03.03.2016 11:45:47

MÄRKTE ASIEN/US-Daten halten Aufschwung am Laufen

   Von Dominique Fong

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Anleger in Südostasien haben am Donnerstag erneut auf ein Anhalten der positiven US-Konjunktur vertraut und daher am Aktienmarkt zugekauft. Damit setzte sich die Rally des Vortages fort, wenn auch mit deutlich verminderter Dynamik. Das "Beige Book" der US-Notenbank skizzierte das Bild einer weiterhin zulegenden Wirtschaftsaktivität, wenngleich eine wirkliche Verbesserung der Lage nicht vermittelt wurde. Händler schielten daher eher auf den ADP-Arbeitsmarktbericht, der überraschend positiv ausfiel und für die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten am Freitag ebenfalls Positives erhoffen ließ.

   In Tokio schloss der Nikkei-225 um 1,3 Prozent fester bei 16.960 Punkten - auch begünstigt von der Yen-Schwäche. In Australien legte der S&P/ASX-200 um 1,2 Prozent zu. Ein uneinheitliches Bild lieferten die chinesischen Börsen. Während der Schanghai-Composite um 0,4 Prozent auf 2.860 Punkte anzog, beendete die Börse in Hongkong den Tag mit einem Abschlag von 0,2 Prozent.

   Anleger setzten in China auf die Verabschiedung ökonomischer Stimuli auf dem ab Samstag tagenden Volkskongress, der sich zu seiner jährlichen Versammlung zusammenfindet. In Peking traf sich derweil eine Expertenkommission, die der Politik beratend zur Seite steht.

Anleger in China hoffen auf neue Stimuli Stimuli und Expertenwissen zur Belebung der Wirtschaft scheinen auch dringend geboten zu sein. Denn die Zunahme der Aktivität im chinesischen Dienstleistungssektor hat sich im Februar gemäß Caixin-Index verlangsamt. Der Index liegt deutlich unter seinem langfristigen Durchschnitt. Damit verstärken sich die Signale für eine träge Wirtschaftsentwicklung auch außerhalb der Industrie trotz der Anschubbemühungen der Regierung. "Aktuell befinden sich Anleger in China in einer abwartenden Position. Sie warten auf möglicherweise überraschende Ankündigungen vom Volkskongress", erklärte Chefanalyst Castor Pang von Core Pacific-Yamaichi International den lustlosen Handel in China.

   Gebremst wurde der Markt auch von anstehenden Börsengängen. Die Regierung bestätigte, dass die Pläne zur Registrierung der IPO-Kandidaten ohne Verzögerung umgesetzt werden. Zuvor hatten Gerüchte über eine Verschiebung die Runde gemacht.

   In China waren es wie schon am Vortag die Sektoren Nichteisenmetalle, Immobilien und Bauwesen, die besser als der breite Markt liefen. Anleger setzten auf einen Abbau der Überkapazitäten, hieß es zur Begründung. "Das Geld fließt weiterhin in den Häuser- und Finanzmarkt und lässt die Realwirtschaft in einem schlimmen Zustand zurück. Dieses Modell ist ganz bestimmt nicht nachhaltig", warnte Analyst Shen Zhengyang von Northeast Securities.

   Der Hongkonger Leitindex HSI geriet zudem unter Druck, nachdem Daten eine Schrumpfung der Wirtschaftsaktivität im Februar angezeigt hatten. Auch der Tourismus in Hongkong schwächelte.

US-Dollar neigt zur Schwäche Am Devisenmarkt legte der südkoreanische Won deutlich zum US-Dollar zu. Die Verbraucherpreise kletterten deutlich stärker als erwartet und befeuerten Zinserhöhungsfantasien in Südkorea. Auch der australische Dollar zog nach den guten BIP-Daten des Vortages weiter an auf das höchste Niveau im laufenden Jahr. Der Index der Ai Group zum privaten Dienstleistungssektor war wieder in den Expansionsbereich gestiegen, nachdem er vier Monate unter dieser Schwelle rangiert hatte. Zudem verringerte sich das australische Handelsbilanzdefizit deutlicher als prognostiziert. Derweil fixte die chinesische Notenbank den Yuan leicht fester zum Greenback. Nur zum Yen zeigte der US-Dollar etwas Stärke. Er stieg zum Börsenschluss auf 114,08 Yen nach Wechselkursen um 113,93 Yen zur Vortageszeit.

   Die Ölpreise legten indes zu. In den USA mehrten sich die Anzeichen für eine sinkende Förderung. Die gestiegenen US-Vorräte basierten zu großen Teilen auf Importen, hieß es im Handel. Nach 36,70 US-Dollar pro Fass kostete die global gehandelte Sorte Brent knapp 37 Dollar zum Börsenschluss der wichtigsten Handelsplätze.

   Unter den Einzelwerten fielen Lenovo in Hongkong um 3,7 Prozent, nachdem IBM bei dem Rechnerhersteller ausgestiegen war. Samsonite wurden bis Handelsschluss ausgesetzt. Der Kofferhersteller steht offenbar kurz vor der Übernahme seines Wettbewerbers Tumi, berichteten mehrere Informanten.

   Toshiba zogen in Tokio um 7,1 Prozent an. Gemäß einem Bericht will sich der Elektronikkonzern zusätzliches Geld leihen, um Restrukturierungskosten zu decken. In Seoul kletterten Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering auf ein Dreimonatshoch, Medienberichten zufolge darf die Werft auf einen Großauftrag aus dem Iran hoffen.

   BHP Billiton gewannen in Sydney 3,1 Prozent. Für den Dammbruch mit Todesopfern und verheerenden Umweltschäden im vergangenen Jahr in Brasilien müssen die Verursacher voraussichtlich deutlich weniger zahlen als gefordert. Das sah eine Einigung des Bergbauunternehmens Samarco und seiner beiden Mutterkonzerne BHP Billiton und Vale mit den brasilianischen Behörden vor.

=== Index (Börse) Stand aktuell +- in % YTD in % Handelsende (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.081,10 +1,19% -4,06% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.960,16 +1,28% -10,89% 07:00 Kospi (Seoul) 1.958,17 +0,55% -0,16% 07:00 Schanghai-Composite (Schanghai) 2.859,76 +0,35% -19,20% 08:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.058,42 +0,23% -18,03% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 19.959,04 -0,22% -8,92% 09:00 Taiex (Taiwan) 8.611,79 +0,79% +3,28% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.787,62 +2,22% -3,30% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.688,20 -0,17% -0,25% 10:00 BSE (Mumbai) 24.486,11 +1,00% -6,25% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 09.58 Uhr YTD in % EUR/USD 1,0865 -0,0% 1,0869 1,0863 +0,1% EUR/JPY 123,80 +0,3% 123,48 124,20 -2,9% USD/JPY 113,95 +0,3% 113,61 114,35 -2,9% USD/KRW 1215,42 -1,0% 1227,40 1227,78 +3,3% USD/CNY 6,5425 -0,1% 6,5510 6,5500 +0,8% USD/CNH 6,5460 -0,0% 6,5485 6,5543 -0,3% USD/HKD 7,7754 +0,0% 7,7740 7,7754 +0,3% AUD/USD 0,7314 +0,4% 0,7285 0,7222 +0,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   March 03, 2016 05:14 ET (10:14 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 05 14 AM EST 03-03-16

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

BHP Billiton Ltd. 24,09 2,06% BHP Billiton Ltd.
Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering Co LtdShs 37 350,00 1,22% Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering Co LtdShs
Lenovo Group Ltd. 1,23 -1,24% Lenovo Group Ltd.
Samsonite International S.A. 2,69 4,43% Samsonite International S.A.