MÄRKTE EUROPA/Anleger gehen wieder ins Risiko

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Anleger gehen am Mittwoch wieder etwas mehr ins Risiko. Die Aktienkurse steigen auf breiter Front - angetrieben vor allem von den als risikoreich geltenden Sektoren Automobilbau, Öl und Gas sowie Rohstoffproduktion. Letzterer profitiert von überwiegend stabilen Preisen für Öl, Kupfer, Zink und Nickel. Der Dax steigt im frühen Handel um 1,7 Prozent auf 10.157 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legt um 1,9 Prozent auf 3.123 Punkte zu.

   Unterstützung für Aktien kommt von der Konjunktur in China: Die Exporte Chinas sind im Dezember deutlich weniger stark zurückgegangen als Volkswirte befürchtet hatten - vor allem dank des schwachen Yuan. Der Yen als sicherer Währungshafen gibt zu Dollar und Euro nach, auch das werten Händler als Hinweis auf eine wieder zunehmende Risikobereitschaft an den Märkten.

   Der Sektor Öl und Gas steigt um 2,5 Prozent und der Sektor der Rohstoffproduzenten um 1,7 Prozent. "Die Ölmärkte sind noch volatiler geworden", konstatiert Jasper Lawler von CMC Markets. Händler bewegten den Ölpreis innerhalb nur eines Tages um bis zu 3 US-Dollar oder 10 Prozent.

   Am Anleihenmarkt geben Bundesanleihen leicht nach. Im Verlauf des Tages legt der Bund für 5 Milliarden Euro neue zehnjährige Bundesanleihen auf. Dirk Gojny von der National-Bank rechnet mit einer schwachen Aufnahme der Papiere und einer "Unterdeckung".

   VW-Aktien verteuern sich um 1,9 Prozent. Sie leiden somit nicht unter der Nachricht, dass die US-Umweltbehörden den Rückrufplan der Wolfsburger für Fahrzeuge mit 2-Liter-Dieselmotoren als ungenügend zurückgewiesen hat. Volkswagen-Chef Matthias Müller trifft sich im Tagesverlauf mit der Leiterin der Umweltschutzbehörde EPA.

   Der Gewinn des Zuckerproduzenten Südzucker in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2015/16 liegt um 8 Prozent über der Konsensprognose von Analysten. Südzucker verlieren nach anfänglichen Kursgewinne 2,6 Prozent. Hier dürften Anleger "Kasse" machen, der Südzucker-Kurs ist im vergangenen Jahr um 56 Prozent gestiegen.

   UBS soll laut Händler die Eon-Aktie von "Neutral" auf "Kaufen" erhöht haben, der Kurs legt um 3,7 Prozent zu. In ihrem Fahrwasser steigen auch RWE um 2,6 Prozent. Die Barclays Bank habe Hugo Boss von "Übergewichten" auf "Gleichgewichten" gesenkt, heißt es im Handel. Hugo Boss verlieren 0,7 Prozent. Dialog Semiconductor handeln 1,7 Prozent leichter, nachdem JP Morgan die Aktie von "Neutral" auf "Untergewichten" gesenkt haben soll.

   In Amsterdam schnellen Aegon um 10 Prozent nach oben. Der Finanzkonzern will bis 2018 die Kosten jährlich um 200 Millionen Euro senken und für 400 Millionen Euro eigene Titel zurückkaufen. In London springen Tullow Oil um fast 10 Prozent nach oben. Der auf Afrika spezialisierte Ölproduzent hat im vergangenen Jahr trotz des schwachen Ölpreises 600 Millionen US-Dollar verdient. In Zürich steigen Givaudan um 2,7 Prozent, nachdem die Berenberg Bank die Aktie des Duftstoffherstellers auf "Kaufen" erhöht hat.

   DJG/bek/flf

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   January 13, 2016 03:56 ET (08:56 GMT)

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