MÄRKTE ASIEN/Zurückhaltung vor Sitzungen von Fed und BoJ

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Einen ruhigen Wochenauftakt haben die ostasiatischen Börsen verzeichnet. Im Fokus standen die Zinssitzungen der US-Notenbank und der Bank of Japan (BoJ) im späteren Verlauf der Woche, vor denen die Investoren eher vorsichtig agierten. Hoffnungen, dass die japanische Notenbank neue geldpolitische Lockerungen beschließen wird, stützten jedoch die Kurse, wie Händler berichteten. Die BoJ tritt am Donnerstag zu einer zweitägigen Sitzung zusammen.

   Ansonsten fehlten derzeit positive Impulse, kommentierte Ilya Feygin, geschäftsführender Direktor von WallachBeth Capital, die verbreitete Zurückhaltung. Er warnte, dass die BoJ die Erwartungen des Marktes enttäuschen könnte.

   Von der US-Notenbank, die ebenfalls diese Woche tagt und ihre Entscheidung schon am Mittwoch verkünden wird, erwartet der Markt hingegen zunächst keine Änderung ihrer Geldpolitik. Die Fed hatte im Dezember erstmals seit fast zehn Jahren die Zinsen erhöht, seither aber stillgehalten. Nachdem die US-Konjunkturdaten in jüngster Zeit von einer soliden Entwicklung der US-Wirtschaft gezeugt hatten, wächst am Markt die Überzeugung, dass die nächste Zinserhöhung nicht mehr lange auf sich warten lässt. Beobachter hoffen, dass die Fed am Mittwoch Andeutungen bezüglich des Zeitpunkts machen wird.

   In Tokio schloss der Nikkei-225-Index kaum verändert bei 16.620 Punkten. Die japanischen Exporte sind im Juni zwar den neunten Monat in Folge zurückgegangen, aber nicht so stark wie von Volkswirten befürchtet.

   In Schanghai stiegen die Kurse im Schnitt um 0,1 Prozent. An der Börse in Hongkong zeigte sich der HSI knapp behauptet, belastet von Energie- und Rohstoffaktien, die wiederum unter einer Gewinnwarnung von Sinopec Engineering litten. Deren Aktien verbilligen sich um 5 Prozent. Die lahmende Weltwirtschaft und der Verfall der Ölpreise machen dem Unternehmen zu schaffen.

   Restrukturierungspläne des Konsumgüterkonzerns Woolworths gaben der Börse in Sydney Auftrieb. Sie schloss mit einem Plus von 0,6 Prozent. Die Woolworths-Aktie machte einen Sprung um 8,2 Prozent nach oben. Im übrigen Sektor gewannen Wesfarmers 1,1 Prozent, Metcash 4,9 Prozent und Coca-Cola Amatil 2,8 Prozent.

Zweifel an Pokemon-Ertragspotenzial belasten Nintendo Gewinnmitnahmen ließen Nintendo und McDonald's Holdings (Japan) in Tokio um 18 und 12 Prozent fallen. Beide Aktien hatten in den zurückliegenden Wochen vom Pokemon-Go-Fieber profitiert. Für die Nintendo-Aktie ist es seit Einführung des Smartphone-Spiels um 89 Prozent nach oben gegangen. Nintendo hat nun allerdings mitgeteilt, dass sich der positive Einfluss von Pokemon Go auf die Ertragslage des Unternehmens in Grenzen halten wird.

   Nach Meinung von Analysten sollten Anleger sich wegen der Kursverluste der beiden Aktien aber keine großen Sorgen machen. Für McDonald's Japan dürfte sich die Zusammenarbeit mit Nintendo auszahlen und dazu beitragen, dass sich das Unternehmen von den Folgen einiger Lebensmittelskandale erholen wird. Es seien hauptsächlich Familien gewesen, die McDonald's nach den Skandalen gemieden hätten. Diese Kunden seien aber auch die wichtigste Zielgruppe von Pokemon Go, meint Ryozo Minagawa, Analyst bei Nomura Securities. Und Tsutomu Yamada, Analyst bei kabu.com Securities, ist zuversichtlich, dass das Spiel den Verkauf neuer Pokemon-Titel für die Spielekonsole Nintendo 3DS befeuern wird, die im November auf den Markt kommen sollen.

   Mazda-Aktien stiegen um 5,9 Prozent. Der Automobilkonzern hat im zweiten Kalenderquartal nach eigenen Angaben wohl einen Rückgang des operativen Gewinns um 6 Prozent verbucht, Analysten hatten jedoch Schlimmeres befürchtet. Das Europageschäft sei trotz des starken Yen gut gelaufen, teilte Mazda mit.

   Die Aktien des chinesischen Immobilienkonzerns China Vanke fielen an der Börse in Hongkong um 0,7 Prozent. Die chinesische Börsenaufsicht hatte das größte heimische Immobilienunternehmen und seinen Hauptaktionär Baoneng Group am Freitag wegen mutmaßlicher Regelverstöße gerügt.

Hongkong testet erneut Schlussauktion In Hongkong trat am Montag eine Neuerung in Kraft: Börsenbetreiber Hong Kong Exchanges & Clearing (HKEX) führte zunächst probeweise eine Schlussauktion ein, wie sie an den Börsen vieler Industrieländer schon länger üblich ist. Dadurch verlängert sich der Handel um einige Minuten.

   Das Prozedere wurde im Jahr 2008 schon einmal getestet. Damals brachen die Aktien des Schwergewichts HSBC Holding ein. Dieses Mal sei aber ein Mechanismus zur Volatilitätskontrolle "eingebaut" worden, der drastische Schwankungen der Schlusskurse verhindern solle, teilte HKEX mit.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.533,60 +0,64% +4,49% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.620,29 -0,04% -12,68% 08:00 Kospi (Seoul) 2.011,02 +0,03% +2,53% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.016,83 +0,13% -14,76% 09:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.230,89 +0,18% -13,40% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 21.939,12 -0,11% +0,11% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.991,67 -0,24% +7,84% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.934,56 -0,37% +1,80% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.662,90 +0,33% -1,75% 11:00 BSE (Mumbai) 27.927,96 +0,45% +6,93% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 10:20 % YTD EUR/USD 1,0964 -0,1% 1,0974 1,1035 +1,0% EUR/JPY 116,52 -0,0% 116,57 117,12 -8,6% EUR/GBP 0,8356 -0,1% 0,8360 0,8309 +13,5% GBP/USD 1,3122 -0,0% 1,3127 1,3284 -11,0% USD/JPY 106,30 +0,1% 106,24 106,14 -9,5% USD/KRW 1138,07 +0,2% 1136,00 1136,36 -3,2% USD/CNY 6,6793 -0,0% 6,6795 6,6703 +2,9% USD/CNH 6,6878 +0,1% 6,6834 6,6752 +1,8% USD/HKD 7,7569 -0,0% 7,7578 7,7553 +0,1% AUD/USD 0,7479 +0,2% 0,7463 0,7475 +2,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,05 44,19 -0,3% -0,14 +3,9% Brent/ICE 45,59 45,69 -0,2% -0,10 +6,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.316,81 1.322,39 -0,4% -5,58 +24,1% Silber (Spot) 19,51 19,63 -0,7% -0,13 +41,1% Platin (Spot) 1.074,10 1.083,20 -0,8% -9,10 +20,5% Kupfer-Future 2,24 2,23 +0,4% +0,01 +4,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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