04.08.2023 10:01:44

MÄRKTE ASIEN/Stimuli in China verpuffen

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den asiatischen Handelsplätzen hat sich am Freitag auf Tagessicht nicht viel getan. Der US-Arbeitsmarktbericht nach Börsenschluss in Asien mahnte Börsianer zur Vorsicht. Da die Zinspolitik der US-Notenbank mehr denn je datenabhängig ist, sprachen Händler von Risiken, so dass Anleger sich kaum aus der Deckung wagten. Selbst die chinesischen Börsen, wo neue Stimuli zunächst für deutlichere Aufschläge gesorgt hatten, kamen zurück und zeigten sich letztlich nur noch mäßig im Plus.

China hatte weitere Maßnahmen zur Ankurbelung der lahmenden Konjunktur ergriffen. Die Notenbank will die geldpolitische Unterstützung für die Wirtschaft verstärken und Hilfestellung bei den Haftungskosten der Banken gewährleisten. Die Schritte zielen darauf ab, die finanzielle Unterstützung des privaten Sektors zu erhöhen - insbesondere im Immobilienbereich. Händler monierten zugleich, dass dies wieder nicht der große Wurf sei. Für Euphorie gebe es aber keinen Anlass.

In China stieg der Schanghai-Composite um 0,2 Prozent und der HSI in Hongkong im späten Geschäft um 0,7 Prozent. Neben der Zentralbank meldeten auch immer mehr Kommunen lokale Stimuli für den Krisen geplagten Immobiliensektor. Die Stadt Zhengzhou hob Beschränkungen für den Weiterverkauf von Immobilien auf und will bei regionalen Banken niedrigere Hypothekenzinsen durchsetzen. Andere Städte dürften folgen. Zudem stiegen die Erwartungen hinsichtlich weiterer Stimuli an ein Treffen der nationalen Entwicklungs- und Reformkommission. Wie sehr die Maßnahmen im Verlauf verpufften, zeigten die Immobilienwerte in Hongkong: Longfor verbuchten kurz vor Handelsschluss nur noch einen Aufschlag von 1,6 Prozent, Country Garden drehten gar 0,7 Prozent im Minus. Beide Werte hatten zunächst rund 6 Prozent im Plus gelegen.

Der Nikkei-225 in Tokio zeigte sich von den chinesischen Schritten weitgehend unberührt und legte um magere 0,1 Prozent zu. China werde mit diesen Schritten kaum Wachstumsimpulse in der Region setzen. In Japan richte sich der Blick daher mehr in Richtung USA und auf den anstehenden Arbeitsmarktbericht. Sollte dieser Argumente für ein weiteres Drehen an der Zinsschraube liefern, wäre dies für die globale Konjunktur nicht förderlich, hieß es im Handel. Gestützt wurde der Markt von Finanzwerten, die vom jüngsten Anstieg der Renditen bei japanischen Staatsanleihen profitierten. Die Zehnjahresrendite sank zwar um einen Basispunkt auf 0,640 Prozent, lag damit aber noch immer oberhalb des früheren Deckels von 0,5 Prozent. Nach einem Gewinneinbruch im ersten Halbjahr sacken Kyowa Kirin um 3,8 Prozent ab.

Auch der Kospi in Südkorea wurde von den chinesischen Schritten nicht gestützt - er zeigte sich knapp behauptet. Händler folgten der Argumentation ihrer japanischen Kollegen. Der Internetkonzern Naver legte Zweitquartalszahlen über Markterwartung und ein Betriebsergebnis auf Rekordniveau vor, der Kurs kam deutlich von den Tageshochs zurück und rettete ein Plus von 0,2 Prozent ins Ziel. Die Titel des Schiffsmotorbauers STX Heavy Industries erholten sich nach den jüngsten Abschlägen um 7,6 Prozent. Nach den allenfalls durchwachsenen Apple-Zahlen und den nachbörslichen Kursverlusten in den USA büßten Samsung Electronics 0,7 Prozent ein.

Der australische S&P/ASX-200 schloss 0,2 Prozent höher. Die Reserve Bank of Australia sieht ihr Inflationsziel erst Ende 2025 erreicht. Diese Sicht sprach gegen zeitnahe Zinssenkungen. Der Finanzsektor zählte daher zu den Gewinnern, der Sektorindex stieg um 0,2 Prozent, hinkte aber den Segmenten Rohstoffe, Konsum und Technologie hinterher.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 7.325,30 +0,2% +4,1% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 32.192,75 +0,1% +23,2% 08:00

Kospi (Seoul) 2.602,80 -0,1% +16,4% 08:00

Schanghai-Comp. 3.288,08 +0,2% +6,4% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 19.556,32 +0,7% -1,8% 10:00

Taiex (Taiwan) 16.843,68 -0,3% +19,1% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.291,10 -0,4% +1,6% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.445,89 +0,3% -3,6% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do., 10:19 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0946 -0,0% 1,0949 1,0921 +2,3%

EUR/JPY 156,14 +0,1% 156,05 156,25 +11,3%

EUR/GBP 0,8617 +0,0% 0,8613 0,8603 -2,6%

GBP/USD 1,2703 -0,1% 1,2712 1,2694 +5,0%

USD/JPY 142,63 +0,1% 142,53 143,12 +8,8%

USD/KRW 1.309,55 +0,7% 1.300,51 1.303,89 +3,8%

USD/CNY 7,1822 +0,7% 7,1325 7,1910 +4,1%

USD/CNH 7,1898 +0,1% 7,1804 7,2007 +3,8%

USD/HKD 7,8085 +0,0% 7,8065 7,8049 -0,0%

AUD/USD 0,6562 +0,2% 0,6550 0,6529 -3,7%

NZD/USD 0,6091 +0,2% 0,6079 0,6075 -4,1%

Bitcoin

BTC/USD 29.175,47 -0,2% 29.237,17 29.006,51 +75,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 81,83 81,55 +0,3% +0,28 +3,8%

Brent/ICE 85,34 85,14 +0,2% +0,20 +3,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.933,02 1.934,09 -0,1% -1,07 +6,0%

Silber (Spot) 23,50 23,58 -0,3% -0,07 -1,9%

Platin (Spot) 918,48 919,00 -0,1% -0,53 -14,0%

Kupfer-Future 3,87 3,90 -0,6% -0,03 +1,6%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

August 04, 2023 04:01 ET (08:01 GMT)

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