08.09.2017 13:58:44

MÄRKTE EUROPA/Anleger stecken Euro-Stärke weg

   FRANKFURT (Dow Jones)--Fast unverändert zeigen sich Europas Börsen am Freitagmittag. Der steigende Euro bremst zwar etwas die Laune, führt allerdings auch nicht mehr zu den früher gesehenen Kursverlusten. Mit 1,2070 Dollar legt er am Mittag weiter zu. Bei den Marktteilnehmern habe ein Umdenken eingesetzt. Nach den konjunkturbullishen Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi am Vortag werde der Höhenflug des Euro immer mehr als Beweis der Stärke der hiesigen Wirtschaft gesehen.

   Zudem lockt er Anlagegelder an, was die europäischen Aktienmärkte gerade für Investoren aus dem Dollar-Raum attraktiver macht. Besonders die Strategen von Barclays hatten betont, dass eine Euro-Stärke geradezu die Voraussetzung dafür sei, um Auslandsanleger für Europas Aktien zu begeistern. Zur Stärke des Euro komme zusätzlich eine interne Schwäche des Dollar, heißt es im Handel: Denn ihn belaste das Politikchaos in Washington. Unter den Investoren steigt aktuell die Sorge, dass der Chef des Wirtschaftsrats des US-Präsidenten, Gary Cohn, seinen Hut nehmen könnte. Der Dax steigt 0,1 Prozent auf 12.304 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 3.444 Zähler nach unten.

Umdenken bei Anlegern - Starke Konjunktur entschuldigt Euro Auch die Analysten der Commerzbank unterstreichen die Bedeutung der besseren Konjunktur im Euroraum: "Ich glaube, die Euro-Stärke liegt vielmehr darin begründet, dass die EZB eigentlich signalisiert hat, dass diese gar nicht so problematisch ist", so Analyst Lutz Karpowitz. Durch die gesamte Veranstaltung habe sich ein nicht zu übersehender Optimismus der EZB bezüglich der weiteren Inflationsentwicklung gezogen.

   Immer wieder erklärte Draghi, dass die EZB ihr Inflationsziel von knapp unter 2 Prozent erreichen wird. Karpowitz sieht den Euro nun Richtung 1,25 Dollar klettern. Dass Anleger auf die Konjunktur setzen, zeigen auch Europas Branchen: Hier sind Banken mit 0,7 Prozent Plus nämlich der stärkste Sektor. Im DAX legen Commerzbank und Deutsche Bank bis zu 1 Prozent zu.

Thyssen kurz vor Stahl-Verkauf thyssenkrupp stellen mit 1,5 Prozent den stärksten Gewinner im DAX. Der Markt setzt auf einen kurz bevorstehenden Zusammenschluss der Stahlsparte mit Tata Steel. Sollte das Geschäft aus der Bilanz verschwinden, stehe eine Neubewertung des Unternehmens an. Zum Wochenschluss endet nun die Einspruchsfrist für eine Vereinbarung von Tata Steel mit der britischen Pensionsbehörde. Sollte Tata die Pensionsverpflichtungen vom Konzern abtrennen können, wäre einen weitere Hürde genommen.

   VW notieren 0,5 Prozent höher, nachdem VW-Chef Müller im "Wall Street Journal" sagte, weiter an Restrukturierungsmaßnahmen zu arbeiten. Man arbeite am Verkauf mehrerer Bereiche, die nicht länger zum Kerngeschäft des Konzerns gezählt würden, was bis zu 20 Prozent des Jahresumsatzes ausmachen könnte.

   Prosieben stellen dagegen mit minus 1,4 Prozent den Hauptverlierer, obwohl auch sie über Restrukturierung nachdenken. "Der Markt setzt wegen der Schwäche im Werbegeschäft darauf, dass Prosieben aus dem DAX fällt", so ein Händler.

   Kräftig nach unten mit 6,2 Prozent auf knapp 50 Euro geht es für Leoni. Die UBS hat die Beobachtung der Aktie mit einer Verkaufsempfehlung und einem Kursziel von 39 Euro gestartet. Grund sei die hohe Bewertung der Aktie. Bei den anderen Autotiteln im DAX zeigt sich die Lage nach der Aufregung der vergangenen Tage relativ entspannt und die Werte pendeln um die Nullinie.

Air France heben ab Die Verkehrszahlen von Air-France-KLM treiben die Aktien um 3,3 Prozent. Die Zahl der Passagiere sprang im August um 5,6 Prozent auf 7,2 Millionen. Die Auslastung stieg auf fast 90 Prozent an. Ein Blick auf die Regionen zeigt eine gute Entwicklung in Europa und den USA, während Asien/Pazifik ein kleines Minus verzeichnete. Lufthansa notieren kaum verändert.

   Akzo Nobel verlieren 1,7 Prozent. Der Spezialchemie- und Farbenkonzern ist beim Ausblick etwas vorsichtiger geworden. Aufgrund steigender Rohstoffkosten und Produktionsproblemen leide die Marge, heißt es. Zudem geht der Finanzvorstand.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.447,97 0,01 0,31 4,78 Stoxx-50 3.056,40 0,10 3,13 1,52 DAX 12.304,72 0,07 8,09 7,17 MDAX 24.786,14 -0,10 -24,89 11,70 TecDAX 2.334,01 -0,12 -2,72 28,83 SDAX 11.494,36 -0,34 -39,35 20,75 FTSE 7.367,40 -0,40 -29,58 3,14 CAC 5.106,43 -0,16 -8,18 5,02

Bund-Future 162,98 -0,18 0,11

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:24 Uhr Do, 17.22 Uhr % YTD EUR/USD 1,2059 -0,04% 1,2064 1,2022 +14,7% EUR/JPY 129,53 -0,43% 130,09 130,05 +5,4% EUR/CHF 1,1412 +0,04% 1,1407 1,1424 +6,5% EUR/GBP 0,9132 -0,61% 0,9188 1,0905 +7,1% USD/JPY 107,44 -0,38% 107,85 108,17 -8,1% GBP/USD 1,3203 +0,57% 1,3128 1,3111 +7,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,91 49,09 -0,4% -0,18 -14,2% Brent/ICE 54,70 54,49 +0,4% 0,21 -6,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.353,43 1.349,80 +0,3% +3,64 +17,5% Silber (Spot) 18,18 18,09 +0,5% +0,08 +14,1% Platin (Spot) 1.020,50 1.018,50 +0,2% +2,00 +12,9% Kupfer-Future 3,07 3,12 -1,6% -0,05 +22,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   September 08, 2017 07:27 ET (11:27 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 27 AM EDT 09-08-17

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