09.05.2019 09:37:45

MÄRKTE ASIEN/Von Handelsstreit verprellte Anleger verkaufen

TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones)--Die jüngste Verschärfung im US-chinesischen Handelskonflikt hat am Donnerstag an den ostasiatischen Aktienmärkten für kräftige Verluste gesorgt. US-Präsident Donald Trump hat China vorgeworfen, Vereinbarungen gebrochen zu haben und das unmittelbar vor der Fortsetzung der Handelsgespräche. "Das können sie nicht tun und sie werden dafür zahlen", sagte Trump und weiter, am Ende werde sich alles regeln. China hat seinerseits bereits mit Gegenmaßnahmen gedroht, sollten die USA ihre Ankündigung wahrmachen.

Die USA wollen am Freitag die Strafzölle auf chinesische Einfuhren von 10 auf 25 Prozent erhöhen und sie in nächster Zeit möglicherweise auf weitere Produkte ausweiten, hatte Trump bereits am vergangenen Wochenende angekündigt. Gleichwohl gilt es nicht als ausgeschlossen, dass bei den Verhandlungen am Donnerstag und Freitag eine Einigung gefunden wird, zumal auch Chinas Vizepremier Liu He wieder beteiligt sein wird.

Der Stimmung eher abträglich waren daneben neue Sanktionen der USA gegen den Iran. Nach dem Ölsektor und den Banken treffen sie nun auch den Bergbausektor.

In dieser Gemengelage gingen die Anleger auf Nummer sicher und trennten sich von Risikopapieren wie Aktien, während sichere Häfen tendenziell gesucht waren. In Tokio verlor der Nikkei-225-Index 0,9 Prozent auf 21.402 Punkte. Klarer Tagesverlierer war Südkorea, in Seoul sackte das Marktbarometer Kospi um 3 Prozent ab und erlebte den schwächsten Handelstag seit Oktober. Einzelwerte wie das Schwergewicht Samsung Electronics verloren 4,1 Prozent, für Hynix ging es um 5,4 Prozent südwärts.

In Schanghai betrug das Minus am Ende 1,5 Prozent, der HSI in Hongkong lag im Späthandel 2,1 Prozent zurück. In China hätten enttäuschend ausgefallene Daten zur Kreditvergabe, die als Barometer für die Wirtschaftsaktivität gilt, zusätzlich auf die Stimmung gedrückt, hieß es.

Die chinesischen Verbraucherpreise stiegen derweil im April im erwarteten Rahmen um 2,5 Prozent, während die Erzeugerpreise etwas stärker als gedacht um 0,9 Prozent zulegten. Marktbeobachtern zufolge stehen sie damit potenziellen weiteren Wirtschaftsstimuli Pekings nicht im Wege, zumal angesichts der Verschärfung im Handelsstreit, der zuletzt in den Ex- und Importdaten für April seine Spuren hinterlassen hatte.

Der Yen baute seine jüngsten Gewinne noch ein wenig weiter aus, weil er bei Anlegern traditionell als sicherer Hafen gilt. Der Dollar kostete zuletzt 109,87 Yen. Am Ölmarkt fallen die Preise.

Honda von Ausblick belastet - Takeda von Milliardendeal kaum bewegt

In Tokio ging es für Yahoo Japan um 9,4 Prozent nach oben, nachdem Softbank mitgeteilt hatte, seinen Anteil an dem Unternehmen um 4 Milliarden Dollar zu erhöhen. Softbank legten um 0,7 Prozent zu.

Im Autosektor fielen die Kurse deutlich, zum einen mit Blick auf den Handelskonflikt, zum anderen, nachdem Toyota und Honda Geschäftszahlen vorgelegt hatten. Honda rutschten um 4,7 Prozent ab. Trotz eines Umsatzanstiegs sank bei dem Autobauer im vergangenen Geschäftsjahr der Gewinn. Außerdem kündigte Honda für das laufende Geschäftsjahr einen noch größeren Umsatzrückgang an als zuvor bereits der Konkurrent Toyota. Dessen Aktie kam um 3,2 Prozent zurück, nachdem Toyota bereits während des Handels am Vortag die Bücher geöffnet und ebenfalls eher enttäuschende Prognosen abgegeben hatte.

Takeda profitierten allenfalls minimal davon, dass Novartis das Medikament Xiidra zur Behandlung des Trockene-Augen-Syndroms erwirbt und dafür bis zu 5,3 Milliarden Dollar nach Japan transferiert. 3,4 Milliarden Dollar davon sollen sofort fließen.

Sydney trotzt Abwärtstendenz

Am Aktienmarkt in Sydney stiegen die Kurse leicht. Hier stützte der weiter nachgebende Austral-Dollar. Nachdem die australische Notenbank gerade erst entgegen der Erwartung vieler Marktteilnehmer die Zinsen nicht senkte, kursieren dort nun Zinssenkungsspekulationen für die nächste Zukunft; zumal das Nachbarland Neuseeland die Zinsen in dieser Woche gesenkt hat.

Außerdem gelte der "Aussie" als eine Art Stellvertreter des Yuan, der angesichts der Entwicklung im Handelsstreit im Offshore-Handel schwächer tendierte, hieß es. Der Binnen-Yuan wurde am Berichtstag zum Dollar so niedrig wie zuletzt vor drei Monaten gefixt. Der Austral-Dollar wurde mit 0,6977 US-Dollar gehandelt, verglichen mit einem Wochenhoch am Dienstag von 0,7045.

Qantas verbesserten sich um gut 2 Prozent, nachdem die Fluglinie mitgeteilt hatte, sich trotz höherer Spritpreise weiter auf Kurs zu einem Rekordumsatz im laufenden Jahr zu sehen. In den ersten drei Monaten steigerte Qantas den Umsatz um 2,3 Prozent. Zudem kündigte das Unternehmen den Verkauf eines Terminals für 248 Millionen US-Dollar auf dem Flughafen Melbourne an.

===

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.295,30 +0,42% +11,49% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 21.402,13 -0,93% +6,93% 08:00

Kospi (Seoul) 2.102,01 -3,04% +2,99% 08:00

Schanghai-Comp. 2.850,95 -1,48% +14,32% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 28.381,83 -2,14% +12,28% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.733,67 -1,74% +10,34% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.266,07 -0,54% +7,01% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.620,30 -0,81% -3,37% 11:00

BSE (Mumbai) 37.740,32 -0,13% +4,10% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:27 % YTD

EUR/USD 1,1198 +0,0% 1,1194 1,1202 -2,3%

EUR/JPY 122,89 -0,3% 123,25 123,35 -2,3%

EUR/GBP 0,8607 +0,0% 0,8605 0,8588 -4,4%

GBP/USD 1,3010 +0,0% 1,3009 1,3045 +2,1%

USD/JPY 109,74 -0,3% 110,10 110,13 +0,1%

USD/KRW 1181,52 +0,7% 1173,17 1170,35 +6,0%

USD/CNY 6,8104 +0,4% 6,7828 6,7727 -1,0%

USD/CNH 6,8430 +0,5% 6,8075 6,7901 -0,4%

USD/HKD 7,8482 -0,0% 7,8484 7,8487 +0,2%

AUD/USD 0,6975 -0,2% 0,6990 0,7021 -1,0%

NZD/USD 0,6579 +0,0% 0,6577 0,6594 -2,0%

Bitcoin

BTC/USD 6.061,76 +2,8% 5.895,76 5.810,76 +63,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,47 62,12 -1,0% -0,65 +31,0%

Brent/ICE 69,67 70,37 -1,0% -0,70 +26,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.283,64 1.280,90 +0,2% +2,74 +0,1%

Silber (Spot) 14,84 14,85 -0,0% -0,01 -4,2%

Platin (Spot) 859,28 862,00 -0,3% -2,72 +7,9%

Kupfer-Future 2,77 2,79 -0,6% -0,02 +5,0%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/cln

(END) Dow Jones Newswires

May 09, 2019 03:37 ET (07:37 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Nachrichten zu Qantas Airways Ltd.mehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Qantas Airways Ltd.mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Honda Motor Co. Ltd. 7,68 2,43% Honda Motor Co. Ltd.
Honda Motor Co. Ltd. (Spons. ADRS) 22,20 -2,63% Honda Motor Co. Ltd. (Spons. ADRS)
Qantas Airways Ltd. 5,17 -3,22% Qantas Airways Ltd.
SoftBank Corp. 53,99 -3,05% SoftBank Corp.
Takeda Pharmaceutical Co. Ltd. 24,99 0,56% Takeda Pharmaceutical Co. Ltd.
Takeda Pharmaceutical Co Ltd. (spons. ADRs) 12,50 1,63% Takeda Pharmaceutical Co Ltd. (spons. ADRs)
Toyota Motor Corp. 17,06 1,91% Toyota Motor Corp.
Toyota Motor Corp. (spons. ADRs) 168,00 1,20% Toyota Motor Corp. (spons. ADRs)
Yahoo Japan Corp. 2,60 0,00% Yahoo Japan Corp.

Indizes in diesem Artikel

KOSPI 2 435,93 -1,95%