13.04.2015 19:17:48
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MÄRKTE EUROPA/Börsen auf Rekordhoch stabil - Budapest haussiert
Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter sind Europas Aktienbörsen am Montag aus dem Handel gegangen. Der Dax gab um 0,3 Prozent nach auf 12.339 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte dagegen um 0,3 Prozent zu auf 3.829 Zähler. Bremsend auf die Märkte wirkten schwache Konjunkturdaten aus China. Dort gingen sowohl Importe als auch Exporte zurück. Stützend wirkte dagegen die Schwäche im Euro, der unter die Marke von 1,06 Dollar fiel. Ein fallender Euro stärkt die Gewinnchancen exportlastiger europäischer Unternehmen.
Die Daten aus China sorgten für lange Gesichter an den Börsen: Der globale Wachstumstreiber hat mit einer schwachen Nachfrage sowohl im Inland als auch aus dem Ausland zu kämpfen. Die Exporte im März brachen zum Vorjahr um 15 Prozent ein, ebenso die Importe um 12,7 Prozent. Beobachter befürchten nun überraschend schwache BIP-Daten für das erste Quartal. Die chinesischen Börsen zeigten sich zwar unbeeindruckt, allerdings nur wegen Spekulationen um weitere Lockerungen durch die dortige Notenbank.
Klarer Tagessieger in Europa war die Börse in Budapest. Dort schnellte der Index um 5,1 Prozent nach oben, angetrieben von Spekulationen über Senkungen der Unternehmenssteuern oder womöglich sogar der Mehrwertsteuer im Zuge der beginnenden Beratungen des Budegetentwurfs der Regierung für 2016. Hintergrund der Spekulation sei der Verlust eines Sitzes im Parlament auf Seiten der regierenden Partei Fidesz bei einer Nachwahl am Sonntag an die Rechtsaußenpartei Jobbik. Für Käufe habe daneben die Hoffnung gesorgt, dass Ungarn von den Ratingagenturen wieder in den sogenannten Investment-Grade-Bereich gehievt werden könnte. Unter den Einzelwerten in Budapest gewannen OTP Bank 8 Prozent, MOL 5,1 und Richter 3,6 Prozent.
In Europa stellten Rohstoffaktien nach den China-Daten die Hauptverlierer. "Das deutet auf einen niedrigeren Rohstoffbedarf hin", sagte ein Händler. China gilt als größter Rohstoffverbraucher der Weltwirtschaft. BHP Billiton verloren 3,2 Prozent und Anglo American 2,3 Prozent. Im MDAX ging es für Aurubis um 0,9 Prozent nach unten. Der Rohstoffsektor verlor 0,9 Prozent.
Europaweit gesucht waren dagegen die Versorgerwerte, diese sorgten für das Plus im Euro-Stoxx-50. "Die Branche war nun wirklich zulange verschmäht worden und wird als Nachläufer gekauft", sagte ein Händler. Auslöser der Käufe sei der Ausbruch des Stoxx-600-Utilities-Index aus seiner neunmonatigen Seitwärtsbewegung gewesen. E.ON standen mit 1,1 Prozent Plus mit an der DAX-Spitze, südeuropäische Titel wie Endesa und Gas Natural sprangen bis zu 1,7 Prozent. Der Branchenindex kletterte um 0,7 Prozent.
Index-Schwergewicht VW schlossen 1,8 Prozent tiefer und drückten damit auf den DAX. Aussagen von VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech, er stehe auf Distanz zu Konzernchef Martin Winterkorn, belasteten. Allerdings seien die Kritikpunkte an VW wie die Schwäche auf dem US-Absatzmarkt bekannt und im Aktienkurs eingepreist, sagte ein Händler. Für Ernüchterung sorgten aber die Absatzzahlen von Audi. Weltweit hat Audi im März auf Jahressicht um 4,4 Prozent zugelegt. "Von den prozentual zweistelligen Wachstumsraten war Audi im März weit entfernt", so ein Händler.
Wincor Nixdorf brachen nach einer überraschenden Umsatz- und Gewinnwarnung am Freitagabend um 11 Prozent ein. "Wincor ist beim Übergang von der Hardware in den Dienstleistungsbereich spät dran", sagte Heino Ruland von Ruland Research. Die Umsätze mit Hardware brächen schneller weg als sie mit Dienstleistungen wüchsen. "Die Durststrecke wird noch eine Zeit lang dauern", so der Analyst.
Deutsche Post notierten 1 Prozent tiefer. Hier war der Markt vorsichtig vor den Geschäftszahlen von Kühne & Nagel am Dienstag. Das Unternehmen ist das erste unter den großen europäischen Logistiker, das Ergebnisse für das erste Quartal vorlegt.
MorphoSys im TecDax sprangen um 6,3 Prozent nach einer Meilensteinzahlung von Janssen Biotech. XING fielen um 0,5 Prozent. "Nach der 70-prozentigen Kursrally gibt es nun die ersten Insider-Verkäufe", sagte ein Händler. In der vergangenen Woche habe Vorstand Jens Pape Xing-Aktien für insgesamt rund eine Million Euro verkauft. Andere Anleger könnten dem folgen und Gewinne mitnehmen, hieß es.
===Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.828,78 +12,02 +0,3% +21,7% Stoxx-50 3.583,14 +6,74 +0,2% +19,3% Stoxx-600 413,63 +0,70 +0,2% +20,8% XETRA-DAX 12.338,73 -36,00 -0,3% +25,8% FTSE-100 London 7.064,30 -25,47 -0,4% +7,6% CAC-40 Paris 5.254,12 +13,66 +0,3% +23,0% AEX Amsterdam 508,66 +1,49 +0,3% +19,8% ATHEX-20 Athen Feiertag BEL-20 Brüssel 3.902,74 -2,97 -0,1% +18,8% BUX Budapest 22.230,10 +1077,62 +5,1% +33,6% OMXH-25 Helsinki 3.647,13 +19,27 +0,5% +22,1% ISE NAT. 30 Istanbul 99.796,89 -1037,13 -1,0% -6,0% OMXC-20 Kopenhagen 998,93 -3,74 -0,4% +34,2% PSI 20 Lissabon 6.308,18 +5,08 +0,1% +31,6% IBEX-35 Madrid 11.866,40 +117,10 +1,0% +15,4% FTSE-MIB Mailand 24.008,91 +131,66 +0,6% +26,3% RTS Moskau 1.004,62 +5,24 +0,5% +27,1% OBX Oslo 596,97 +0,39 +0,1% +14,0% PX Prag 1.058,44 +6,07 +0,6% +11,8% OMXS-30 Stockholm 1.700,36 +0,39 +0,0% +16,1% WIG-20 Warschau 2.442,47 -1,15 -0,0% +5,5% ATX Wien 2.646,71 +26,19 +1,0% +22,5% SMI Zürich 9.430,25 -41,21 -0,4% +5,0%
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.56 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0579 -0,09% 1,0589 1,0612 EUR/JPY 127,25 -0,18% 127,48 127,63 EUR/CHF 1,0331 -0,49% 1,0382 1,0395 USD/JPY 120,28 -0,10% 120,41 120,27 GBP/USD 1,4666 0,60% 1,4580 1,4641 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/flf
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April 13, 2015 12:47 ET (16:47 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Anglo American PLC | 28,98 | 2,55% | |
Aurubis | 73,55 | 0,14% | |
BHP Billiton Ltd. | 23,72 | 0,89% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) | 33,93 | -1,68% | |
E.ON sp. ADRs | 11,00 | 0,00% | |
Endesa S.A. | 20,69 | -0,29% | |
MOL Hungarian Oil and Gas PlcShs Sponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh Series -A- | 3,02 | -6,79% | |
Naturgy Energy | 23,58 | -0,25% | |
OTP Bank PlcShs Global Deposit.Receipt Repr. 2 Shs Reg-S | 0,00 | 0,00% | |
Volkswagen (VW) St. | 91,35 | 0,44% |