Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
28.10.2020 13:09:41

MÄRKTE EUROPA/Abverkauf setzt sich mit Rezessionsängsten fort

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen werden auch am Mittwochmittag weiter abverkauft. Die zweite Corona-Welle gewinnt an Intensität, Verbraucher sind verunsichert und die Politik wirbt für das Zuhausebleiben. Während die bereits seit längerem steigenden Infektionszahlen der Coronavirus-Pandemie lange Zeit von den Investoren nahezu negiert wurden, werden die von einem erneuten Lockdown ausgehenden Risiken für die Wirtschaft und die Unternehmen nun deutlich höher bewertet. Der DAX verliert 3,4 Prozent auf 11.661 Punkte, der Euro-Stoxx-50 fällt um 3 Prozent auf 2.977 Punkte.

In Frankreich dürfte Präsident Emmanuel Macron am Abend laut Berichten einen einmonatigen Lockdown verhängen. In Deutschland zeichnet sich ein "Lockdown Light" ab mit starken Einschränkungen privater Kontakte und der Schließung von Restaurants und Gaststätten. "Der Konsum dürfte auf jeden Fall leiden, und die Gefahr von Pleitewellen nimmt weiter zu", sagt ein Marktteilnehmer. "Wenn der Lockdown so wie vorgeschlagen beschlossen wird, erwarten wir für das vierte Quartal gegenüber dem dritten nicht mehr wie bisher ein Plus von 1 Prozent. Stattdessen würden wir uns über eine schwarze Null freuen, wobei das Risiko einer zweiten Rezession deutlich gestiegen ist", so die Commerzbank.

Berichtssaison verläuft recht freundlich

Die laufende Berichtssaison setzt derweil bei den Einzelwerten die Akzente. Während der Bankensektor im Schnitt um 2,2 Prozent nachgibt, geht es für die Aktie der Deutschen Bank um 3 Prozent nach oben. Die Geschäftszahlen sind besser als erwartet ausgefallen. Die Citigroup verweist vor allem auf die Stärke des Investmentgeschäfts: Die Einnahmen seien um 13 Prozent gestiegen, die der Investmentbanksparte um 43 Prozent.

Der Vermögensverwalter DWS hat im dritten Quartal weitere Kundengelder eingeworben. Zudem verdiente die Tochter der Deutschen Bank vor Steuern sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum zweiten Quartal auch dank deutlich niedrigerer Kosten mehr. Die Nettomittelzuflüsse erreichten im Zeitraum von Juli bis September 10,5 Milliarden Euro nach 8,7 Milliarden im Vorquartal. Analysten hatten mit Zuflüssen von 5,3 Milliarden gerechnet. Für die Aktie geht es um 1 Prozent nach oben.

Gegen den schwachen Markt in Europa zeigen sich KPN stabil mit plus 0,3 Prozent. Der Telekomsektor gibt derweil um 1,7 Prozent nach und ist damit einer der "stärksten" in Europa. KPN hatte gute Geschäftszahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Die Gewinnkennziffern lagen unter anderem durch stärkere Kostensenkungen leicht über Erwartung.

Peugeot und Fiat Chrysler legen Zahlen vor

Im Autosektor geht es für Peugeot nach Zahlenausweis um 3 Prozent nach unten. Die NordLB bekräftigt ihre Verkaufsempfehlung. An der Fusion von PSA mit Fiat Chrysler zum Stellantis-Konzern führe kein Weg vorbei. "Allein sind beide Unternehmen mit Blick auf die Elektromobilität, das Autonome Fahren, aber auch die Corona-Pandemie kaum langfristig überlebensfähig", so das Haus. Fiat Chrysler verlieren trotz besserer Geschäftszahlen 2,5 Prozent. Der Autosektor verliert 4,1 Prozent und stellt damit bislang den Tagesverlierer an den europäischen Börsen.

Mit äußerster Verwunderung blicken Händler auf das Kursminus von 6,7 Prozent bei Beiersdorf. "Das kann man beim besten Willen nicht mit irgendwelchen Corona-Sorgen oder dem konservativen Ausblick rechtfertigen", sagt ein Händler mit Blick auf die Umsatzzahlen. Doch genau das tut die Citigroup, die dem Konsumgüterriesen einen überraschend konservativen Ausblick unterstellt. Dieser impliziere nach einem starken Quartal keine weitere Verbesserung im vierten.

Delivery Hero gewinnen gegen den Trend 4,6 Prozent. "Mit der Diskussion um den zweiten Lockdown wären die Aktien sowieso die Börsenfavoriten gewesen", sagt ein Händler. Nun werde dies noch mit harten Fakten untermauert. Das Wachstum laufe so stark wie erhofft, im dritten Quartal verdoppelten sich die Bestellungen gegenüber dem Vorjahr. Entsprechend wird die Umsatzprognose für das Gesamtjahr noch nach oben präzisiert.

Neben Delivery Hero gehören aber auch die Aktien der Unternehmen zu den Gewinnern des Tages, die bereits während der ersten Corona-Welle im Frühjahr besser als der Gesamtmarkt liefen. So steigen gegen den Trend die Aktien von Hellofresh, Shop Apotheke und Sartorius.

Morphosys hebt die Prognose an

Für Morphosys geht es um 0,8 Prozent nach oben. "Der Ausblick liegt nun deutlich über den Erwartungen", heißt es im Handel. Corestate setzen ihre Verluststrecke fort und fallen 8,8 Prozent. "Der überraschend schnelle Weggang des CEO war der Genickbruch für die Aktie", sagt ein Händler.

===

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 2.976,75 -3,06 -93,85 -20,52

Stoxx-50 2.722,53 -2,34 -65,23 -20,00

DAX 11.664,61 -3,31 -398,96 -11,96

MDAX 26.086,39 -1,95 -518,39 -7,86

TecDAX 2.861,43 -1,82 -53,03 -5,09

SDAX 11.517,49 -2,94 -348,95 -7,95

CAC 4.583,40 -3,11 -147,26 -23,33

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,64 -0,02 -0,88

US-Zehnjahresrendite 0,76 -0,01 -1,92

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 08:28 Uhr Di, 17:43 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1734 -0,39% 1,1784 1,1824 +4,6%

EUR/JPY 122,43 -0,57% 122,70 123,51 +0,4%

EUR/CHF 1,0695 -0,17% 1,0715 1,0724 -1,5%

EUR/GBP 0,9060 +0,18% 0,9023 0,9054 +7,1%

USD/JPY 104,34 -0,16% 104,25 104,45 -4,1%

GBP/USD 1,2952 -0,58% 1,3056 1,3061 -2,3%

USD/CNH (Offshore) 6,7222 +0,08% 6,7149 6,7016 -3,5%

Bitcoin

BTC/USD 13.358,50 -2,79% 13.633,25 13.597,75 +85,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 37,74 39,57 -4,6% -1,83 -33,1%

Brent/ICE 39,69 41,20 -3,7% -1,51 -35,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.889,12 1.904,70 -0,8% -15,48 +24,5%

Silber (Spot) 23,95 24,28 -1,4% -0,33 +34,2%

Platin (Spot) 871,70 879,85 -0,9% -8,15 -9,7%

Kupfer-Future 3,06 3,09 -0,9% -0,03 +8,3%

===

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

October 28, 2020 08:09 ET (12:09 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu HelloFreshmehr Analysen

07.11.24 HelloFresh Buy Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
06.11.24 HelloFresh Hold Deutsche Bank AG
01.11.24 HelloFresh Overweight JP Morgan Chase & Co.
31.10.24 HelloFresh Buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
31.10.24 HelloFresh Neutral UBS AG
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Beiersdorf AG 123,75 2,27% Beiersdorf AG
Corestate Capital Holding S.A. 0,39 -0,26% Corestate Capital Holding S.A.
Delivery Hero 37,62 -1,98% Delivery Hero
Deutsche Bank AG 15,43 -0,72% Deutsche Bank AG
DWS Group GmbH & Co. KGaA 38,84 1,20% DWS Group GmbH & Co. KGaA
HelloFresh 11,25 -1,70% HelloFresh
Koninklijke KPN NVShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 1 Sh 3,50 0,00% Koninklijke KPN NVShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 1 Sh
KPN 3,66 0,55% KPN
Morphosys AG (spons. ADRs) 16,70 3,73% Morphosys AG (spons. ADRs)
MorphoSys 67,80 -0,95% MorphoSys
Redcare Pharmacy (ex Shop Apotheke) 145,10 -0,14% Redcare Pharmacy (ex Shop Apotheke)
Sartorius AG St. 177,00 1,26% Sartorius AG St.
Sartorius AG Vz. 217,70 0,74% Sartorius AG Vz.

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 261,75 -0,18%