01.11.2023 09:39:40
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MÄRKTE EUROPA/Abwartender Handel vor Fed-Zinsentscheid
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch leicht höher in den Handel gestartet. Der DAX legt um 0,3 Prozent auf 14.863 Punkte zu, der Euro-Stoxx 50 gewinnt 0,4 Prozent auf 4.075 Zähler. Damit hält die Stabilisierung auf dem erreicht niedrigem Niveau einen weiteren Tag an. Mit einem ruhigen Handel bei nur geringen Umsätzen rechnen Marktteilnehmer an Allerheiligen. "Dabei dürften viele Marktteilnehmer aber auf die Ergebnisse der Sitzung der US-Notenbank am Abend warten", so ein Händler. Vom geopolitischen Umfeld kommen für die Märkte weiterhin keine neuen Störfeuer. Das sollte die freundliche Grundstimmung zunächst stützen, heißt es am Markt. Impulse könnten noch vom ADP-Arbeitsmarktbericht am Mittag sowie von US-Einkaufsmanager-Indizes und den US-Bauausgaben kommen. Die Berichtssaison legt dagegen zum Allerheiligen-Feiertag weitgehend eine Pause ein.
Powel dürfte Tür für Zinsanhebung offen lassen
Fed-Chef Jerome Powell kann es sich nach Einschätzung der Marktstrategen der DZ Bank nicht leisten, dovish zu sein. Die US-Notenbank werde am Abend keine weitere Leitzinserhöhung beschließen. Angesichts einer Wachstumsrate von 4,9 Prozent im dritten Quartal (Q/Q annualisiert) kann sich die Fed aber auch keine taubenhaften Töne leisten. Fed-Chef Powell werde sich daher auf der Pressekonferenz die Tür für eine erneute Zinserhöhung gegen Ende des Jahres offenhalten. Denn die große Frage bleibe, ob sich die Konjunktur nicht stärker abkühlen muss, damit die Arbeitslosigkeit steigt, die Lohnzuwächse nachlassen, der Nachfragedruck nachgibt und sich der Disinflationsprozess fortsetzt. Denn ob die Inflationsrate auch bei einem anhaltend starken Arbeitsmarkt weiter sinken kann, sei äußerst ungewiss. Der Druck, die Leitzinsen doch noch einmal anzuheben, bleibe daher hoch.
Ölpreise weiter seitwärts
Die Entwicklung der Preise am Terminmarkt werden aktuell als Seismograph für die Lage im Nahen Osten. Am Morgen starten sie kaum verändert in den Handel, ein Barrel der Sorte Brent kostet 85,25 Dollar. "Die Ölpreise könnten kurzfristig weiter seitwärts handeln", so Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank. Mit der Krise im Nahen Osten sei bereits eine Risikoprämie von vermutlich 3 bis 5 Dollar je Barrel in die Ölnotierungen eingepreist. In den vergangenen Tagen seien die Preise leicht gesunken, damit scheine die Versorgungssituation aktuell nicht knapp zu sein. Allerdings seien die strategischen Lagerbestände auf das niedrigste Niveau seit mehreren Jahren gefallen. "Erwartungen vieler Marktakteure hinsichtlich einer möglichen kurzen, milden Rezession in den USA Anfang 2024 dürften ein deutliches Überschießen der Preise verhindern", so Stephan weiter.
Starke Toyota-Zahlen gut fürs Auto-Sentiment
Gute Toyota-Zahlen könnten das Sentiment für die Autotitel stützen. "Dieses ist schwer angeschlagen", so ein Marktteilnehmer. Von daher könnte ein positiver Impuls wie die Toyota-Zahlen eine Erholung auslösen. Toyota hat den Gewinn im vergangenen Quartal überraschend stark um gut 150 Prozent gesteigert. Den Ausblick für den Betriebsgewinn hat der Konzern nun auf 4,5 Milliarden Yen nach oben genommen von 3 Milliarden. Allerdings profitiert Toyota derzeit stark von der Yen-Schwäche. In Tokio gewann der Kurs mehr als 5 Prozent. Für den Sektor der europäischen Automobilwerte geht es um 1 Prozent nach oben.
Mit Blick auf die Einzelwerte bricht die Aktie von Orstedt um 18 Prozent ein. Orsted verbuchte im dritten Quartal eine Abschreibung in Höhe von 28,4 Milliarden dänischen Kronen (rund 3,8 Milliarden Euro) im Zusammenhang mit seinem US-Offshore-Windportfolio und gab bekannt, dass es die Entwicklung von zwei Windparkprojekten vor der Küste von New Jersey aufgrund explodierender Kosten und Lieferverzögerungen einstellen wird. Das dänische Unternehmen für erneuerbare Energien hatte zuvor vor Abschreibungen von bis zu 16 Milliarden Dänischen Kronen gewarnt, nachdem steigende Risiken in der Lieferkette bei US-Projekten aufgezeigt worden waren. Mangelnder Fortschritt bei US-Steuererleichterungen und höhere Zinssätze ließen die Projektkosten ebenfalls steigen.
GSK liegen auf Erholungskurs, für die Aktie geht es um 2 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat den Ausblick angehoben, GSK rechnet nun mit einem EPS-Anstieg von 17 bis 20 Prozent statt von 14 bis 17 Prozent.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.069,64 +0,2% 8,52 +7,3%
Stoxx-50 3.829,10 +0,5% 17,24 +4,9%
DAX 14.842,71 +0,2% 32,37 +6,6%
MDAX 23.989,04 -0,2% -51,15 -4,5%
TecDAX 2.846,95 +0,1% 1,90 -2,5%
SDAX 12.330,46 +0,4% 53,29 +3,4%
FTSE 7.331,59 +0,1% 9,87 -1,7%
CAC 6.902,26 +0,2% 16,61 +6,6%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,85 +0,04 +0,28
US-Zehnjahresrendite 4,91 -0,02 +1,03
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:07 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0560 -0,2% 1,0576 1,0568 -1,3%
EUR/JPY 159,75 -0,2% 159,97 160,00 +13,8%
EUR/CHF 0,9600 -0,3% 0,9609 0,9612 -3,0%
EUR/GBP 0,8690 -0,2% 0,8702 0,8708 -1,8%
USD/JPY 151,28 -0,1% 151,27 151,41 +15,4%
GBP/USD 1,2134 -0,0% 1,2134 1,2136 +0,4%
USD/CNH (Offshore) 7,3382 -0,0% 7,3370 7,3424 +5,9%
Bitcoin
BTC/USD 34.466,53 -0,4% 34.435,38 34.338,07 +107,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 81,33 81,02 +0,4% +0,31 +5,2%
Brent/ICE 85,28 85,02 +0,3% +0,26 +4,5%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 46,45 52,30 -11,2% -5,85 -46,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.978,54 1.984,16 -0,3% -5,62 +8,5%
Silber (Spot) 22,58 22,85 -1,2% -0,27 -5,8%
Platin (Spot) 926,28 936,90 -1,1% -10,63 -13,3%
Kupfer-Future 3,64 3,65 -0,2% -0,01 -4,4%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/err
(END) Dow Jones Newswires
November 01, 2023 04:39 ET (08:39 GMT)
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