17.03.2017 09:32:43

MÄRKTE ASIEN/Zurückhaltung vor G20 - Switch gibt Nintendo Auftrieb

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Börsen in Ostasien und Australien war zum Wochenausklang keine einheitliche Tendenz auszumachen. Händler berichteten von Nervosität vor dem G20-Gipfel am Wochenende. Es wird weithin erwartet, dass US-Finanzminister Steven Mnuchin die Vertreter der übrigen Teilnehmerländer dazu drängt, ihre Währungen aufzuwerten.

   Interessant seien vor allem die Reaktionen Chinas und Japans auf das voraussichtliche Drängen Mnuchins, hieß es. US-Präsident Donald Trump hatte sich in der Vergangenheit darüber beklagt, dass Staaten, die in die USA exportieren, ihre Währungen zum US-Dollar schwach hielten, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. China hatte er dazu explizit der Devisenmanipulation bezichtigt. Von daher seien die Anleger gespannt, was bei dem G20-Treffen herauskomme, sagte Khoon Goh, Leiter des Asien-Research der Bank ANZ.

   In Tokio gab der Nikkei-225-Index um 0,3 Prozent auf 19.522 Punkte nach. Den japanischen Anlegern steht ein langes Wochenende bevor. Die dortigen Börsen bleiben am Montag wegen des Feiertags zum Frühlingsanfang geschlossen.

Furcht vor strengerer Regulierung belastet Börse Schanghai In Schanghai bauten die Kurse im späten Handel ihre Verluste aus und fielen um 1,0 Prozent. Ursächlich waren Gerüchte, dass Investitionen in Wohnimmobilien in Peking durch strengere Vorschriften erschwert werden sollen. Eine offizielle Untersuchung der Aktienkursentwicklung von Jiangsu Zhangjiagang Rural Commercial Bank befeuerte zudem Befürchtungen, dass die zuständigen Behörden verstärkt gegen Aktienspekulationen vorgehen könnten. Die Aktie von Jiangsu Zhangjiagang war am Freitag vom Handel ausgesetzt. Ihr Kurs hat sich seit dem Börsengang im Januar fast verfünffacht. In Hongkong hielt sich der Markt besser; der Hang-Seng-Index zeigte sich im späten Geschäft minimal im Plus.

   Die Börse in Sydney schloss mit einem Plus von 0,2 Prozent. Aktien des Bergbausektors, die in den vergangenen Tagen vom Anstieg der Eisenerzpreise profitiert hatten, tendierten uneinheitlich, nachdem es am Freitag in den chinesischen Eisenerz- und Stahlfutures zu Gewinnmitnahmen gekommen war. Rio Tinto legten um 1,1 Prozent zu, BHP Billiton und Fortescue verloren dagegen 1,1 und 1,9 Prozent. Die drei Unternehmen gehören zu den weltgrößten Eisenerzproduzenten. Die Aktien der vier größten Banken des Landes zeigten sich jedoch durchweg mit Gewinnen, die von 0,2 bei ANZ bis 1,1 Prozent bei Westpac reichten.

   An der Börse in Jakarta stieg der Leitindex im Verlauf um 0,7 Prozent auf ein Rekordhoch bei 5.558 Punkten, ehe Gewinnmitnahmen das Plus verringerten. Ausländische Investoren kauften verstärkt indonesische Aktien, hieß es dazu.

   In Singapur ging es mit dem Straits-Times-Index (STI) im späten Handel um 0,3 Prozent nach oben. Gesucht waren Technologiewerte, nachdem die Exporte von Elektronikprodukten im Februar rasant gestiegen waren. Singapore Technologies Engineering kletterten um 1,4 Prozent und Valuetronics um 0,7 Prozent. Die Analysten von ING bezeichneten den Exportanstieg als "große Überraschung" und empfahlen, auf einen weiteren Anstieg des STI zu wetten.

Hohe Nachfrage nach Switch-Konsole beflügelt Nintendo In Tokio profitierten Nintendo von der regen Nachfrage nach der Spielekonsole Switch. Die Aktien erholten sich von anfänglichen Verlusten und stiegen um 1,7 Prozent, nachdem Nintendo laut informierten Personen angekündigt hatte, die Produktion der gerade erst auf den Markt gebrachten Switch zu verdoppeln. Seit dem 2. März, dem Tag bevor Switch auf den Markt kam, hat die Aktie um fast 12 Prozent zugelegt.

   Für die angeschlagene Toshiba gibt es unterdessen Hoffnung. Laut Medienberichten erwägt die staatliche Development Bank of Japan, sich an der Chipsparte des Konzerns zu beteiligen, was Toshiba finanziell entlasten würde. Die Aktie legte um 3,5 Prozent zu.

   Aktien des stark exportorientierten japanischen Automobilsektors standen mit dem bevorstehenden G20-Gipfel und der zu erwartenden Diskussion um Wechselkursmanipulationen unter Druck. Sollte die japanische Währung als Ergebnis des Treffens aufwerten, wäre das negativ für die japanischen Exporteure. Mitsubishi Motors verbilligten sich um 1,9 Prozent und Subaru-Hersteller Fuji Heavy Industries um 1,8 Prozent.

   Ein Preiskampf belastete die Aktien chinesischer Autohersteller. In Hongkong verbilligten sich Great Wall Motor um fast 9 Prozent. Great Wall, in China Marktführer bei SUVs aus heimischer Produktion, gewährt seit gestern bis Ende April Preisnachlässe von bis zu 4.999 Yuan (rund 675 Euro) auf bestimmte Modelle. Geely Auto verloren fast 10 Prozent und Dongfeng 3,5 Prozent.

   Am Devisenmarkt machte sich im Dollar nach wie vor die geringere Unterstützung von der Zinsseite bemerkbar. Die US-Devise schwächelt etwas, seit die Federal Reserve im Anschluss an ihren Zinsentscheid am Mittwoch für den Rest des Jahres einen eher moderaten Kurs angedeutet hat. Der Euro wiederum erhielt am Donnerstag zusätzliche Unterstützung vom Präsidenten der österreichischen Notenbank, Ewald Nowotny. Er hatte sich mit der Frage beschäftigt, ob die EZB die Zinsen erhöhen könnte, bevor sie das Wertpapierkaufprogramm beendet. Der Euro kostet rund 1,0760 Dollar. Vor dem US-Notenbankbeschluss lag er knapp oberhalb von 1,06 Dollar. Zur japanischen Währung notierte der Dollar bei rund 113,40 Yen.

   Die Ölpreise traten im Vergleich zum späten US-Handel vom Vortag mehr oder weniger auf der Stelle. Das Barrel Brent kostete 51,64 Dollar und damit 0,1 Prozent weniger als am Donnerstag. Auch der Preis für die Feinunze Gold zeigte sich mit 1.227 Dollar wenig verändert.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD S&P/ASX 200 (Sydney) 5.799,60 +0,24% +1,76% Nikkei-225 (Tokio) 19.521,59 -0,35% +2,13% Kospi (Seoul) 2.164,58 +0,67% +6,82% Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.237,31 -0,97% +4,31% Hang-Seng-Index (Hongkong) 24.295,32 +0,03% +10,24% Straits-Times (Singapur) 3.172,37 +0,28% +10,12% KLCI (Malaysia) 1.747,65 +0,61% +6,45% BSE (Mumbai) 29.639,95 +0,18% +11,32%

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 8.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0760 -0,1% 1,0771 1,0735 +2,3% EUR/JPY 121,97 -0,1% 122,08 121,64 -0,8% EUR/GBP 0,8723 +0,0% 0,8720 0,8738 +2,3% GBP/USD 1,2336 -0,2% 1,2355 1,2285 -0,0% USD/JPY 113,36 +0,0% 113,35 113,31 -3,0% USD/KRW 1132,90 +0,4% 1127,85 1132,03 -6,2% USD/CNY 6,9057 +0,1% 6,8980 6,8910 -0,6% USD/CNH 6,8876 +0,2% 6,8726 6,8669 -1,3% USD/HKD 7,7650 +0,0% 7,7637 7,7634 +0,1% AUD/USD 0,7669 -0,1% 0,7673 0,7696 +6,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,71 48,75 -0,1% -0,04 -12,1% Brent/ICE 51,64 51,74 -0,2% -0,10 -10,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.226,63 1.226,54 +0,0% +0,09 +6,5% Silber (Spot) 17,28 17,32 -0,3% -0,05 +8,5% Platin (Spot) 955,20 958,65 -0,4% -3,45 +5,7% Kupfer-Future 2,66 2,67 -0,6% -0,02 +5,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln/ros

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   March 17, 2017 04:02 ET (08:02 GMT)

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ANZ Group Holdings Limited Registered Shs 17,41 4,04% ANZ Group Holdings Limited Registered Shs
Dongfeng Motor Group Company Ltd (H) 0,46 -8,50% Dongfeng Motor Group Company Ltd (H)
Fuji Heavy Industries Ltd. 15,90 1,27% Fuji Heavy Industries Ltd.
Geely 1,85 -1,18% Geely
Great Wall Motor Co Ltd (H) 1,67 -2,15% Great Wall Motor Co Ltd (H)
Mitsubishi Motors Corp. 3,00 5,93% Mitsubishi Motors Corp.
Nintendo Co Ltd Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-8 Sh 14,30 3,62% Nintendo Co Ltd Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-8 Sh
Singapore Technologies Engineering Ltd. 3,17 0,03% Singapore Technologies Engineering Ltd.
Valuetronics Holdings LtdShs 0,62 -0,81% Valuetronics Holdings LtdShs
Westpac Banking Corp. 19,18 1,39% Westpac Banking Corp.