14.07.2015 16:24:49

MÄRKTE EUROPA/Autoaktien leiden unter Gewinnmitnahmen

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Kräftige Kursverluste bei den Autoaktien prägen am Dienstag die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Der Dax fällt am Nachmittag um 0,3 Prozent auf 11.444 Punkte, der weniger autolastige Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent nach. Händler sprechen von einer Verschnaufpause, nachdem die Märkte vier Tage in Folge gestiegen sind. Auf die Stimmung drücken vergleichsweise schwache US-Einzelhandelsumsätze. Aber auch in der Griechenland-Frage ist Ernüchterung eingekehrt.

   Auf der Verliererstraße stehen vor allem die Autoaktien. Händler verweisen dazu vor allem auf China als Belastungsfaktor und Signale, dass der Branchen-Boom dort abflaut. Im Juni war der Absatz in China erstmals seit zwei Jahren zurückgegangen. Zudem soll es immer mehr Preisnachlässe geben. Und erst am Montag hat der BMW-Partner Brilliance vor zu hochgesteckten Umsatz- und Gewinnerwartungen gewarnt. VW fallen um 3,4 Prozent, Continental um 2,2 Prozent, Daimler um 2,0 Prozent und BMW um 1,6 Prozent. In Paris verlieren Peugeot 3,1 Prozent und Renault 2,3 Prozent. Der Index der Auto-Aktien führt die Verliererliste unter den Branchenindizes mit minus 2,2 Prozent an.

   Im DAX stehen auch RWE mit einem Minus von 2,1 Prozent unter Druck. Grund ist eine Verkaufsempfehlung durch die UBS. Im Sog fallen E.ON um 1,2 Prozent.

   Auch bei den Banken, den mutmaßlich größten Profiteuren der Einigung mit Griechenland, werden Gewinne mitgenommen. Der Index verliert 0,4 Prozent. Mit Spannung erwartete erste Branchenzahlen aus den USA sind unterschiedlich ausgefallen. Während der Quartalsbericht von J.P. Morgan positiv aufgenommen wurde, haben die Zahlen von Wells Fargo enttäuscht.

   Zudem sehen Marktteilnehmer Restrisiken bei der Vereinbarung der Gläubiger mit Griechenland. Unter anderem stelle sich die Frage, ob die aktuelle Regierung die Einigung mit den Gläubigern überleben werde. Beobachter schließen baldige Neuwahlen in Griechenland nicht aus. Die Börse in Athen bleibt erwartungsgemäß parallel zu den griechischen Banken bis einschließlich Mittwoch geschlossen, wie die Börse am Morgen mitteilte.

   Tagesfavoriten bei den Branchen sind die als defensiv geltenden Nahrungsmittel- und die Pharmaaktien. Ihre Indizes legen um 0,4 bzw 0,2 Prozent zu.

   Am deutschen Markt geben Evonik nach einer Platzierung zwar um 2,4 Prozent nach, Börsianer sehen die Aktienplatzierung aber dennoch positiv, weil sie schnell über die Bühne gegangen ist und zudem höher ausfiel als zunächst angestrebt. Dies zeige eine sehr starke Nachfrage nach der Aktie, heißt es. Eine schnelle Erholung sei daher nicht auszuschließen.

   Im TecDax ziehen SMA Solar nach dem jüngst angehobenen Ausblick um weitere 9,1 Prozent an. Aixtron stehen dagegen im Vorfeld des Quartalsausweises am 28. Juli weiter unter Druck und verlieren 5,3 Prozent. "Je länger der im September avisierte Großauftrag der chinesischen Sanan ausbleibt, desto mehr wird er ausgepreist", sagt ein Händler mit Blick auf den seit Monaten zu beobachtenden Kursverfall.

   Rocket Internet verlieren nach der Ankündigung einer Wandelanleihe 15 Prozent. Im Handel zeigt man sich überrascht ob der deutlichen Kursverluste. "Das hatte Rocket auf der HV so angekündigt und das Kapital genehmigt bekommen", sagt ein Händler. "Es scheint eher so, als ob Investoren die Aktie komplett tauschen und durch die Anleihe ersetzen wollen", so ein Händler. Insgesamt sollen 550 Millionen Euro platziert werden.

   Überraschend starke Preise im Geschäft mit Seefracht sorgen in Zürich für ein Plus von 1,4 Prozent bei den Aktien von Kühne & Nagel. Der Bruttogewinn je Transporteinheit sei im zweiten Quartal um 4,4 Prozent gestiegen. "Und das trotz eines Volumenrückgangs von 1,8 Prozent", sagt ein Händler.

   Der Euro erholt sich nach den schwachen US-Daten etwas von seinen Tagestiefs unter 1,10 Dollar und liegt bei 1,1065 Dollar. "Die Zahlen sprechen nicht für die Notwendigkeit einer schnellen Zinserhöhung", sagt ein Händler. Nicht nur der Einzelhandelsumsatz, auch die Import- und die Exportpreise waren zuletzt rückläufig.

   Bei den Ölpreisen geht es weiter abwärts, nachdem in den Atomverhandlungen mit dem Iran nun offenbar eine Einigung gefunden ist. Schon zuletzt hatten die Ölpreise stärker nachgegeben aus Sorge, dass mit einer Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran das globale Erdölangebot zunehmend werde. Das Barrel der Nordseesorte Brent kostet nun nur noch 57,20 Dollar, verglichen mit knapp 58 Dollar im späten US-Handel. Der Index der Öl- und Gasaktien in Europa gibt vor diesem Hitergrund um 0,2 Prozent nach.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.583,91 -0,18% Stoxx-50 3.435,92 +0,07% DAX 11.444,51 -0,35% FTSE 6.725,24 -0,19% CAC 4.998,97 +0,02% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 151,35 +28

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.43 Uhr Mo, 17.59 Uhr EUR/USD 1,1038 -0,66% 1,1111 1,1021 EUR/JPY 136,13 0,44% 135,53 135,94 EUR/CHF 1,0424 -0,84% 1,0512 1,0464 USD/JPY 123,29 1,06% 121,99 123,36 GBP/USD 1,5587 1,14% 1,5411 1,5517 === DJG/hru/raz (END) Dow Jones Newswires

   July 14, 2015 09:54 ET (13:54 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 54 AM EDT 07-14-15

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E.ON sp. ADRs 11,00 0,00% E.ON sp. ADRs
Evonik AG 16,74 1,52% Evonik AG
JPMorgan Chase & Co Cert.Deposito Arg.Repr. 0.10 Shs 19 175,00 1,19% JPMorgan Chase & Co Cert.Deposito Arg.Repr. 0.10 Shs
Kühne + Nagel International AG (KN) 130,00 3,50% Kühne + Nagel International AG (KN)
Rocket Internet SE 15,60 4,70% Rocket Internet SE
SMA Solar AG 14,13 1,29% SMA Solar AG
UBS 10,46 -0,48% UBS
Wells Fargo & Co. 68,79 1,43% Wells Fargo & Co.

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