27.09.2018 07:01:43

MÄRKTE ASIEN/Negative US-Vorgaben drücken auf die Stimmung

TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones)--Die asiatischen Aktienmärkte zeigen sich am Tag nach der dritten US-Zinserhöhung im laufenden Jahr überwiegend mit moderaten Abgaben. Die Zinserhöhung kam ebenso wenig überraschend wie das Signal der Notenbanker, dass im Dezember eine weitere Zinserhöhung zu erwarten ist. Etwas auf die Stimmung drückt in Asien, dass die US-Börsen im späten Handel unter Druck gerieten, ohne dass Marktteilnehmer dafür einen klaren Auslöser fanden.

Am stärksten bewegt sich am Donnerstag der Index in Tokio. Der Nikkei-225, der an den vergangenen acht Tagen durchweg im Plus schloss, ist in der zweiten Handelshälfte zwischenzeitlich unter Abgabedruck geraten, berappelt sich aber wieder. Er liegt im Späthandel 0,6 Prozent zurück bei 23.894 Punkten. Für etwas Gegenwind sorgt der Yen. Er kommt von seinen jüngsten Tiefs knapp über 113 je US-Dollar etwas zurück, der Dollar verbilligt sich auf 112,74.

Auf der Gewinnerseite steht die Börse in Seoul. Nach der dreitägigen Feiertagsunterbrechung steigt der Kospi um 0,4 Prozent. Zu Wochenbeginn war bekannt geworden, dass die USA und Südkorea ein Handelsabkommen ausgearbeitet haben, das von US-Präsident Donald Trump als komplett neu, von Südkoreas Regierung aber als lediglich modifiziert bezeichnet wird. Das Parlament in Südkorea muss dem Deal erst noch zustimmen.

Neuer Trumpscher Stimmungsdämpfer für China

An den chinesischen Börsen kommen die Indizes nach dem Aufschwung am Vortag etwas zurück. Getrieben worden waren sie von Erwartungen, dass die Indexbetreiber FTSE Russell und MSCI chinesische Festlandaktien in ihre Schwellenländerindizes aufnehmen dürften, bzw. im Fall MSCI deren Gewichtung erhöhen werden.

Die in Schanghai und Shenzhen notierten sogenannten A-Aktien würden 2020 dann ein Gewicht von 3,4 Prozent im viel beachteten MSCI Emerging Markets Index haben, im Vergleich zu aktuell 0,7 Prozent, so Marktexperten mit Blick auf die MSCI-Pläne. MSCI schätzt, dass der Vorschlag mehr als 66 Milliarden Dollar an Zuflüssen an die chinesischen Aktienmärkte bedeutet. Noch sind die Entscheidungen darüber aber offenbar nicht gefallen.

Stattdessen wird die Stimmung etwas getrübt von neuen Vorwürfen des US-Präsidenten im Rahmen der UN-Vollversammlung. Demnach mische sich China in die Innenpolitik der USA ein mit dem Ziel, Trump zu schwächen, weil dieser sich mit China in Handelsfragen angelegt habe. Konkret soll China dabei die Zwischenwahlen im November im Visier haben. China hat das postwendend zurückgewiesen. Daneben schwelt weiter der Handelsstreit zwischen den beiden Ländern.

Ölpreise nach Atempause wieder auf dem Weg nach oben

Am Ölmarkt steigen die Preise weiter. Am Mittwoch hatten sie eine Pause eingelegt, ehe es im späten US-Geschäft wieder nach oben ging. Die Aufwärtsbewegung beschleunigt sich in Asien angesichts von Meldungen, wonach die USA ihre strategischen Reserven zur Versorgung des Marktes nicht angreifen wollen.

Übergeordnet stützt die Ölpreise, dass das iranische Ölangebot demnächst weniger werden dürfte, wenn die USA im November ihre verschärften Sanktionen gegen das Land wahrmachen. Brentöl verteuert sich um 0,9 Prozent auf 82,08 Dollar. Ölwerte ziehen vor diesem Hintergrund in der gesamten Region überwiegend an.

Weiter auf der Verliererseite stehen in Hongkong Aktien aus dem Immobiliensektor. Sie leiden unter dem anziehenden Zinsniveau. Die Hongkonger Währungsbehörde hat wie üblich die Zinserhöhung in den USA nachvollzogen, weil der Hongkong-Dollar an den US-Dollar gekoppelt ist. Zugleich kündigten aber auch große Banken wie HSBC oder die Hang Seng Bank an, ihre Zinsen für erstklassige Schuldner anheben zu wollen, nachdem sie diese jahrelang stabil gehalten hatten. Zudem konnten laut dem Immobilienmakler Centaline jüngst Immobilien nur zur deutlichen Abschlägen verkauft werden.

Unter den Einzelwerten verlieren Sino Land 1 Prozent, Evergrande 1,8 und Country Garden 2,4 Prozent. China Vanke gewinnen dagegen 0,8 Prozent.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.189,40 -0,05% +2,05% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 23.893,98 -0,58% +4,96% 08:00

Kospi (Seoul) 2.348,73 +0,41% -4,81% 08:00

Schanghai-Comp. 2.795,79 -0,39% -15,48% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 27.693,00 -0,45% -8,09% 10:00

Straits-Times (Sing.) 3.254,85 +0,49% -4,90% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.798,19 -0,03% -0,13% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 10:02 % YTD

EUR/USD 1,1746 +0,0% 1,1742 1,1767 -2,2%

EUR/JPY 132,39 +0,1% 132,31 132,77 -2,1%

EUR/GBP 0,8935 +0,2% 0,8919 0,8944 +0,5%

GBP/USD 1,3147 -0,1% 1,3165 1,3158 -2,8%

USD/JPY 112,70 +0,0% 112,68 112,83 +0,1%

USD/KRW 1110,83 -0,4% 1115,06 1116,63 +4,1%

USD/CNY 6,8721 -0,1% 6,8786 6,8772 +5,6%

USD/CNH 6,8705 -0,1% 6,8790 6,8753 +5,5%

USD/HKD 7,8125 -0,0% 7,8138 7,8134 -0,0%

AUD/USD 0,7257 -0,0% 0,7258 0,7254 -7,2%

NZD/USD 0,6654 -0,1% 0,6663 0,6655 -6,3%

Bitcoin

BTC/USD 6.512,11 -0,3% 6.529,88 6.468,42 -52,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 72,40 71,57 +1,2% 0,83 +24,0%

Brent/ICE 82,07 81,34 +0,9% 0,73 +28,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.198,22 1.194,48 +0,3% +3,75 -8,0%

Silber (Spot) 14,45 14,34 +0,7% +0,11 -14,7%

Platin (Spot) 826,75 823,50 +0,4% +3,25 -11,1%

Kupfer-Future 2,80 2,81 -0,5% -0,01 -16,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/ros

(END) Dow Jones Newswires

September 27, 2018 01:01 ET (05:01 GMT)

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