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18.05.2017 10:24:43

MÄRKTE ASIEN/Unsicherheit um Trump-Politik belastet die Börsen

   Von Thomas Rossmann

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die sich immer schneller drehende Spirale politischer Skandale in den USA hat am Donnerstag auch die Aktienmärkte in Ostasien mit nach unten gezogen. Bereits an der Wall Street hatten die Indizes am Vortag die deutlichsten Tagesverluste seit zehn Monaten verzeichnet. Die Entwicklungen um die "Russland-Affäre" von US-Präsident Donald Trump scheinen immer mehr Fahrt aufzunehmen. Nach den jüngsten Enthüllungen im Zuge der Entlassung von FBI-Direktor James Comey soll ein Sonderermittler tätig werden. Er soll die möglichen Verbindungen von Trumps Wahlkampfteam mit Russland untersuchen. Zudem macht verstärkt der Begriff "Amtsenthebung" in Washington die Runde.

   Vor diesem Hintergrund ging es an den asiatischen Börsen kräftiger nach unten. Den größten Abschlag verzeichnete der Nikkei-225 mit einem Minus von 1,3 Prozent auf 19.554 Punkte. Der Schanghai-Composite reduzierte sich um 0,5 Prozent auf 3.090 Punkte. In Australien ging es für den S&P/ASX 200 um 0,8 Prozent nach unten.

   "Der Markt beginnt einzupreisen, dass sich die angekündigte Steuerreform der Trump-Regierung wohl deutlich nach hinten verschieben wird", sagte Stratege Zhu Huani von der Mizuho Bank. Es waren vor allem die Erwartung einer Steuerreform in den USA, einer Deregulierung der Banken sowie die Aussicht auf verstärkte Infrastrukturausgaben welche die Märkte seit der Wahl Trumps im November immer weiter nach oben getrieben hatten.

Dollar bleibt unter Druck Auf dem US-Dollar lastete mit den Entwicklungen in Washington weiter Abgabedruck. Zum Yen verlor der Greenback weiter an Boden und ging mit 111,04 Yen um, nachdem er am Vortag noch bei rund 112,30 Yen notiert hatte. Im Tagestief waren schon 110,68 Yen aufgerufen worden. Der Euro notierte über der Marke von 1,1150 Dollar seitwärts. Devisen-Analysten schließen einen weiteren Anstieg der Gemeinschaftswährung nicht aus. Sollte die Unterstützung bei 1,1095 Dollar halten, sei ein Sprung über die Marke von 1,12 Dollar möglich. Der australische Dollar kletterte zum US-Dollar auf den höchsten Stand seit vier Monaten.

   Der Goldpreis gab dagegen einen Teil der jüngsten Gewinne wieder ab. Der Preis für die Feinunze reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 1.258 Dollar.

   Auch die Ölpreise büßten einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ein, nachdem ein erneuter Rückgang bei den Rohöllagerbeständen in den USA zu einem kräftigen Aufschlag geführt hatte. Diese fielen die sechste Woche in Folge. Bei den Investoren rücke nun aber wieder verstärkt die Opec-Sitzung in der kommenden Woche in den Fokus, so ein Teilnehmer. Es werde mit Spannung darauf geschaut, ob eine Verlängerung der Fördermengensenkung auch beschlossen wird. Zuletzt hatten sich Saudi-Arabien und Russland auf eine Verlängerung um neun Monate verständigt, die aber noch von dem Kartell abgesegnet werden muss. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 0,2 Prozent auf 48,95 Dollar. Für Brent ging es um 0,3 Prozent auf 52,07 Dollar nach unten.

   Positive Konjunkturdaten gingen in diesem Umfeld völlig unter. Japans Wirtschaft hat im ersten Quartal 2017 an Fahrt gewonnen und ihren Wachstumspfad unter Ministerpräsident Shinzo Abe auf fünf Quartale ausgeweitet. Die wirtschaftliche Expansion in Japan ist damit die längste seit 2006. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs auf annualisierter Basis um 2,2 Prozent. Volkswirte hatten nur eine Rate von 1,7 Prozent erwartet. "Die Daten zeigen klar, dass die Wirtschaft sich erholt", sagte Ökonom Yoshitaka Shinke Dai-Ichi Life Research Institute.

Versicherer in Tokio erneut mit Abgaben Abermals abwärts ging es mit den Versicherern in Tokio. Sie litten erneut unter den fallenden Renditen am Anleihemarkt. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen war am Vortag auf den niedrigsten Stand seit einem Monat abgerutscht. Dai-Ichi Life fielen um weitere 4,9 Prozent und T&D Holdings reduzierten sich um 4,0 Prozent.

   Die Aktien von Johnson Electric schossen in Hongkong um 8,7 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat die Analysten beim Gewinnwachstum positiv überrascht. Der Absatz von automatisierten Produkten legte vor allem in Asien kräftig zu.

   Für die Aktie von Tencent ging es nach positiven Analystenkommentaren um 1,5 Prozent auf 263,60 Hongkong-Dollar nach oben. So hat Jefferies das Kursziel um 14 Prozent auf 303 Hongkong-Dollar angehoben, Daiwa hob dieses um 15 Prozent auf 300 Hongkong-Dollar an.

   PetroChina fielen um 1,1 Prozent zurück und Sinopec reduzierten sich um 1,3 Prozent. Jefferies hat die beiden Werte abgestuft und zudem die Ölpreisprognosen nach unten genommen. Bei Brent wird im zweiten Halbjahr 2017 nun mit einem Preis von 59 Dollar je Barrel gerechnet, nach zuvor 61 Dollar. Die Erwartung für 2018 wurde um acht Dollar auf 64 Dollar je Fass gesenkt.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.738,30 -0,82% +0,69% 07:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.553,86 -1,32% +2,30% 08:00 Kospi (Seoul) 2.286,82 -0,27% +12,41% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.090,40 -0,45% -0,43% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 25.101,02 -0,76% +14,89% 10:00 Straits-Times (Singapur) 3.216,85 -0,22% +11,67% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.765,07 -0,60% +7,51% 11:00 BSE (Mumbai) 30.556,84 -0,33% +14,76% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 09:32 Uhr % YTD EUR/USD 1,1137 -0,2% 1,1164 1,1098 +5,9% EUR/JPY 123,70 +0,1% 123,61 124,71 +0,6% EUR/GBP 0,8590 -0,2% 0,8604 0,8593 +0,8% GBP/USD 1,2967 -0,1% 1,2975 1,2914 +5,1% USD/JPY 111,04 +0,3% 110,70 112,41 -5,0% USD/KRW 1124,66 +0,2% 1122,83 1119,94 -6,8% USD/CNY 6,8936 +0,2% 6,8820 6,8887 -0,7% USD/CNH 6,8819 +0,1% 6,8717 6,8801 -1,3% USD/HKD 7,7847 -0,0% 7,7852 7,7879 +0,4% AUD/USD 0,7451 +0,2% 0,7438 0,7407 +3,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,95 49,07 -0,2% -0,12 -13,4% Brent/ICE 52,07 52,21 -0,3% -0,14 -11,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.257,66 1.261,35 -0,3% -3,69 +9,2% Silber (Spot) 16,74 16,89 -0,9% -0,16 +5,1% Platin (Spot) 939,85 947,00 -0,8% -7,15 +4,0% Kupfer-Future 2,50 2,55 -1,9% -0,05 -0,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros/chg

   (END) Dow Jones Newswires

   May 18, 2017 03:54 ET (07:54 GMT)

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