26.06.2019 12:12:44

MÄRKTE EUROPA/Aussagen zum Handelskonflikt zünden Aufwärtswelle

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Hoffnungen auf eine Lösung des Handelsstreits treiben die europäischen Aktienkurse am Mittwochmittag nach oben. Der DAX gewinnt 0,6 Prozent auf 12.298 Punkte und der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,3 Prozent auf 3.456 Punkte an. Besonders stark zeigt sich die Chip-Branche, aber auch Adidas und Thyssenkrupp.

Ausgelöst wurde der Aufschwung von Aussagen des US-Finanzministers Steven Mnuchin. Er sagte, die USA und China stünden kurz vor dem Abschluss eines Handelsabkommens: "Wir haben etwa 90 Prozent des Weges dorthin gemacht und ich denke, es gibt einen Weg, dies zu vollenden", sagte er in einem Interview mit CNBC in Bahrain.

Mnuchin erklärte weiter, er sei zuversichtlich, dass US-Präsident Donald Trump und der chinesische Präsident Xi Jinping bei dem bevorstehenden G20-Treffen Fortschritte bei den festgefahrenen Gesprächen machen könnten.

Die Deutsche Bank sieht allerdings hohe Hürden bei den Gesprächen und geht nicht von einer Lösung aus. In diesem Sinne äußert sich auch die Union Bancaire Privée - in ihrem Hauptszenario gehen die Analysten weder von einer Lösung des Handelskonflikts noch einem Zusammenbruch der Gespräche aus.

Von der Hoffnung auf eine Lösung des Konflikts profitieren die Autowerte, deren Index um 0,9 Prozent anzieht. Aber auch Banken zeigen sich mit einem Index-Plus von 1,2 Prozent deutlich erholt. Pharma-Aktien und Versorger stehen dagegen mit leichten Abschlägen auf der Verliererseite.

Thyssenkrupp im Fahrstuhl nach oben - Spekulationen um Kone

Im DAX wird die Gewinnerliste von Thyssenkrupp angeführt. Sie schießen um 7,6 Prozent nach oben auf 12,59 Euro. Die Aktie wird von einem Bericht im "Platow Brief" gestützt, laut dem Kone ein konkretes Gebot für die Aufzugsparte von Thyssen vorbereite. Im Handel ist zudem von Shorteindeckungen die Rede.

Sehr stark zeigen sich Adidas mit einem Plus von 4,0 Prozent. Mit 273,85 Euro steht die Aktie schon wieder unmittelbar am Allzeithoch. Berenberg hat die Einstufung auf "Buy" von "Hold" erhöht, während Goldman Sachs das Kursziel auf 315 von 206 Euro nach oben genommen hat.

Brenntag von Syrien-Ermittlungen belastet - Jost von Platzierung

Brenntag verlieren dagegen deutliche 4,6 Prozent. Der Essener Chemie-Großhändler hat nach Recherchen von Süddeutscher Zeitung, Bayerischem Rundfunk und dem Tamedia-Medienhaus über eine Schweizer Konzerntochter mit Isopropanol und Diethylamin waffenfähige Chemikalien an ein syrisches Pharmaunternehmen mit Verbindungen zum Regime von Baschar al-Assad verkauft. Die Staatsanwaltschaft Essen hat nach eigenen Angaben ein Verfahren eingeleitet und prüft die Aufnahme von Ermittlungen.

Jost Werke fallen nach einer Platzierung um 11,3 Prozent auf 29,85 Euro. Insgesamt seien 1,53 Millionen Stücke zu einem Preis von 31 Euro untergebracht worden sein, die aus dem Besitz institutioneller Anleger stammen, heißt es. Dies stellt einen hohen Abschlag zum Schlusskurs vom Vortag bei 33,65 Euro dar. Entsprechend verschnupft reagieren die Investoren.

Micron stützen Chip-Branche

Von positiven Nachrichten für das Sentiment im Chipsektor ist im Handel mit Blick auf Micron Technology die Rede. Das Unternehmen hat in seinem Drittquartal mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Wichtiger noch: Der größte US-Hersteller von Speicherchips sieht erste Anzeichen einer Nachfrageerholung und überraschte mit der Nachricht, dass seit zwei Wochen auch wieder die chinesische Huawei beliefert wird - zumindest teilweise. Infineon gewinnen 1,1 Prozent und STMicro 2,4 Prozent. Siltronic ziehen um 4,2 Prozent an.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.455,70 0,33 11,34 15,14

Stoxx-50 3.175,73 0,07 2,14 15,06

DAX 12.298,37 0,57 69,93 16,47

MDAX 25.405,44 -0,16 -39,55 17,68

TecDAX 2.833,40 -0,22 -6,37 15,64

SDAX 11.178,38 0,26 29,42 17,55

FTSE 7.432,30 0,13 9,87 10,32

CAC 5.525,51 0,20 10,94 16,80

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,31 0,02 -0,55

US-Zehnjahresrendite 2,03 0,04 -0,65

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:13 Di, 17.20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1359 -0,08% 1,1362 1,1384 -0,9%

EUR/JPY 122,32 +0,43% 122,06 121,74 -2,7%

EUR/CHF 1,1102 +0,13% 1,1093 1,1069 -1,4%

EUR/GBP 0,8955 -0,04% 0,8963 0,8948 -0,5%

USD/JPY 107,68 +0,50% 107,42 106,95 -1,8%

GBP/USD 1,2684 -0,04% 1,2678 1,2722 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 12.306,00 +6,53% 12.576,75 11.334,75 +230,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 58,83 57,83 +1,7% 1,00 +23,6%

Brent/ICE 65,89 65,05 +1,3% 0,84 +19,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.406,56 1.423,25 -1,2% -16,70 +9,7%

Silber (Spot) 15,29 15,38 -0,6% -0,09 -1,3%

Platin (Spot) 808,50 810,50 -0,2% -2,00 +1,5%

Kupfer-Future 2,74 2,74 +0,1% +0,00 +3,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 26, 2019 06:12 ET (10:12 GMT)

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Brenntag SE 62,18 0,06% Brenntag SE
Infineon AG 30,28 0,31% Infineon AG
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