14.02.2018 13:10:45
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MÄRKTE EUROPA/Anleger warten auf US-Preisdaten
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Auch wenn Europas Börsen am Mittwochmittag an den Gewinnen festhalten, so halten sich die Anleger bedeckt. Dafür sprechen die deutlich nachlassenden Handelsvolumina. Der Grund für die Zurückhaltung sind die am Nachmittag anstehenden US-Preisdaten. Angesichts einer boomenden Wirtschaft bei praktischer Vollbeschäftigung, ist die Inflationsentwicklung in den USA zum wichtigsten Datensatz für die Finanzmärkte avanciert, da sie entscheidenden Einfluss auf die zukünftige Zinspolitik der US-Notenbank hat. Der DAX gewinnt 0,6 Prozent auf 12.273 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt 0,6 Prozent auf 3.362 Punkte.
Im Konsens wird erwartet, dass die Verbraucherpreise im Januar um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen sind. Sollten die Prognosen überschritten werden, könnte das eine neue Panikattacke an den Märkten einläuten, befürchten Händler. Denn nach den zuletzt stark gestiegenen Löhnen sind nun die Teuerungsdaten in den Fokus gerückt. Die jüngst anziehende Inflation hat Befürchtungen geweckt, dass sich die Zentralbanken in den kommenden Monaten "behind the curve" befinden könnten, so Michael Hewson, Marktstratege bei CMC Markets.
Die Zinsen haben jedenfalls bereits angezogen. Einjährige US-Staatsanleihen rentieren mit 1,93 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit neun Jahren. Sie deuten an, dass am Markt drei Zinserhöhungen durch die Fed im laufenden Jahr bereits eingepreist sind. Auch die institutionellen Investoren haben sich für steigende Zinsen bereits positioniert, so sind die Short-Wetten auf die US-Treasuries jüngst auf Rekordhoch gestiegen. Im Vorfeld der US-Daten gibt der Euro leicht auf 1,2343 Dollar nach.
Credit Agricole enttäuscht
Schwach zeigen sich nach ihrem Zwischenbericht Credit Agricole. Die Bank hat die Gewinnprognose deutlich verfehlt. Statt knapp 611 Millionen Euro hat sie im vierten Quartal nur 387 Millionen verdient. "Auch die Qualität der Zahlen lässt zu wünschen übrig", sagt ein Marktteilnehmer. Die Kernkapitalquote ging auf 11,7 Prozent zurück von 12 Prozent am Ende des dritten Quartals. Der Kurs verliert 3,8 Prozent.
Positiv bewerten Marktteilnehmer die Zahlen der Credit Suisse, die Aktie legt um gut 3 Prozent zu. Zwar hat die Bank erneut einen Verlust verzeichnet, das liegt jedoch vor allem an der US-Steuerreform. "Insgesamt sind die Zahlen etwas besser ausgefallen als erwartet", sagt ein Marktteilnehmer.
Cashflow von Thyssenkrupp enttäuscht
Thyssenkrupp geben mit Abgaben von 1,9 Prozent kräftig nach. Der Konzern hat zum Auftakt des neuen Geschäftsjahres von einer starken Entwicklung in seinem traditionellen Stahlgeschäft profitiert. Der bereinigte operative Gewinn legte trotz fortdauernder Schwäche im Anlagenbau um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahr zu. Allerdings stören sich die Anleger am operativen Cashflow, der mit einem Minus von 1,5 Milliarden Euro klar negativ ausfällt.
Die Analysten der Deutschen Bank haben Vonovia auf "Kaufen" erhöht, die Aktie legt um 2,2 Prozent zu. Zudem haben die Analysten auch LEG Immobilien auf "Kaufen" hochgenommen, die Aktie gewinnt 2,3 Prozent.
Der niederländische Chemiekonzern DSM (plus 3,2 Prozent) hat im vierten Quartal doppelt so viel verdient wie im Vorjahr und will zudem die Dividende auf 1,85 Euro anheben.
Gut kommen die Zahlen von Bilfinger an, die Aktie legt um 5,2 Prozent zu. Der Umbau unter Konzernchef Tom Blades trägt langsam Früchte. Anderthalb Jahre nach seinem Amtsantritt scheint die Erosion der Einnahmen gestoppt. "Die Zahlen liegen über den Erwartungen", sagt ein Teilnehmer. Der Umsatz liege leicht über den Erwartungen, und der Verlust sei etwas kleiner ausgefallen als prognostiziert.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.362,07 0,63 21,14 -4,05
Stoxx-50 3.007,70 0,68 20,31 -5,35
DAX 12.272,97 0,63 76,47 -4,99
MDAX 25.330,12 1,00 250,86 -3,32
TecDAX 2.509,41 1,90 46,87 -0,78
SDAX 11.949,41 1,11 131,11 0,53
FTSE 7.217,25 0,69 49,24 -6,76
CAC 5.150,44 0,81 41,21 -3,05
Bund-Future 158,25 0,02 -2,18
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.06 Uhr Di, 17:14 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2343 -0,05% 1,2374 1,2365 +2,7%
EUR/JPY 132,52 -0,49% 132,67 132,85 -2,0%
EUR/CHF 1,1528 -0,21% 1,1543 1,1541 -1,6%
EUR/GBP 0,8909 +0,17% 0,8903 1,1236 +0,2%
USD/JPY 107,37 -0,42% 107,22 107,49 -4,7%
GBP/USD 1,3854 -0,22% 1,3897 1,3897 +2,5%
Bitcoin
BTC/USD 9.016,59 +5,45% 8.813,87 8.655,75 -37,23
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 58,81 59,19 -0,6% -0,38 -2,7%
Brent/ICE 62,48 62,72 -0,4% -0,24 -5,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.331,05 1.329,16 +0,1% +1,89 +2,2%
Silber (Spot) 16,61 16,58 +0,2% +0,03 -1,9%
Platin (Spot) 976,20 975,00 +0,1% +1,20 +5,0%
Kupfer-Future 3,15 3,16 -0,4% -0,01 -4,5%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 14, 2018 07:11 ET (12:11 GMT)
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