21.01.2014 10:37:35
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MÄRKTE EUROPA/Berichtssaison in Europa liefert Licht und Schatten
Von Thomas Leppert
Am Dienstag geht es an den Aktienmärkten wieder nach oben. Gute Vorlagen liefern die asiatischen Börsen, die überwiegend im grünen Bereich notieren. Die Entspannung am chinesischen Geldmarkt gibt den Märkten der Region positive Impulse. In Europa steht im frühen Handel die Berichtssaison klar im Rampenlicht. Sie liefert positive aber auch einige negative Überraschungen. Wenig überraschend werden an der Börse die Unternehmen bestraft, die enttäuschen. Der Dax startet 0,3 Prozent höher bei 9.747 Punkten, nachdem er zum Wochenstart eine kleine Verschnaufpause eingelegt hatte. Der Euro-Stoxx-50 legt im frühen Handel um 0,4 Prozent auf 3.166 Punkte zu.
Die chinesische Notenbank hat den Geldmarkt über Geschäfte mit unterschiedlichen Laufzeiten mit Liquidität versorgt. Das hat die Angst vor einer Kreditklemme erst einmal zerstreut. Die kurzen Zinsen kommen zum Teil um mehr als 100 Basispunkte zurück. Damit fällt ein Bremsfaktor für die Aktienmärkte weg. "China ist der Katalysator für die steigenden US-Index-Futures und für eine festere Eröffnung in Europa", sagt Chris Weston von IG Markets.
Die Berichtssaison startet in die nächste Runde und hat für die Börse einige Überraschungen parat. Mit SAP legte am Morgen bereits eines der DAX-Schwergewichte Zahlen vor. Die Verschiebung der Margenziele auf 2017 belastet die Aktie, wobei sie das Minus von anfangs über 3 Prozent schon deutlich verringert hat und nun einen Abschlag von 1 Prozent verzeichnet. "Eine Katastrophe sind die Zahlen nicht", kommentiert ein Händler die Daten. Das erwartete Umsatzwachstum von 6,6 bis 8 Prozent mit Software in diesem Jahr liege im Rahmen der Erwartungen, der angestrebte operative Gewinn von 5,8 bis 6 Milliarden Euro liege nur knapp unter der Markterwartung von 6,06 Milliarden Euro.
Zudem kommt das Verschieben des Margenzieles von 35 Prozent um zwei Jahre auf 2017 nicht ganz unerwartet, entsprechende Spekulationen kursierten nach einem Bericht von WSJ.de schon im Markt. Als positiv stellen Marktteilnehmer heraus, dass das Geschäft mit Cloud weiter kräftig wächst und SAP die Prognosen dafür bestätigt hat.
Kalt erwischt hat dagegen der französische Konzern Alstom die Investoren. "Der Margenausblick ist schlecht und damit zerschlägt sich die Markthoffnung auf ein beschleunigtes Wachstum", sagt ein Händler mit Blick auf die Prognose für 2014/15. Nur der Transport-Bereich habe mit einem starken Ordereingang die Schwäche der anderen Sparten überdeckt. Der Gewinnausblick liege daher unter Erwartung. Die Aktie bricht im frühen Handel um 12 Prozent ein.
Aber auch die Aktie des niederländischen DSM verliert um 10 Prozent. Der Hersteller von Spezialchemie und Nahrungsmittelzusatzstoffen konnte zwar den Gewinn (EBITDA) im Gesamtjahr 2013 um fast 20 Prozent steigern, dies reichte dem Markt jedoch nicht. "Die Erwartungen an den Nahrungsmittelbereich wurden verfehlt und der Ausblick ist zu zurückhaltend", sagt ein Händler: "Hier zeigt sich klar, dass der Margendruck die Ergebnisse nach oben kappt."
Wirecard überzeugte dagegen bereits am Vorabend. Das Unternehmen hat erneut die Markterwartung erfüllt. Als stark wird an der Börse der Ausblick eingestuft. Nachdem der Bezahldienstleister 2013 den operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) nach vorläufigen Zahlen um 15 Prozent auf 126 Millionen Euro gesteigert hatte, peilt das Unternehmen für 2014 ein EBITDA von 160 bis 175 Millionen Euro an. Die Aktie steigt um 5 Prozent.
Die ebenfalls im TecDax gelistete Aktie von Pfeiffer Vacuum fällt mit der Umsatzwarnung des Unternehmens um gut 6 Prozent. Pfeiffer sagt, es habe im vergangenen Jahr lediglich 400 bis 410 Millionen Euro umgesetzt. Der Markt hat bisher mit 423 Millionen Euro gerechnet. Grund für die Umsatzwarnung sind in dieses Jahr verschobene Auslieferungen. Der Umsatzausfall von 5 Prozent sei gemessen an der Erwartung dramatisch, sagt ein Analyst.
Neue Impulse dürften später am Vormittag vom ZEW-Konjunkturindex aus Deutschland ausgehen. Erwartet wird ein leichter Anstieg auf 64 von 62 Punkten. Da das ZEW nur Finanzanalysten und institutionelle Investoren nach ihrer Meinung zu den Wachstumsperspektiven fragt, spiegelt sich in den Antworten oft der Trend des Aktienmarkts. Und der DAX liegt nach einigem Auf und Ab doch über dem Niveau, das er bei der vorherigen Befragung hatte.
Vom Umfeld kommt kein Störfeuer. Der Euro tendiert wenig verändert bei 1,3540 Dollar. Schon seit Anfang des Monats tendiert der Dollar fester. Darin spiegelt sich die Erwartung des Marktes wider, dass die US-Notenbank auf ihrer Sitzung Ende Januar das Anleihekaufprogramm um weitere 10 Milliarden Dollar auf dann 65 Milliarden Dollar zurückfahren wird.
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.12 Uhr EUR/USD 1,3537 -0,1% 1,3557 1,3565 EUR/JPY 141,7116 +0,3% 141,2373 141,1527 EUR/CHF 1,2354 +0,1% 1,2342 1,2333 USD/JPY 104,6710 +0,5% 104,1690 104,0490 GBP/USD 1,6422 -0,0% 1,6429 1,6428 Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
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January 21, 2014 04:04 ET (09:04 GMT)
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