23.05.2016 10:11:52

MÄRKTE ASIEN/Uneinheitlich - Tesla-Fantasie in Chinas Autosektor

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die ostasiatischen Börsen haben zu Beginn der neuen Börsenwoche uneinheitlich tendiert. Nach guten Vorgaben der Wall Street ging es an den meisten Plätzen moderat aufwärts mit den Kursen, in Tokio gaben sie dagegen leicht nach, ebenso in Sydney. Insgesamt scheine die zuletzt wieder deutlich gestiegene Erwartung einer US-Zinserhöhung ihren Schrecken zunächst etwas verloren zu haben, wenngleich das Thema auf der Tagesordnung bleibe, hieß es.

   In Schanghai stiegen die Kurse um 0,6 Prozent auf 2.844 Punkte, in Hongkong zeigten sie sich im späten Handel knapp im Plus. Der Nikkei-Index in Tokio verlor dank einer Erholung im späten Handel lediglich 0,5 Prozent auf 16.655 Punkte, obwohl es hier eine Reihe von negativen Faktoren gab, angefangen beim wieder deutlicher gestiegenen Yen. Der Dollar kostete zuletzt nur noch 109,52 Yen, verglichen mit Freitaghochs von fast 110,60 Yen. Im Handel war von Gewinnmitnahmen im Dollar die Rede nach dessen Anstieg in der vergangenen Woche. Daneben habe aber auch der Streit beim G7-Treffen am Wochenende über die Währungspolitik den Yen gestützt.

   Japan und die USA haben weiter unterschiedliche Ansichten darüber, ob die Entwicklung des Wechselkurses von japanischem Yen zu US-Dollar als "geordnet" bezeichnet werden kann. Am Ende konnte sich Japan offensichtlich nicht mit seinem Wunsch nach einem schwächeren Yen durchsetzen, denn im Abschluss-Kommunique einigte man sich auf die bisherige Sprachregelung, die die Verfolgung von Wechselkurszielen ausschließt. Der Yen war kürzlich unter Druck geraten, als japanische Regierungsvertreter verbal gegen die eigene Währung interveniert hatten, in dem sie dessen vorherige Aufwertung als "ungeordnet" bezeichnet hatten.

Yen und rückläufige Exporte halten Nikkei-Index in Schach Als Belastungsfaktor für die Tokioter Börse machten Beobachter auch aus, dass Japans Finanzminister Taro Aso seinem US-Kollegen Jack Lew am Wochenende beim G7-Treffen gesagt habe, dass die für nächsten April vorgesehenen Erhöhung der Mehrwertsteuer wie geplant kommen werde. "Der Markt war 100 Prozent davon überzeugt, dass die Steuererhöhung verschoben wird" sagte Norihiro Fujito, Anlagestratege bei Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. Vorausgegangen war ein Zeitungsbericht, wonach Premierminister Shinzo Abe beschlossen habe, die Steuererhöhung zu verschieben aus Sorge, die ohnehin flaue Konjunktur weiter abzuwürgen.

   Negative Impulse kamen auch von Konjunkturseite. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe fiel enttäuschend aus und die japanischen Exporte sanken im April den siebten Monat in Folge und zudem kräftiger als erwartet. Gleichwohl fiel der Handelsbilanzüberschuss wegen noch stärker gesunkener Importe deutlich höher aus als erwartet.

   In China wurden unterdessen Anträge zweier kleiner Unternehmen zum Gang an die Börse abgelehnt. Das schürte Hoffnungen, dass die Finanzaufsicht des Landes das Angebot an neuen Aktien gering halten will und stützte die Stimmung an der Börse. Im weiteren Jahresverlauf werden zwei große Börsengänge von China Nuclear Engineering Corporation und der Zhangjiagang Rural Commercial Bank erwartet, die Liquidität auf sich ziehen dürften.

   Positiv wurde auch gesehen, dass China offenbar die Regularien ändern will, wonach Unternehmen von sich aus den Handel mit ihren Aktien aussetzen lassen können. Sollte es dazu kommen, könnten chinesische Aktien als Folge davon stärkere Beachtung in den wichtigen Indizes des Börsenbetreibers MSCI finden, betonten Marktteilnehmer.

Tesla-Prognose zieht Kreise Zu den Favoriten in Schanghai gehörten Aktien von Autoherstellern, die selbst Elektrofahrzeuge herstellen oder als Zulieferer für Tesla fungieren. Hintergrund waren erhöhte Ziele von Tesla für die eigene Produktion. Die Kurse von Shenzhen Tat Fook Technology, Shenzhen Anjie Technology und Xinzhi Motor legten kräftig zu. In Hongkong zogen Great Wall Motor und Dongfeng Motor um 3,1 bzw. 4,7 Prozent an.

   Leichte Abgaben verzeichneten die Ölpreise, weshalb Aktien aus dem Rohstoffkomplex in der Region etwas unter Druck standen. Hinzu kamen weiter nachgebende Preise für Eisenserz. Hintergrund der leichteren Ölpreise ist das sich nähernde nächste Opec-Treffen, bei dem es erneut um mögliche Begrenzungen der Ölförderung gehen soll. Weil dazu aber der Iran weiter nicht bereit ist, sind die Hoffnungen gering, dass eine Einigung gefunden wird. Brent-Öl kostete zuletzt 48,28 Dollar je Barrel, fast 1 Prozent weniger als zum US-Settlement am Freitag.

   In Tokio gaben Inpex um 2,2 Prozent nach, in Sydney Woodside um 0,9 Prozent. Toshiba schlossen nach der leichten Aufwärtsrevision ihrer Geschäftsjahreszahlen und der Ankündigung einer Kapitalherabsetzung 2,4 Prozent im Plus.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.318,90 -0,61% +0,43% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.654,60 -0,49% -12,50% 08:00 Kospi (Seoul) 1.955,25 +0,39% -0,31% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.843,65 +0,64% -19,65% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 19.842,24 -0,05% -9,46% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.344,44 +2,62% +0,08% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.765,57 +0,06% -4,06% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.628,39 -0,02% -3,79% 11:00 BSE (Mumbai) 25.349,64 +0,19% -2,94% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 10.56 Uhr % YTD EUR/USD 1,1231 +0,1% 1,1218 1,1222 +3,4% EUR/JPY 122,96 -0,5% 123,55 123,80 -3,6% USD/JPY 109,44 -0,6% 110,13 110,32 -6,8% USD/KRW 1184,09 -0,5% 1190,46 1190,65 +0,7% USD/CNY 6,5479 +0,0% 6,5467 6,5447 +0,8% USD/CNH 6,5594 -0,1% 6,5629 6,5599 -0,1% USD/HKD 7,7677 -0,0% 7,7679 7,7663 +0,2% AUD/USD 0,7223 -0,1% 0,7229 0,7241 -0,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,77 48,41 -1,3% -0,64 +15,6% Brent/ICE 48,22 48,72 -1,0% -0,50 +16,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.251,77 1.252,12 -0,0% -0,36 +18,0% Silber (Spot) 16,36 16,54 -1,1% -0,18 +18,4% Platin (Spot) 1.016,45 1.021,65 -0,5% -5,20 +14,0% Kupfer-Future 2,05 2,06 -0,4% -0,01 -4,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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