldabflüsse bei den dortigen Banken einen Antrag zur Aufstockung der Notfinanzierung gestellt, sagte eine informierte Person.

   Optimistisch zeigt sich weiter die Societe Generale (SocGen): "Wir denken, dass eine Übereinkunft bis Ende Juni noch immer erreicht werden kann, aber jegliches Abkommen dürfte sich den Vorschlägen der Gläubiger annähern." Das betreffe vor allem die Rentenreform. Eine Einigung dürfte auch eine Umstrukturierung der griechischen Schulden einschließen, sobald die vereinbarten Reformen in Griechenland in Kraft treten. Die Börse in Athen gibt bis zum Mittag leicht nach

   Bei Einzelaktien stehen vor allem Umstufungen im Blick. ThyssenKrupp führt den DAX mit 3,6 Prozent Plus an. Hier hat die Citigroup die Aktien laut Händlern auf "Kaufen" erhöht. Bilfinger erholen sich vom Kurseinbruch am Vortag um 0,6 Prozent nach einer angeblichen Hochstufung auf "Halten" nach "Reduzieren" durch HSBC. Klöckner & Co wurden von Goldman Sachs auf "Buy" nach "Neutral" hochgestuft und springen um 4,5 Prozent.

   Die Aussagen des RWE-Chefs Peter Terium zu einer möglichen Aufspaltung des Stromkonzerns stützen den Kurs. "Das Projekt ist politisch höchst umstritten wegen der Ausgliederung der Belastungen aus dem Akw-Geschäft", sagt ein Händler. Daher halte sich die Kursreaktion in Grenzen. Zudem sind die Pläne nicht ganz neu. Für das RWE-Papier geht es 1,1 Prozent nach oben. Die Aktie hat seit Jahresbeginn rund 20 Prozent an Wert verloren.

   Der Finanzdienstleister Ferratum legt um 2,8 Prozent zu, da er zum 23. Juni als Ersatz für Westgrund in den SDAX aufsteigen darf. Sein Börsendebüt hatte der finnische Anbieter von Kleinkrediten erst am 6. Februar dieses Jahres gegeben.

   In Europa steht der portugiesische Banco BPI im Blick. Ihre Aktien fallen um 6,3 Prozent, nachdem die spanische CAIXABANK ihr Übernahmeangebot wieder zurückgezogen hat. Deren Titel legen um 0,7 Prozent zu.

INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.494,48 +1,28% Stoxx-50 3.357,47 +1,23% DAX 11.234,58 +1,21% FTSE 6.743,90 +0,54% CAC 4.865,79 +1,30% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 151,82 +45

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.09 Uhr Do, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1298 -0,37% 1,1341 1,1414 EUR/JPY 139,12 -0,40% 139,68 140,19 EUR/CHF 1,0432 -0,29% 1,0462 1,0481 USD/JPY 123,15 -0,03% 123,19 122,83 GBP/USD 1,5838 -0,16% 1,5863 1,5896 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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   June 19, 2015 07:13 ET (11:13 GMT)

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CAIXABANK S.A. 5,08 -0,47% CAIXABANK S.A.
Klöckner & Co (KlöCo) 4,67 -0,21% Klöckner & Co (KlöCo)
RWE AG (spons. ADRs) 31,40 0,00% RWE AG  (spons. ADRs)
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