05.10.2015 11:10:48
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MÄRKTE ASIEN/Hoffnungen auf verschobene US-Zinswende stützen
Von Thomas Rossmann
TOKIO (Dow Jones)--Hoffnungen auf eine weiter nach hinten verschobene Zinswende in den USA haben zu Wochenbeginn die Aktienmärkte in Asien angetrieben. Auslöser waren die am Freitag überraschend schwach ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten. Denn statt erwarteter 200.000 neuer Stellen im September wurden lediglich 145.000 vermeldet. Die Daten für den Vormonat wurden zudem nach unten revidiert. Dies könnte die Fed dazu veranlassen, die geplante Zinserhöhung nochmals aufzuschieben, so die Spekulationen. "Die Arbeitsmarktdaten schließen eine Zinserhöhung in diesem Monat auf jeden Fall aus", so Stratege Evan Lucas von IG. "Nun rückt die Fed-Sitzung im Dezember in den Fokus", ergänzte der Teilnehmer.
Bereits am Donnerstag hatte der Chef der Notenbank-Filiale von San Francisco, John Williams, vor den Arbeitsmarktdaten erklärt, ihm würde eine Zahl oberhalb von 100.000 oder 150.000 genügen, denn in den USA herrsche schon fast Vollbeschäftigung. Er rechne mit einer ersten Zinserhöhung seit über neun Jahren noch im laufenden Jahr.
Die Aussicht auf zunächst weiterhin billiges Geld trieb die Börsen kräftig an. Der Hang-Seng-Index legte um 1,6 Prozent zu, in Sydney ging es um 2 Prozent nach oben und der Nikkei-225 verzeichnete einen Aufschlag von 1,6 Prozent auf 18.005 Punkte. An der Börse in Schanghai wird aufgrund von Feiertagen erst am Mittwoch wieder gehandelt.
"Die Aussicht auf eine weiter lockere Geldpolitik der Fed macht es den Investoren leichter, auf Risiko zu setzen", merkt Stratege Hideyuki Ishiguro von Okasan Securities an. Dazu kämen die Erwartungen an weitere Maßnahmen der Bank of Japan (BoJ). Daher stehe die Notenbanksitzung am Dienstag und Mittwoch jetzt besonders im Fokus, sagte der Teilnehmer weiter. "Die Spekulationen, dass die BoJ bereits in dieser Woche tätig wird, stützten das Sentiment", ergänzte Yusuke Sakai von T&D Asset Management.
In dieses Bild passten schwache japanische Konjunkturdaten. Der Einkaufsmanager-Index für den Dienstleistungssektor ist im September auf 51,4 Punkte gefallen, nachdem er im August mit 53,7 Punkten noch den höchsten Stand seit fast zwei Jahren markiert hatte.
In Sydney verzeichneten vor allem die Rohstoffwerte Gewinne. Hintergrund war der deutliche Rohstoffpreisanstieg am Freitag, angeführt vom Ölpreis. Auslöser war der starke wöchentliche Rückgang der aktiven Ölförderanlagen in den USA auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren. Für ein Barrel der Sorte WTI mussten 46,11 Dollar bezahlt werden, nach 45,65 Dollar im späten US-Handel am Freitag.
Für die Aktien von BHP Billiton ging es in Sydney um 4,0 Prozent nach oben, Rio Tinto legten um 2,2 Prozent zu, Woodside Petroleum kletterten um 3,1 Prozent und die Papiere von Oil Search stiegen um 1,5 Prozent.
In Hongkong schossen die Aktien von Glencore bei hohen Umsätzen um 17,8 Prozent nach oben. Zwischenzeitlich ging es sogar um mehr als 70 Prozent aufwärts. Auslöser war ein Bericht im "Telegraph", wonach Glencore nun offen für Übernahmen sei. Zudem soll eine der Hausbanken, die Citigroup, eine Lösung des Verschuldungsproblems in einem "Going Private" sehen und es ein Kaufinteresse am gesamten Agrargeschäft durch den Staatsfonds Singapurs und andere geben. Die Citigroup schätzt den Wert der Geschäftssparte auf rund 10,5 Milliarden US-Dollar.
Der Goldpreis konnte seine Gewinne vom Freitag weitgehend behaupten. Die Feinunze ging mit 1.136 Dollar um und damit zwei Dollar niedriger als im späten US-Handel am Freitag. Weiter niedrige Zinsen machen das zinslos gehaltene Edelmetall für Anleger attraktiver, hieß es zur Begründung.
Der Dollar erholte sich leicht von seinen starken Abgaben am Freitag. Nach Ansicht der DZ Bank dürfte der Greenback aber weiter unter den schwachen Arbeitsmarktdaten und der Abwärtsrevsion des Vormonatswertes leiden. Es sei eine Diskussion entbrannt, inwiefern andere Notenbanken im Falle einer Verschiebung der US-Zinswende reagieren werden. Zudem habe der Feiertag in China eine vollständige Reaktion am Devisenmarkt verhindert. Der Euro behauptete sich über der Marke von 1,12 Dollar, nachdem er in der Spitze am Freitag schon bis auf 1,13 Dollar geklettert war.
=== INDEX Stand aktuell +- in % Handelsende (MESZ)Taiex (Taiwan) 8.352,36 +0,57% 07:30 S&P/ASX 200 (Sydney) 5.150,50 +1,95% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 18.005,49 +1,58% 08:00 Kospi (Seoul) 1.978,25 +0,44% 08:00 Shanghai-Composite (Schanghai) Feiertagsbedingt geschlossen Hang-Seng-Index (Hongkong) 21.855,22 +1,62% 10:00 Straits-Times (Singapur) 2.838,41 +1,62% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.645,23 +1,01% 11:00 Sensex (Mumbai/Indien) 26.625,76 +1,54% 12:00
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 10.34 Uhr EUR/USD 1,1262 +0,4% 1,1218 1,1168 EUR/JPY 135,28 +0,5% 134,62 134,15 USD/JPY 120,11 +0,1% 120,00 120,12 USD/KRW 1170,57 -0,2% 1173,09 1181,54 USD/CNY 6,3561 0% 6,3561 6,3561 AUD/USD 0,7088 +0,4% 0,7058 0,7040 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/cln
(END) Dow Jones Newswires
October 05, 2015 04:38 ET (08:38 GMT)
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