01.11.2013 08:59:31

MÄRKTE EUROPA/AT&T-Interesse an Vodafone rückt Branche in den Fokus

   Nach einer uneinheitlichen Eröffnung sieht es am Freitag zum Start an Europas Börsen aus. Die Kursausschläge dürften dabei eher gering ausfallen, wie bereits an den Vortagen zu beobachten. Gemessen an der Datenflut der Berichtssaison zur Wochenmitte stellt sich die Nachrichtenlage zum Wochenausklang aber deutlich entspannt dar. Die Berichtssaison macht eine Pause. Im Frühhandel liegt der XDAX bei 9.037 Punkten und damit knapp über dem Rekordschlusstand vom Donnerstag. Der Euro-Stoxx-50 wird mit 3.071 Punkten indiziert nach 3.068.

   Im Fokus der Börsen dürfte die Telekombranche stehen, nachdem angeblich der US-Fernsprech-Riese AT&T an einer Elefantenhochzeit mit der britischen Vodafone interessiert sein soll. Der Vodafone-Kurs stieg darauf im späten US-Handel zeitweilig um 5 Prozent, gab aber anschließend die Kursgewinne wieder ab und schloss 1,5 Prozent fester. "Übernahme-Euphorie sieht anders aus", kommentiert ein Händler.

   Grund für die verhaltene Reaktion könnten Zweifel sein, ob die Politik eine derart marktdominierenden Stellung des fusionierten Konzerns auf dem weltweiten Telekommarkt zulassen würde. Zudem sei fraglich, wie AT&T für Vodafone die der derzeitigen Börsenbewertung von Vodafone entsprechenden 178 Milliarden Dollar stemmen könnte. Hinzu kommt, dass das Thema Fusionen in der Telekombranche bereits heiß gelaufen ist. Der Stoxx-600-Telekomsektor hat seit Ende Juni 30 Prozent zugelegt. Dennoch dürfte der Sektor am Freitag zu den Favoriten gehören.

   Leicht positiv auch für den Solarsektor könnten die Kursgewinne von First Solar im nachbörslichen US-Handel gut sein nach Vorlage des Drittquartalsberichts. Umsatz und Gewinn übertrafen deutlich die Erwartungen der Analysten. "Die Bruttomargen bei First Solar sind gestiegen, das Geschäft mit Solar-Panels wird also wieder profitabler", sagt ein Händler. Zwar herrsche nach wie vor Preisdruck, dieser werde jedoch von einer steigenden Nachfrage teilweise überkompensiert.

   Für die Märkte insgesamt kommen derweil gute Nachrichten aus China. Dort ist der offizielle Einkaufsmanager-Index (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe im Oktober stärker gestiegen als gedacht. Allerdings dürfte dies nach Einschätzung von IG Markets nicht ausreichen, um die Märkte stärker nach oben zu ziehen. Bereits an den ostasiatischen Märkten wurden die Daten eher verhalten aufgenommen. Ebenso zeigt sich beim Ölpreis bislang noch keine Reaktion. "Zahlen über 50 signalisieren eine kontinuierliche Expansion in Chinas Industrie, was höhere Nachfrage nach Energie bedeutet, um die Produktion aufrecht zu erhalten", sagt Chee Tat Tan von Phillip Futures.

   Neue Impulse werden am Nachmittag aus den USA kommen mit dem ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe. Die Credit Agricole sieht hier Überraschungspotenzial nach oben, nachdem der Chicago-PMI am Donnerstag klar über den Erwartungen ausgefallen war. Die Daten werden von den Anlegern vor allem auf die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Drosselung der Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank abgeklopft werden.

   Am Devisenmarkt steht der Euro zum Dollar weiter auf der Verliererseite. Mit dem nachlassenden Inflationsdruck in der Eurozone rückt auch die EZB zunehmend in den Fokus der Anleger. Es gibt bereits Stimmen, die eine baldige Leitzinssenkung durch die Währungshüter nicht ausschließen. Der Euro hatte dies am Vortag mit einem Rutsch auf unter 1,36 Dollar quittiert und verbilligt sich aktuell weiter auf 1,3558. IG Markets verweist zudem auf den jüngsten Anstieg der Tagesgeldzinssätze am Geldmärkt, die eine Bedrohung für die wirtschaftliche Erholung in Europa darstellten.

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 17.42 Uhr EUR/USD 1,3557 -0,2% 1,3588 1,3590 EUR/JPY 132,8983 -0,6% 133,6584 133,5416 EUR/CHF 1,2302 -0,2% 1,2325 1,2313 USD/JPY 98,0450 -0,3% 98,3660 98,2830 GBP/USD 1,6035 -0,0% 1,6043 1,6047 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   November 01, 2013 03:27 ET (07:27 GMT)

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