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22.11.2022 18:05:40

MÄRKTE EUROPA/Bessere Konjunktur- und Inflationsaussichten stützen

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter aufwärts ist es am Dienstag an Europas Börsen gegangen. Nach kleineren Verlusten zum Handelsstart stieg der DAX am Vormittag auf die höchsten Stände seit Juni, er schloss schließlich 0,3 Prozent im Plus bei 14.422 Punkten, etwa 60 Zähler unter dem Tageshoch. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,5 Prozent auf 3.930 Punkte.

Nach dem Anstieg von 2.600 Punkten gilt der DAX zwar als technisch überkauft. "Stärkerer Verkaufsdruck ist aber auch nicht in Sicht", so ein Marktteilnehmer und weiter: "Die Fonds sitzen nach wie vor auf zu hohen Cash-Quoten und warten nur auf Kaufgelegenheiten". Denn das Szenario einer nur flachen Rezession werde mehr und mehr zum Konsens, die Angst vor einer tiefen Rezession löse sich auf.

Zum einen bleibe der private Verbrauch auf relativ hohem Niveau - trotz Inflation, weil die Verbraucher an die Sparreserven gingen. Zum anderen führe der Ukraine-Krieg zu einem demographischen Boom: "Mit der Flucht aus der Ukraine dürfte die Einwohnerzahl in Deutschland erstmals über 84 Millionen gestiegen sein oder noch steigen", sagt er. Das stütze die Konjunkturentwicklung.

Daneben leben die Börsen von der Hoffnung auf eine Entspannung an der Inflationsfront - und damit der Hoffnung auf langsamere Zinserhöhungsschritte. Nach den "beruhigenden deutschen Erzeugerpreisen vom Montag wartet der Markt nun auf die Daten zur Verbraucherpreisentwicklung im November. Sie werden in der kommenden Woche bekanntgegeben. "Dann sollte das Bild Richtung Geldpolitik noch klarer werden und damit auch für die nächste EZB-Sitzung", so ein weiterer Marktteilnehmer.

Viele Gegenbewegungen

Rohstoff- und Ölaktien sowie Banktitel konnten sich nach den jüngsten Schwächeanfällen deutlich erholen. Die Aktien von Herstellern von Konsumgütern des täglichen Bedarfs, von Telekomkonzernen und von Finanzdienstleistern zeigten sich nur knapp behauptet.

Kaufgelegenheiten sahen Anleger bei Einzelwerten in den jüngsten Verlierern. Im DAX stiegen die zuletzt sehr schwachen Fresenius um 1,4 Prozent. Der Gesundheitskonzern hat seinen Finanzbedarf mit zwei Anleihen über 1 Milliarde Euro erfolgreich gedeckt. Covestro erholten sich um 4,5, Siemens Energy um 2,4 und BASF um 1,7 Prozent. Auf der anderen Seite fielen FMC um 1,7 Prozent, Merck und Sartorius gaben je 1,5 Prozent ab.

Enel gewannen 0,5 Prozent. Der neue Strategieausblick des italienischen Versorgers kam gut an, vor allem Pläne zum Schuldenabbau wurden positiv kommentiert. Vallourec erholten sich um knapp 10 Prozent, nachdem sie am Montag nach schwachen Zahlen über 13 Prozent verloren hatten. Vodafone fielen mit einer Abstufung der Credit Suisse um 3,2 Prozent.

TAG und Thyssen sehr schwach

Im MDAX verloren TAG Immobilien knapp 12 Prozent auf 5,91 Euro. Das Immobilienunternehmen streicht die Dividende.

Für Thyssenkrupp ging es um 4,3 Prozent auf 5,17 Euro nach unten. Der Investor Cevian hat seine Beteiligung an dem Konzern auf unter 1 Prozent verkauft. Die Stücke sollen zu 5,15 Euro platziert worden sein.

Dagegen setzten Rheinmetall ihre Aufwärtswelle mit einem Plus von 7 Prozent auf 199,35 Euro fort. Händler sprachen von Anschlusskäufen: Am Montag war die Deutsche Bank mit einem 220er Kursziel an den Markt gegangen und Berenberg mit einem 240er Ziel. Ähnlich Temviewer, die nach der Kaufempfehlung durch Barclays vom Montag nun um weitere 8,6 Prozent stiegen.

Kursfeuerwerk bei Bet-at-Home

Für Bet-at-home ging es um 35 Prozent nach oben, gestützt von einer positiven Studie von Hauck & Aufhäuser (HAIB). Die Analysten verwiesen auf starke Drittquartalszahlen, sie halten den Ausblick für das laufende Jahr für konservativ. Das vierte Quartal sei traditionell das stärkste im Jahr. Und mit der Fußballweltmeisterschaft komme nun ein positiver Sonderfaktor hinzu.

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 3.929,90 +20,62 +0,5% -8,6%

Stoxx-50 3.742,93 +32,51 +0,9% -2,0%

Stoxx-600 436,22 +3,16 +0,7% -10,6%

XETRA-DAX 14.422,35 +42,42 +0,3% -9,2%

FTSE-100 London 7.452,84 +75,99 +1,0% -0,1%

CAC-40 Paris 6.657,53 +23,08 +0,3% -6,9%

AEX Amsterdam 716,33 +5,95 +0,8% -10,2%

ATHEX-20 Athen 2.187,67 +18,22 +0,8% +2,1%

BEL-20 Bruessel 3.651,22 +7,34 +0,2% -15,3%

BUX Budapest 45.335,11 +742,21 +1,7% -10,6%

OMXH-25 Helsinki 4.877,00 +31,40 +0,6% -13,0%

ISE NAT. 30 Istanbul 5.184,19 +238,82 +4,8% +156,0%

OMXC-20 Kopenhagen 1.720,22 +13,74 +0,8% -7,7%

PSI 20 Lissabon 5.766,14 +80,47 +1,4% +5,0%

IBEX-35 Madrid 8.325,00 +136,60 +1,7% -4,5%

FTSE-MIB Mailand 24.590,50 +234,45 +1,0% -10,9%

RTS Moskau 1.142,58 +20,29 +1,8% -28,4%

OBX Oslo 1.100,67 +25,80 +2,4% +3,0%

PX Prag 1.238,12 -4,60 -0,4% -13,2%

OMXS-30 Stockholm 2.096,56 +13,99 +0,7% -13,4%

WIG-20 Warschau 1.717,75 +32,25 +1,9% -24,2%

ATX Wien 3.249,92 +39,66 +1,2% -16,9%

SMI Zuerich 11.074,30 -10,74 -0,1% -14,0%

* zu Vortagsschluss

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:05 Mo, 17:30h % YTD

EUR/USD 1,0274 +0,3% 1,0249 1,0242 -9,6%

EUR/JPY 145,17 -0,3% 145,52 145,38 +10,9%

EUR/CHF 0,9795 -0,2% 0,9813 0,9815 -5,6%

EUR/GBP 0,8650 -0,2% 0,8661 0,8685 +3,0%

USD/JPY 141,32 -0,6% 141,96 141,95 +22,8%

GBP/USD 1,1875 +0,4% 1,1837 1,1792 -12,2%

USD/CNH (Offshore) 7,1499 -0,4% 7,1676 7,1817 +12,5%

Bitcoin

BTC/USD 16.164,75 +2,8% 15.716,71 15.978,45 -65,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 82,16 80,04 +2,6% +2,12 +18,6%

Brent/ICE 89,54 87,45 +2,4% +2,09 +22,1%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 124,35 116,13 +7,1% +8,22 +73,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.741,68 1.737,63 +0,2% +4,05 -4,8%

Silber (Spot) 21,03 20,83 +1,0% +0,20 -9,8%

Platin (Spot) 995,15 983,85 +1,1% +11,30 +2,5%

Kupfer-Future 3,62 3,57 +1,4% +0,05 -17,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/gos

(END) Dow Jones Newswires

November 22, 2022 12:05 ET (17:05 GMT)

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BASF 42,73 0,65% BASF
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Enel S.p.A. 6,77 0,70% Enel S.p.A.
Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs) 8,20 -0,61% Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs)
Fresenius SE & Co. KGaA (St.) 33,31 0,36% Fresenius SE & Co. KGaA (St.)
Fresenius Medical Care (FMC) (ADRS) 21,00 0,00% Fresenius Medical Care (FMC) (ADRS)
Fresenius Medical Care (FMC) St. 42,46 0,54% Fresenius Medical Care (FMC) St.
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