19.10.2018 07:23:48

MÄRKTE ASIEN/US-Vorgaben und chinesische BIP-Daten dämpfen Kauflaune

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)-- Nach dem Abverkauf an der Wall Street zeigen sich die Börsen in Ostasien am Freitag ebenfalls mit Abgaben. Die Blicke richten sich auf die von Peking veröffentlichten Daten zum Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal. An den Aktienmärkten herrscht weiterhin Konjunkturskepsis. Hinzu kommt die Sorge vor weiter steigenden Zinsen. Obendrauf schwelt der Handelskonflikt zwischen den USA und China weiter.

Chinas Wirtschaft wächst langsamer als erwartet

Die chinesische Wirtschaft ist im dritten Quartal nicht ganz so deutlich gewachsen wie erwartet. Sowohl die Industrie als auch der Konsum verzeichneten geringere Wachstumsraten, dagegen gewannen die Exporte trotz des Handelskonflikts mit den USA an Dynamik. Insgesamt verzeichnete die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt mit einem Plus von 6,5 Prozent das geringste Wachstum seit der globalen Finanzkrise 2009. Ökonomen hatten das Plus auf 6,6 Prozent geschätzt.

Auch wenn die Wirtschaft damit weiter auf Kurs ist, das Wachstumsziel der chinesischen Regierung von rund 6,5 Prozent für dieses Jahr zu erreichen, verdichten sich die Hinweise auf eine Abschwächung. Dies könnte letztlich auch den Handlungsspielraum Pekings bei den Verhandlungen mit Washington im Handelskonflikt einschränken. Das Wachstum in der Industrie verlangsamte sich im September auf 5,8 Prozent von 6,1 Prozent im Vormonat, wie aus den ebenfalls am Freitag vorgelegten Zahlen des Nationalen Statistikamtes hervorgeht.

PBoC mindert Abgabedruck an Chinas Börsen

Die chinesischen Aktienmärkte reagierten zunächst mit deutlicheren Abgaben auf die enttäuschenden BIP-Daten, erholen sich allerdings nach beruhigenden Worten der chinesischen Zentralbank (PBoC). Nach einem Minus von rund 1 Prozent lag der Schanghai-Composite zeitweise sogar mit 0,6 Prozent im Plus. Aktuell notiert er nahezu unverändert gegenüber dem Vortag. Gebremst wird der Markt von Ölwerten, nachdem die Ölpreise am Donnerstag abermals gesunken sind. Finanzwerte hingegen können leichte Zugewinne verzeichnen.

Nach anfänglichen Abgaben von rund 1 Prozent liegt in Hongkong der Hang-Seng-Index mit 0,3 Prozent im Minus. Die Aktien des Ölriesen CNOOC geben 2,9 Prozent ab. Sinopec liegen mit 1,7 Prozent im Minus. Auch Technologiewerte verzeichnen Abgaben. Marktteilnehmer verweisen hier auf die schlechten Vorgaben aus den USA. Das Index-Schwergewicht Tencent verliert 1,3 Prozent. Sunny Optical geben 1 Prozent ab.

An der Börse in Tokio fällt der Nikkei-Index um 0,9 Prozent. Belastet wird der Index dabei vom stärkeren Yen. Der Dollar kostet aktuell 112,39 Yen, am Vortag lag er in der Spitze noch bei 112,73 Yen. Die Yen-Stärke belastet tendenziell die Exportwirtschaft, da sich dadurch ihre Produkte auf den Weltmärkten verteuern. Die Aktie von Nintendo gibt 4,4 Prozent ab. Sharp liegen mit 3,6 Prozent im Minus. Im Maschinenbausektor verlieren Komatsu 4,2 Prozent.

Die am Freitag veröffentlichten japanischen Verbraucherpreise stiegen im September zwar infolge höherer Energiepreise auf Jahressicht um 1,0 Prozent in der Kernrate nach 0,9 Prozent im August, doch liegt die Teuerung noch immer deutlich unter dem Ziel der japanischen Notenbank. Überdies entsprach der Anstieg im September den Erwartungen der Volkswirte.

In Sydney stehen Rohstoffwerte in Reaktion auf die chinesischen Konjunkturdaten unter Abgabedruck. Rio Tinto geben 1,8 Prozent ab. BHP Billiton liegen mit 0,7 Prozent im Minus. China ist der größte Abnehmer australischer Rohstoffe. Der S&P/ASX-200 gibt 0,2 Prozent ab.

Unter den Einzelwerten verliert in Taiwan das Index-Schwergewicht Taiwan Semiconductor 0,4 Prozent. Der Konzern hatte am Donnerstag nach Börsenschluss Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Diese fielen besser als vom Markt erwartet aus. Für das vierte Quartal hatte der Technologiekonzern jedoch einen vorsichtigen Ausblick gegeben.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.929,10 -0,22% -2,24% 07:00

Nikkei-225 (Tokio) 22.444,66 -0,94% -1,41% 08:00

Kospi (Seoul) 2.147,66 -0,03% -12,96% 08:00

Schanghai-Comp. 2.485,99 -0,02% -24,85% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 25.366,76 -0,34% -14,90% 10:00

Straits-Times (Sing.) 3.062,33 -0,24% -9,75% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 10.40 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1461 +0,0% 1,1457 1,1515 -4,6%

EUR/JPY 128,79 +0,2% 128,52 129,64 -4,8%

EUR/GBP 0,8802 +0,0% 0,8798 0,8781 -1,0%

GBP/USD 1,3021 -0,0% 1,3022 1,3113 -3,7%

USD/JPY 112,38 +0,2% 112,18 112,57 -0,2%

USD/KRW 1132,58 -0,5% 1138,20 1134,45 +6,1%

USD/CNY 6,9368 -0,0% 6,9376 6,9380 +6,6%

USD/CNH 6,9391 -0,0% 6,9420 6,9386 +6,5%

USD/HKD 7,8408 +0,0% 7,8386 7,8394 +0,4%

AUD/USD 0,7110 +0,1% 0,7100 0,7130 -9,1%

NZD/USD 0,6562 +0,3% 0,6539 0,6564 -7,6%

Bitcoin

BTC/USD 6.482,63 -0,0% 6.482,65 6.538,68 -52,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,77 68,65 +0,2% 0,12 +17,8%

Brent/ICE 79,46 79,29 +0,2% 0,17 +25,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.227,57 1.225,91 +0,1% +1,67 -5,8%

Silber (Spot) 14,62 14,58 +0,3% +0,05 -13,7%

Platin (Spot) 830,55 828,00 +0,3% +2,55 -10,7%

Kupfer-Future 2,75 2,75 +0,0% +0,00 -18,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 19, 2018 01:24 ET (05:24 GMT)

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