26.03.2020 09:05:44

MÄRKTE ASIEN/Stimmung im Verlauf eingetrübt - Tokio halbiert Vortagsplus

TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones)--Anders als zumeist an den Vortagen ist es am Donnerstag an den ostasiatischen Börsenplätzen uneinheitlich zugegangen. Im Plus schlossen vorwiegend jene Aktienmärkte, an denen der Handel zuerst endete, allen voran Sydney. An den anderen Plätzen überwogen Verluste, nachdem sich die Stimmung im Späthandel wieder eingetrübt hatte.

Weiter dominierte das Abwägen der weltweiten Gegenmaßnahmen gegen die Folgen der Coronavirus-Pandemie das Geschehen. An der Wall Street hatten die Indizes zwar zugelegt, allerdings waren sie im Späthandel in einem Schwächeanfall nochmals deutlich von den Hochs zurückgekommen. Auslöser waren angeblich doch nochmal aufgekommene Zweifel an der Verabschiedung des US-Hilfspakets. Mittlerweile ist das 2 Billionen schwere Maßnahmepaket aber auch vom Senat verabschiedet worden und braucht nur noch die Unterschrift von US-Präsident Donald Trump.

Im späteren Tagesverlauf stehen die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten aus den USA an. Sie dürften einen massiven Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung zeigen angesichts der stark heruntergefahrenen Wirtschaftsaktivität.

Anleihen als sicherer Hafen gesucht

In Tokio fiel der Nikkei-Index um 4,5 Prozent auf 18.665 Punkte zurück. Am Vortag hatte er mit über 8 Prozent noch seinen prozentual höchsten Tagesgewinn seit 11 Jahren verzeichnet. Auch in Seoul stand am Ende des Tages ein Minus und zwar von 1,1 Prozent, nachdem der Kospi zwischenzeitlich schon deutlich im Plus gelegen hatte. Die Indizes in Schanghai und Hongkong rutschten im Späthandel moderat ins Minus. In Sydney ging es dagegen um 2,3 Prozent nach oben, bereits den dritten Tag in Folge, und auch in Taiwan und Malaysia kam es zu Kursgewinnen. Auf den Philippinen ging es sogar um über 7 Prozent aufwärts.

Gesucht war der vermeintlich sichere Anleihehafen. Die Rendite japanischer Zehnjahresanleihen sank deutlich um 3 Basispunkte auf 0,00 Prozent.

Die uneinheitliche Tendenz ist für Vikas Pershad, Portfoliomanager bei M&G Investments, ein Zeichen dafür, dass die Anleger eine ganze Reihe widersprüchlicher Informationen verarbeiten müssten. Er spricht von einer "Verbindungsunterbrechung der gegenwärtigen Welt und der an den Märkten eingepreisten Zukunft". Positiv seien die Maßnahmen in den USA zu werten mit direkter Unterstützung der Konsumenten, weil dies gut sei sowohl für die Verbraucherstimmung als auch die fundamentale Situation der Unternehmen in Asien, denn viele Lieferketten dort hingen von den US-Konsumenten ab.

Am Ölmarkt fielen die Preise zunächst moderat, im Spätgeschäft in Asien dann wieder deutlicher um bis zu 3 Prozent. Der Goldpreis gab trotz der jüngsten Gewinnmitnahmen um weitere 0,4 Prozent nach. Laut den Experten der Commerzbank dürfte die Goldnachfrage unter der Ausgangssperre im wichtigen Goldabnehmerland Indien leiden. Schätzungsweise dürfte die Nachfrage der dortigen Schmuckindusrie um 30 Prozent sinken.

Softbank unter Druck - Cochlear wieder im Handel und sehr fest

Unter den Einzelwerten in Tokio fielen Softbank um 9,4 Prozent, nachdem die Ratingagentur Moody's die Bonität des Unternehmens um zwei Stufen gesenkt hatte. Darauf reagierte das Unternehmen selbst wiederum damit, von Moody's nicht mehr bewertet werden zu wollen.

Der Kurs des Handelsunternehmens Marubeni knickte sogar um fast 12 Prozent ein. Marubeni hatte einen Werberichtigungsverlust mitgeteilt und außerdem den Ausblick für den Nettogewinn gesenkt. TDK verbilligten sich um 8,4 Prozent, ebenfalls nach einer hohen Wertberichtigung.

Für die am Mittwoch ausgesetzte Cochlear-Aktie ging es in Sydney um 8,4 Prozent nach oben. Der Hörgerätespezialist hatte eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Laut den Analysten von Citi dürfte sie nicht die einzige bleiben, zumal selbst als defensiv geltenden Unternehmen wegen der Coronavirus-Pandemie unter Druck gerieten. Cochlear habe es in der Vergangenheit trotz einer großen Kundenbasis versäumt, seine Fremdverschuldung zu reduzieren, urteilen die Experten.

Afterpay schnellten um 30 Prozent nach oben, womit sich der Kurs des Finanztechnologieunternehmens an den vergangene drei Tagen verdoppelte. Afterpay bietet unter anderem an, Käufe erst später bezahlen zu müssen.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.113,30 +2,30% -23,50% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 18.664,60 -4,51% -17,37% 07:00

Kospi (Seoul) 1.686,24 -1,09% -23,27% 07:00

Schanghai-Comp. 2.764,91 -0,60% -9,35% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 23.311,41 -0,92% -16,41% 09:00

Taiex (Taiwan) 9.736,36 +0,95% -18,84% 06:30

Straits-Times (Sing.) 2.465,99 -1,58% -26,71% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.330,81 +0,48% -16,63% 10:00

BSE (Mumbai) 29.011,45 +1,67% -29,76% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:02 % YTD

EUR/USD 1,0908 +0,2% 1,0882 1,0803 -2,8%

EUR/JPY 120,55 -0,2% 120,79 120,47 -1,1%

EUR/GBP 0,9180 -0,2% 0,9202 0,9132 +8,5%

GBP/USD 1,1883 +0,5% 1,1818 1,1832 -10,3%

USD/JPY 110,48 -0,4% 110,98 111,48 +1,6%

USD/KRW 1232,03 -0,1% 1233,50 1232,86 +6,7%

USD/CNY 7,1014 -0,2% 7,1148 7,0990 +2,0%

USD/CNH 7,1246 -0,0% 7,1264 7,1186 +2,3%

USD/HKD 7,7547 +0,0% 7,7532 7,7540 -0,5%

AUD/USD 0,5933 +0,6% 0,5896 0,6037 -15,3%

NZD/USD 0,5831 +0,5% 0,5799 0,5871 -13,4%

Bitcoin

BTC/USD 6.574,51 -1,8% 6.696,26 6.684,76 -8,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 23,60 24,49 -3,6% -0,89 -60,7%

Brent/ICE 26,57 27,39 -3,0% -0,82 -58,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.603,82 1.611,61 -0,5% -7,79 +5,7%

Silber (Spot) 14,30 14,34 -0,3% -0,04 -19,9%

Platin (Spot) 721,40 740,10 -2,5% -18,70 -25,2%

Kupfer-Future 2,17 2,21 -1,7% -0,04 -22,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 26, 2020 04:06 ET (08:06 GMT)

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