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08.01.2013 18:42:33
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MÄRKTE EUROPA/Anleger nehmen erneut Gewinne mit
Von BENJAMIN KRIEGER
Für die Bullen war am Dienstag an Europas Börsen nicht viel zu holen. Nach anfänglichen Kursgewinnen sorgten am Mittag Spekulationen um eine Abstufung Frankreichs für Gewinnmitnahmen. Der Dax verlor 0,5 Prozent auf 7.696 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gab 0,2 Prozent auf 2.691 Zähler nach. "Jedermann scheint in den Pausenmodus geschaltet zu haben und nur noch auf den Startschuss für die Saison der US-Quartalsberichte zu schauen", sagte Chris Beauchamp von IG Markets in London. Diesen gibt am Abend wie immer der Aluminiumkonzern Alcoa.
Die Ergebnisse von Alcoa für das vierte Quartal 2012 und der Ausblick auf das laufende Jahr werden an den Finanzmärkten mit Spannung erwartet. Als größter Aluminiumproduzent der Welt gilt Alcoa als ein guter Indikator für die globale Konjunktur.
Der Euro geriet wegen des Gerüchts um eine Abstufung des Länder-Ratings von Frankreich ebenfalls unter Druck. Von Kursen um 1,3120 Dollar fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,3067 Dollar zurück. Auch zur japanischen Währung wertete der Euro ab. Die Ratingagenturen Standard & Poor's und Moody's wollten das Gerücht nicht kommentieren. Die Agentur Fitch war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Das Gerücht sorgte dafür, dass Anleger Risiken mieden. Davon profitierten sichere Bundesanleihen, die am Nachmittag zulegten.
Bankaktien waren wie schon am Dienstag ein Kauf. Die Entscheidung der Bankenregulierer, den Geldhäusern für die Erfüllung der Anforderungen an die Liquidität mehr Zeit zu geben und sie zu lockern, trieb die Kurse weiter hoch. Vor allem die Papiere der französischen Banken BNP Paribas, Credit Agricole und Societe Generale legten zwischen 0,8 und 3,2 Prozent zu. Aber auch die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank gewannen jeweils rund ein Prozent hinzu.
Aktien der Versicherer wurden dagegen von Abstufungen der Bank of America-Merrill Lynch im Aufwärtsdrang gebremst. Die Investmentbank hat mehrere Branchengrößen wie Hannover Rück, Munich Re, AXA und Standard Life abgestuft. Der Sektor gab daraufhin um 0,5 Prozent nach. Nach einem guten Jahr 2012 für die Branche fällt es den Analysten schwer, für 2013 weiteres Aufwärtspotenzial für die Kurse der Assekuranzen auszumachen.
Mit den Sektoren Automobilbau, Technologie und Bau gaben konjunktursensible Titel am stärksten nach. Sie sind seit Mitte vergangenen Jahres überdurchschnittlich stark gestiegen und somit besonders anfällig für Gewinnmitnahmen. Aktien von BMW verloren knapp drei Prozent, Papiere von Alcatel-Lucent mehr als sieben Prozent und Nokia-Aktien mehr als sechs Prozent.
Höhere Kursziele hieven Beierdorf an die DAX-Spitze
Mangels Unternehmensnachrichten sorgten Kommentare von Analysten für Bewegung. So setzten sich die Aktien von Beiersdorf mit einem Plus von 2,4 Prozent an die Dax-Spitze, nachdem die Banken UBS und Nomura die Kursziele erhöht hatten. Lanxess-Aktien verloren nach einer Abstufung durch Main First 3,3 Prozent und waren damit das Schlusslicht im DAX.
In London zogen Papiere von Vodafone um 1,7 Prozent an. Der CEO des US-Telekomanbieters Verizon erwägt eine Übernahme des 45-prozentigen Anteils von Vodafone am gemeinsam betriebenen Unternehmen Verizon Wireless. Die Bank Nomura hält jedoch aus steuerlichen Gründen eine Fusion von Verizon und Vodafone mittelfristig für wahrscheinlicher.
Ein neuer Chef verhalf den Aktien des Bergwerksriesen Anglo American zu einem Kursplus von 1,4 Prozent. Mark Cutifani wechselt vom südafrikanischen Minenbetreiber AngloGold Ashanti zu Anglo American und ersetzt dort Cynthia Carroll, die im April von Bord geht. Cutifani hat AngloGold Ashanti erfolgreich umstrukturiert und das Geschäft weltweit ausgebaut.
Für die größte Kurseuphorie sorgten die seit Tagen stark steigenden Aktien von SolarWorld. Seit Donnerstag ist die Aktie um 70 Prozent nach oben geschossen. Am Dienstag legte sie um knapp neun Prozent zu. Investitionspläne des US-Investors Warren Buffett für die US-Solarbranche und die Aussicht auf EU-Strafzölle auf Solarmodule aus China treiben den Kurs seit Tagen nach oben.
. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2691,45 -4,11 -0,2% 16,2 . Stoxx-50 2640,04 -1,16 -0,0% 11,4 . Stoxx-600 286,25 -0,38 -0,1% 17,0 Frankfurt XETRA-DAX 7695,83 -36,83 -0,5% 30,5 London FTSE-100 6053,63 -10,95 -0,2% 8,7 Paris CAC-40 3705,88 1,24 +0,0% 17,3 Amsterdam AEX 349,11 -2,13 -0,6% 11,7 Athen ATHEX-20 336,45 3,45 +1,0% 27,0 Brüssel BEL-20 2497,62 -5,50 -0,2% 19,9 Budapest BUX 18650,14 -124,73 -0,7% 9,9 Helsinki OMXH-25 2299,11 -23,72 -1,0% 18,4 Istanbul ISE NAT. 30 100074,08 -78,96 -0,1% 2,4 Kopenhagen OMXC-20 517,98 4,13 +0,8% 32,8 Lissabon PSI 20 5884,26 -13,19 -0,2% 3,8 Madrid IBEX-35 8419,00 34,00 +0,4% 3,5 Mailand FTSE-MIB 16951,14 55,48 +0,3% 12,3 Moskau RTS 1576,10 0,00 0% 14,1 Oslo OBX 421,46 1,97 +0,5% 17,9 Prag PX 1061,20 6,60 +0,6% 2,2 Stockholm OMXS-30 1125,39 -4,74 -0,4% 13,9 Warschau WIG-20 2562,63 -15,85 -0,6% 19,5 Wien ATX 2481,13 -2,88 -0,1% 31,2 Zürich SMI 7074,52 25,22 +0,4% 19,2
DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.10 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3072 -0,35% 1,3118 1,3104 EUR/JPY 114,0955 -0,45% 114,6072 115,0199 EUR/CHF 1,2089 0,00% 1,2089 1,2089 USD/JPY 87,2780 -0,11% 87,3745 87,7770 GBP/USD 1,6047 -0,28% 1,6092 1,6084
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January 08, 2013 12:11 ET (17:11 GMT)
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