17.10.2014 10:51:32
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MÄRKTE EUROPA/Aktienmärkte kräftig erholt - DAX gewinnt 1,6%
Von Michael Denzin
Kräftig aufwärts geht es am Freitagmorgen an den europäischen Aktienmärkten. Eindeckungskäufe treiben die Märkte nach oben und machen Hoffnung, dass die Erholung anders als an den Vortagen nicht schnell wieder in sich zusammenfällt. Die Vorgaben aus den USA deuteten bereits eine Beruhigung an, nachdem am Donnerstag ein regelrechter Sturm über die europäischen Finanzmärkte hinweggefegt war. Zwar schloss der Dow-Jones-Index noch den sechsten Tag in Folge im Minus, dies aber nur leicht und vom Tagestief um fast 200 Punkte erholt.
Im frühen Handel springt der Dax um 1,6 Prozent auf 8.718 Punkte nach oben, der Euro-Stoxx gewinnt 1,5 Prozent auf 2.916 Zähler. Am stärksten fallen die Erholungsgewinne an den Peripheriemärkten aus, die an den Vortagen auch die stärksten Verluste aufgewiesen hatten - allen voran Griechenland. In Italien, Spanien und Portugal legen die Indizes um bis zu 2 Prozent zu. In Griechenland schießt das Marktbarometer sogar um 3,7 Prozent nach oben.
Nachdem die EZB die Liquidität griechischer Banken am Donnerstag erhöht hatte, waren Aktien und Anleihen in der Peripherie stark unter Druck geraten, aus Sorge über sich möglicherweise zusammenbrauende neue Probleme. Die 10-jährigen Anleihen Griechenlands waren auf eine Rendite von 9,062 Prozent gesprungen, fast 2 Prozentpunkte mehr als am Tag zuvor. Dies macht eine Rückkehr an die Finanzmärkte praktisch unmöglich, wie er von den Griechen angestrebt wird, die den Rettungsschirm möglichst rasch verlassen wollen.
Auch bei den Anleihen greift die Erholung. Die Zehnjahresrendite Griechenlands sinkt leicht auf knapp unter 9 Prozent. Ähnlich das Bild bei Papieren Spaniens und Italiens. Deutsche Bundesanleihen, am Donnerstag als vermeintlich sicherer Hafen wie zur Hochzeit der Finanzkrise noch gesucht, geben dagegen nach, ihre Rendite steigt also.
Händler sind optimistisch für den Handelstag und setzen auf besänftigende Aussagen von US-Notenbank-Chefin Janet Yellen. Sie spricht am frühen Nachmittag in Boston. Am Donnerstag hatten Aussagen von James Bullard, Chef der Notenbank von St. Louis, die Erholung an den Märkten eingeleitet, flankiert von gut ausgefallenen US-Konjunkturdaten. Bullard hatte gesagt dass das Anleihekaufprogramm der US-Notenbank, das eigentlich nun auslaufen soll, auch fortgeführt werden könne.
"Die Frage ist, wieviel Mut haben die Investoren vor dem Wochenende und nach einer so desaströsen Woche", sagt der Händler. Jeffrey Yu, Leiter des Aktien-Derivate-Handels der UBS, ist hier optimistisch: "Wir sind sehr überverkauft und reif für eine Erholung". Wichtige Konjunkturdaten stehen am Freitag nicht an. Händler hoffen auf gute Quartalsergebnisse von General Electric (GE) am Mittag. "GE hat eine gute Erfolgsbilanz bei Quartalszahlen, in jedem Quartal seit dem ersten Quartal 2008 hat GE die Schätzungen entweder erfüllt oder übertroffen", sagt Chris Weston vom Broker IG Markets. Dazu legt die US-Bank Morgan Stanley Zahlen vor.
Einer der Tagesfavoriten ist der Energiesektor. Er profitiert auch von der Trendwende bei den Ölpreisen nach deren tagelanger Talfahrt. Nach einem Tagestief unter 80 Dollar je Barrel, kostet die US-Sorte WTI aktuell wieder knapp 83 Dollar. Der Index der Energieaktien legt um 2,5 Prozent zu.
Auch der Autosektor zieht um 2,5 Prozent an, nachdem gute Kfz-Neuzulassungen vom Branchenverband ACEA vermeldet wurden. Die Zulassungen stiegen um 6,4 Prozent zum Vorjahr in Europa. Zudem hat der französische Autozulieferer Faurecia seine Prognose bestätigt. Die Societe Generale erhöhte darauf die Einstufung der Aktie auf "Kaufen". Der Kurs spring um fast 7 Prozent an. Auch der Konkurrent Valeo legt 4 Prozent zu, im DAX steigen Continental um 2,7 Prozent.
Zudem stimmen diesmal auch die Absätze der französischen Autobauer: So setzte Renault rund 11 Prozent mehr Neuwagen ab als im Vorjahr. Renault gewinnen 3,2 Prozent, Peugeot-Citroen sogar um über 5 Prozent. Im DAX legen VW und BMW je rund 2 Prozent zu. "Die Konjunktursorgen haben die PS-Branche zuletzt erheblich belastet", sagt ein Händler. Auf Sicht von drei Monaten liegt der Euro-Stoxx-Automobilsektor um 6,5 Prozentpunkte hinter dem Euro-Stoxx-50 zurück.
Die eher enttäuschenden Quartalsergebnisse Zahlen aus dem US-Technologie-Sektor von Google und den Chip-Herstellers AMD und SanDisk werden nicht als belastend gesehen. Es gebe dafür keine Vergleichsunternehmen in Europa, heißt es. Der Sektor-Index steigt um 1,3 Prozent.
Air France-KLM legen in einer Erleichterungsrally um 2,5 Prozent zu. Die Fluglinie hat sich endlich mit ihren Piloten auf die Konditionen für eine neue Billigflugline geeinigt.
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 18.40 Uhr EUR/USD 1,2788 -0,1% 1,2802 1,2817 EUR/JPY 136,23 +0,1% 136,10 135,96 EUR/CHF 1,2077 +0,0% 1,2076 1,2076 USD/JPY 106,53 +0,2% 106,29 106,07 GBP/USD 1,6064 -0,0% 1,6071 1,6065 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.comDJG/mod/gos
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October 17, 2014 04:21 ET (08:21 GMT)
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