25.06.2018 10:02:45
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MÄRKTE ASIEN/Leichter - Auch Schanghai rutscht ins Minus
Von Thomas Rossmann
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit Abgaben haben sich zu Wochenbeginn die Börsen in Ostasien gezeigt. Der Handel sei angesichts der schwelenden Handelskonflikte weiterhin von erhöhter Zurückhaltung geprägt gewesen, hieß es. Als Antwort auf die seit Freitag geltenden von der EU verhängten Gegenzölle auf US-Importe hatte US-Präsident Donald Trump erneut mit Einfuhrzöllen auf EU-Fahrzeuge gedroht und nannte diesmal einen Wert von 20 Prozent.
Zudem gibt es laut dem "Wall Street Journal" Pläne, auch für Investoren aus China Einschränkungen zu verhängen. Derzeit werde an Regeln gearbeitet, welche den Verkauf von bestimmten US-Technologiefirmen untersagen, wenn sich der Käufer zu mehr als einem Viertel in der Hand chinesischer Investoren befindet, sagte ein mit dem Vorgang vertrauter Regierungsmitarbeiter. Zudem sollen zusätzliche Technologieexporte nach Peking blockiert werden. Die beiden Initiativen sollen bis Ende der Woche angekündigt werden. Dies drückte im späten Handel auch die Kurse in Schanghai deutlich ins Minus. Der Schanghai-Composite schloss auf seinem Tagestief.
Allerdings regt sich in den USA auch Widerstand gegen die Strafzölle von Trump, unter anderem von den Landwirten. Grund ist, dass China ab dem 6. Juli Zölle auf Sojabohnen und weitere landwirtschaftliche Produkte aus den USA erheben will. Sojabohnen sind für die USA das wichtigste landwirtschaftliche Exportgut.
Der Schanghai-Composite verlor schließlich 1,0 Prozent auf 2.860 Punkte. Zunächst hatte den Markt noch gestützt, dass die chinesische Notenbank am Wochenende den Mindestreservesatz für die Geldhäuser um 0,5 Prozentpunkte gesenkt hatte. Damit sollte die Kreditvergabe angekurbelt werden. Nach Meinung von Beobachtern versucht die chinesische Regierung damit ihr Wachstum zu stützen und die Finanzmärkte zu stabilisieren. Zudem rüstet sich das Land für den Handelsstreit mit den USA. Der Schritt sei jedoch nicht unerwartet gekommen, so ein Marktteilnehmer. Auch hatten einige Beobachter einen deutlicheren Schritt erwartet.
Für den Nikkei-225 in Tokio ging es um 0,8 Prozent auf 22.338 Punkte nach unten. Hier belastete der wieder steigende Yen. Mit den jüngsten Berichten über weitere China-Sanktionen habe es Zulauf bei der als "sicherer Hafen" geltenden Währung gegeben, hieß es. Der Dollar lag bei 109,45 Yen, nach knapp 110 Yen im Tageshoch. Der S&P/ASX-200 gab in Sydney um 0,2 Prozent nach. In Hongkong fiel der Hang-Seng-Index im späten Handel um 1,2 Prozent.
Das Technologie-Start-up Meituan-Dianping will zur Finanzierung seiner Wachstumsstrategie den Gang auf das Börsenparkett in Hongkong wagen. Welche Summe Meituan-Dianping mit dem IPO einsammeln will, teilte der chinesische Konzern im vorläufigen Börsenprospekt nicht mit. Laut mit der Situation vertrauten Personen strebt die Firma, zu deren Investoren unter anderem Priceline und Tencent Holdings gehören, eine Bewertung von mehr als 60 Milliarden US-Dollar an. Der Börsengang soll wahrscheinlich in den kommenden Monaten über die Bühne gehen.
Energiewerte gesucht
Für Ölwerte ging es teils deutlicher nach oben, auch wenn die Ölpreise nach dem kräftigen Plus am Freitag im asiatischen Handel einen Teil ihrer Gewinne wieder abgaben. Das Erdölkartell Opec hatte sich auf eine Steigerung der Fördermenge um real 600.000 Barrel pro Tag geeinigt. Auch die nicht dem Kartell angehörenden Länder hatten den Plänen zugestimmt. Saudi-Arabien war mit dem Vorschlag in das Opec-Treffen gegangen, die Förderung um 1 Million Barrel zu erhöhen. Russland hatte sich sogar für eine Steigerung um 1,5 Millionen Barrel ausgesprochen. Damit blieb die Steigerung der Ölproduktion letztlich klar hinter den Erwartungen zurück.
Die global gehandelte Ölsorte Brent gab um 1,6 Prozent auf 74,35 Dollar nach. Am Freitag war der Preis noch um 3,4 Prozent nach oben geschossen. Für die US-Sorte WTI ging es um 0,2 Prozent auf 68,44 Dollar nach unten. Hier war zum Wochenausklang das höchste Tagesplus seit November 2016 verbucht worden. Unter den Einzelwerten legten in Australien Woodside Petroleum um 1,5 Prozent zu und Oil Search stiegen um 1,9 Prozent. Inpex in Tokio kletterten um 1,8 Prozent.
Türkische Lira legt mit Erdogan-Sieg deutlich zu
Nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Sonntagabend den Sieg bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen für sich reklamiert hat, geht es mit der Lira gegenüber Dollar und Euro deutlich nach oben. Die Devise steigt auf den höchsten Stand seit zwei Wochen. Allerdings gehen Analysten nur von einer kurzfristigen Rally der Lira aus, da die langfristigen Sorgen in Bezug auf die weitere Lira-Entwicklung wieder die Oberhand gewinnen dürften.
"Die Anmerkungen Präsident Erdogans zur Geldpolitik während des Wahlkampfes - die weiter niedrigeren Zinssätze und die Absicht, eine aktivere Rolle in der Geldpolitik zu spielen - haben Bedenken über die zukünftige Richtung der Geldpolitik aufgeworfen," hieß es von Goldman Sachs schon vor der Wahl. Der Dollar kostete 4,4954 Lira, nach 4,6358 Lira im Tageshoch am Freitag.
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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende
S&P/ASX 200 (Sydney) 6.210,40 -0,24% +2,40% 08:00
Nikkei-225 (Tokio) 22.338,15 -0,79% -1,87% 08:00
Kospi (Seoul) 2.357,88 +0,03% -4,44% 08:00
Schanghai-Comp. 2.859,77 -1,04% -13,55% 09:00
Shenzhen A-Aktien 1.673,78 +0,22% -15,92% 09:00
Hang-Seng (Hongk.) 28.989,86 -1,19% -1,78% 10:00
Taiex (Taiwan) 10.786,46 -1,04% +1,35% 07:30
Straits-Times (Sing.) 3.259,70 -0,84% -3,39% 11:00
KLCI (Malaysia) 1.688,80 -0,32% -5,71% 11:00
BSE (Mumbai) 35.636,24 -0,15% +5,39% 12:00
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:40 % YTD
EUR/USD 1,1633 -0,3% 1,1664 1,1655 -3,2%
EUR/JPY 127,33 -0,7% 128,20 128,38 -5,9%
EUR/GBP 0,8793 +0,0% 0,8791 0,8771 -1,1%
GBP/USD 1,3230 -0,3% 1,3267 1,3288 -2,2%
USD/JPY 109,45 -0,4% 109,92 110,16 -2,8%
USD/KRW 1117,55 +0,5% 1112,10 1107,59 +4,7%
USD/CNY 6,5366 +0,5% 6,5059 6,4998 +0,5%
USD/CNH 6,5463 +0,5% 6,5150 6,5037 +0,5%
USD/HKD 7,8475 +0,0% 7,8459 7,8451 +0,4%
AUD/USD 0,7424 -0,2% 0,7440 0,7409 -5,0%
NZD/USD 0,6900 -0,2% 0,6915 0,6906 -2,8%
Bitcoin
BTC/USD 6.170,02 -0,4% 6.194,83 6.520,64 -54,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,44 68,58 -0,2% -0,14 +15,2%
Brent/ICE 74,35 75,55 -1,6% -1,20 +14,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.266,34 1.269,59 -0,3% -3,24 -2,8%
Silber (Spot) 16,34 16,46 -0,7% -0,12 -3,5%
Platin (Spot) 873,05 877,25 -0,5% -4,20 -6,1%
Kupfer-Future 3,02 3,03 -0,4% -0,01 -9,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/flf
(END) Dow Jones Newswires
June 25, 2018 04:02 ET (08:02 GMT)
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