21.02.2023 09:24:42

MÄRKTE EUROPA/Anleger vor ZEW-Index und PMI's etwas zurückhaltend

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Dienstag knapp behauptet in den Handel gestartet. Der DAX verliert 0,2 Prozent auf 15.439 Punkte. Schwächster Wert ist mit einem Abschlag von 3,1 Prozent die Aktie der Deutschen Börse, nachdem die Analysten von Jefferies das Votum auf "Hold" nach "Buy" nach unten genommen haben. Der Euro-Stoxx-50 handelt 0,3 Prozent leichter bei 4.256 Punkten. Die anhaltenden Sorgen der Anleger über die Zinsaussichten und das globale Wachstum stehen weiter steigenden Notierungen an den Aktienmärkten gegenüber.

Jüngst schlossen sich die Marktteilnehmer weitgehend der Ansicht der US-Notenbank an, dass die Zinssätze höher steigen müssen, als die Märkte noch vor wenigen Wochen erwartet hatten. "Die Quintessenz ist, dass höhere Zinssätze für längere Zeit negativ sind für Konsumausgaben, Investitionen und Unternehmensgewinne", sagt Torsten Slok, Chefvolkswirt und Partner bei Apollo Global Management.

In diesen Kontext passen Aussagen von EZB-Ratsmitglied Olli Rehn. Er hat vor einem zu frühen Nachlassen der Europäischen Zentralbank (EZB) im Kampf gegen die hohe Inflation gewarnt. Sie müsse vielmehr ihre Leitzinsen auch über März hinaus weiter "kontinuierlich" und "präventiv" anheben, um die Inflationserwartungen unter Kontrolle zu halten, um so eine spätere "Schocktherapie" mit extremen Zinserhöhungen wie in den USA in den 1980er Jahren zu vermeiden, sagte Rehn im Interview mit der Börsen-Zeitung. Sein Blick richtete sich besonders auf die aktuellen Tarifrunden wie etwa in Deutschland im öffentlichen Dienst. Bei überzogenen Lohnerhöhungen müsse die EZB "notfalls noch stärker gegensteuern".

Steigende Lohnkosten dürften Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, zufolge die Ertragsentwicklung der europäischen Unternehmen belasten. Zuletzt habe das nominale Lohnkostenwachstum in der Eurozone 2,9 Prozent betragen, 2023 könnte es ein Stückchen höher liegen. Bislang hätten die Unternehmen ihre zusätzlichen Lohnkosten recht problemlos durch Preissteigerungen an ihre Kunden weiterreichen können. Aufgrund der sinkenden Nachfrage, die mit der abnehmenden Konjunkturdynamik einhergehe, werde dies nun schwieriger.

Auf der Agenda stehen mit den Einkaufsmanager-Indizes (PMI) aus Deutschland, Europa und den USA wichtige Daten. Dazu kommt der ZEW-Index aus Deutschland. Im Januar hatten die ZEW-Konjunkturerwartungen bereits sprunghaft zugelegt und die Prognosen deutlich übertroffen. Der Index erhöhte sich auf plus 16,9 von minus 23,3 Punkten. Zum ersten Mal seit Februar 2022 befand sich der Indikator damit wieder im positiven Bereich. Für Februar erwarten die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen einen weiteren Anstieg auf plus 24,5 Punkte.

HSBC überrascht nach "gutem Q4" mit konservativem Ausblick

In einer ersten Einschätzung aus dem Handel wird die Geschäftsentwicklung der HSBC im vierten Quartal als "gut" eingestuft. Der Gewinn profitierte dabei von einem überzeugenden Nettozinsertrag. Aber auch der Anstieg im Kernkapital wird leicht positiv honoriert. Allerdings wird an der Börse der Ausblick als konservativ eingestuft. Die Aktie verliert 1,4 Prozent.

Für die BHP-Aktie geht es nach den Ergebnissen für das erste Geschäftshalbjahr 2,3 Prozent nach unten. Für die Analysten der Citi ist das EBITDA rund 6 Prozent unter ihrer Schätzung ausgefallen, was auch am niedrigeren Beitrag von Kupfer liege. Dagegen sei die Nettoverschuldung mit 6,9 Milliarden Dollar klar oberhalb der Markterwartung herausgekommen. Die Nachfrageaussichten für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres und das Jahr 2024 sieht das Unternehmen positiv, wobei die Belebung der Aktivität in China aufgrund der jüngsten politischen Entscheidungen der wichtigste Faktor sei. Die Binnennachfrage in China und Indien liefere ein stabilisierendes Gegengewicht zur anhaltenden Verlangsamung des Welthandels und der Wirtschaft in den USA, Japan und Europa.

Nach einem anziehenden Momentum im dritten Quartal konnte sich Adva auch im Schlussquartal profilieren. An der Börse dürfte vor allem auf die Ertragsseite geschaut werden, hier konnte die EBIT-Marge gesteigert werden. Im laufenden Jahr sollten sich dann auch Umsatzsynergien nach dem Zusammenschluss mit Adtran einstellen. Während die Adva-Aktie 0,3 Prozent verliert, steigen die Papiere der Adva-Mutter Adtran um 2,2 Prozent.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.256,42 -0,3% -14,76 +12,2%

Stoxx-50 3.925,91 -0,3% -11,94 +7,5%

DAX 15.439,11 -0,2% -38,44 +10,9%

MDAX 28.841,41 +0,1% 37,19 +14,8%

TecDAX 3.256,76 -0,3% -9,44 +11,5%

SDAX 13.491,95 -0,1% -18,83 +13,1%

FTSE 7.996,11 -0,2% -18,20 +7,5%

CAC 7.326,99 -0,1% -8,62 +13,2%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,49 +0,03 -0,08

US-Zehnjahresrendite 3,87 +0,05 -0,01

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:07 Uhr Mo, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0675 -0,2% 1,0668 1,0686 -0,3%

EUR/JPY 143,91 +0,3% 143,56 143,28 +2,5%

EUR/CHF 0,9881 +0,1% 0,9866 0,9865 -0,2%

EUR/GBP 0,8882 +0,1% 0,8876 0,8882 +0,4%

USD/JPY 134,78 +0,4% 134,59 134,08 +2,8%

GBP/USD 1,2021 -0,2% 1,2017 1,2032 -0,6%

USD/CNH (Offshore) 6,8832 +0,4% 6,8778 6,8569 -0,7%

Bitcoin

BTC/USD 25.044,46 +1,3% 24.975,04 24.770,23 +50,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 77,01 76,34 +0,9% +0,67 -4,3%

Brent/ICE 83,54 84,07 -0,6% -0,53 -2,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 48,90 49,87 -2,0% -0,97 -33,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.832,67 1.841,40 -0,5% -8,73 +0,5%

Silber (Spot) 21,68 21,78 -0,4% -0,10 -9,5%

Platin (Spot) 927,25 929,15 -0,2% -1,90 -13,2%

Kupfer-Future 4,18 4,11 +1,7% +0,07 +9,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 21, 2023 03:25 ET (08:25 GMT)

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