04.07.2016 10:53:50
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MÄRKTE ASIEN/Hoffnung auf Notenbanken treibt Aktienkurse an
Von Thomas Rossmann
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)-- Die Hoffnung auf weitere geldpolitische Maßnahmen der Notenbanken hat zu Wochenbeginn an den ostasiatischen Aktienmärkten für Kursgewinne gesorgt. Die Brexit-Sorgen rückten damit immer weiter in den Hintergrund. In Sydney belastete der Ausgang der Parlamentswahl, bei der es keinen eindeutigen Sieger gibt, das Sentiment und den australischen Dollar nur kurzzeitig.
Das stärkste Plus verzeichnete Schanghai, wo es um 1,9 Prozent auf 2.988 Punkte nach oben ging. Der Nikkei-225 machte weitere 0,6 Prozent gut auf 15.776 Punkte, nachdem der Index am Freitag bereits um 5 Prozent zugelegt hatte. Für den Hang-Seng-Index ging es nach der Feiertagspause am Freitag um 1,2 Prozent aufwärts.
Die Hoffnungen der Anleger ruhen vor allem auf der Bank of Japan (BoJ). Nach den jüngsten Zeichen einer weiterhin schwachen Inflation in Japan rechnet Goldman Sachs auf der Sitzung am 28./29. Juli mit weiteren geldpolitischen Maßnahmen der BoJ. "Wir erwarten weitere Schritte, allen voran ein weiteres absenken der Zinsen tiefer in den negativen Bereich", so Ökonom Yuriko Tanaka von Goldman Sachs. Die Erwartungen des Marktes wurde durch jüngsten den Wirtschaftsbericht "Tankan" der japanischen Notenbank verfestigt. Er zeigte in der Vorwoche, dass die Stimmung bei den Banken auf den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren gesunken ist.
Wahl in Australien ohne klaren Sieger - Aussie kurz unter Druck Zurückhaltend verlief zunächst der Handel in Sydney. Allerdings legte der S&P/ASX 200 im späten Geschäft mit den steigenden Rohstoffwerten zu und gewann 0,7 Prozent. Das Ergebnis der Parlamentswahl hat keinen eindeutigen Sieger hervorgebracht. Weder die Regierungskoalition von Premier Malcolm Turnbull noch die oppositionelle Labor Party haben eine Mehrheit für eine Regierungsbildung erhalten. Das Ergebnis erhöht nach Ansicht von Marktteilnehmern das Risiko von Neuwahlen. Die Rohstoffwerte wurden unter anderem vom weiter gestiegenen Kupferpreis gestützt, der auf den höchsten Stand seit zwei Monaten kletterte. BHP Billiton gewannen 2,3 Prozent und Rio Tinto rückten um 3,7 Prozent vor.
Das Wahlergebnis in "Down Under" setzte kurzzeitig auch den australischen Dollar unter Druck und ließ diesen bis auf 0,7450 US-Dollar zurückfallen. Allerdings konnte der "Aussie" im weiteren Verlauf diese Verluste wieder vollständig aufholen und lag schließlich mit 0,7514 US-Dollar auf dem Niveau vor dem Wahlergebnis. "Politische Märkte haben kurze Beine", merkte die Commerzbank dazu an. Im "großen Bild" sei das Wahlergebnis kaum relevant. Der Ausblick auf eine auch langfristig nicht nennenswert restriktive Fed mache Australiens Währung attraktiv.
Konjunkturdaten rücken wieder in den Fokus Nachdem der "Brexit"-Schock zunächst einmal verdaut zu sein scheint, richten sich die Blicke der Investoren auch wieder verstärkt auf Konjunkturdaten. Und hier steht mit den US-Arbeitsmarktdaten für Juni am Freitag ein wichtiges Datum auf der Agenda. Am Dienstag stehen zudem noch die Juni-Daten des chinesischen Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor zur Veröffentlichung an.
Wenig Bewegung gab es dagegen bei Gold und Öl. Der Preis für das Edelmetall legte um weitere 0,3 Prozent auf 1.346 Dollar zu und notierte damit auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren. Besonders die Aussicht auf weit geöffnete Geldschleusen der Notenbanken habe das Edelmetall weiter gestützt, hieß es. Ein Barrel der US-Sorte WTI lag mit 49,06 Dollar knapp über dem Niveau des US-Settlements vom Freitag.
In recht engen Bahnen verlief auch der Handel am Devisenmarkt. Das britische Pfund hat sich nach dem Brexit-Schock um die Marke von 1,33 Dollar stabilisiert. Der Euro konnte sich über der Marke von 1,11 Dollar behaupten. Der Yen büßte dagegen mit den weiter schwinden Brexit-Sorgen erneut an Boden ein. Der Dollar stieg auf 102,71 Yen, nach 102,49 Yen im späten US-Handel am Freitag. Nach dem Brexit-Votum war der Dollar noch bis auf 99 Yen eingebrochen, den tiefsten Stand seit November 2013.
China Vanke erstmals seit 6 Monaten wieder gehandelt Bei den Einzelwerten stand vor allem die Aktie von China Vanke im Blickpunkt. Die Titel des größten chinesischen Immobilienunternehmens wurden erstmals seit Dezember wieder gehandelt. Im Zuge einer Mehrheitsübernahme durch die private Baoneng Group im Dezember 2015 waren die Titel vom Handel ausgesetzt worden. Das Management von China Vanke hat das Gebot abgelehnt. Im vergangenen Monat kündigte China Vanke nun einen umfassenden Restrukturierungsplan im Volumen von knapp 7 Milliarden US-Dollar mit der Shenzhen Metro Group an, die damit Baoneng Group als größten Anteilseigner verdrängen würde. Die Aktien brachen in Schanghai bereits vorbörslich um das Tageslimit von 10 Prozent ein und blieben für den Rest des Handels erneut ausgesetzt.
In Tokio kletterten Shiseido um 2 Prozent. Das Unternehmen gab eine Kooperation mit Dolce & Gabbana zur gemeinsamen Entwicklung von Produkten zur Gesichtspflege und Parfüms bekannt. Zuletzt hatte Shiseido schon zwei US-Luxusgütermarken übernommen.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD S&P/ASX 200 (Sydney) 5.281,80 +0,67% -0,27% Nikkei-225 (Tokio) 15.775,80 +0,60% -17,12% Kospi (Seoul) 1.995,30 +0,40% +1,73% Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.988,14 +1,90% -15,57% CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.204,70 +1,60% -14,11% Hang-Seng-Index (Hongkong) 21.038,98 +1,18% -3,99% Taiex (Taiwan) 8.760,58 +0,26% +5,07% Straits-Times (Singapur) 2.873,76 +0,96% -0,31% KLCI (Malaysia) 1.656,08 +0,60% -2,15% BSE (Mumbai) 27.336,59 +0,71% +4,67%DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 11:08 % YTD EUR/USD 1,1125 -0,1% 1,1132 1,1107 +2,4% EUR/JPY 114,26 +0,0% 114,22 113,84 -10,4% EUR/GBP 0,8377 -0,1% 0,8383 0,8349 +13,8% GBP/USD 1,3279 -0,0% 1,3279 1,3301 -10,0% USD/JPY 102,71 +0,1% 102,61 102,49 -12,5% USD/KRW 1147,76 -0,2% 1150,00 1147,36 -2,4% USD/CNY 6,6630 +0,1% 6,6557 6,6608 +2,6% USD/CNH 6,6759 -0,0% 6,6780 6,6716 +1,6% USD/HKD 7,7580 -0,0% 7,7582 7,7582 +0,1% AUD/USD 0,7514 +0,8% 0,7458 0,7485 +3,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,06 48,99 +0,1% 0,07 +17,1% Brent/ICE 50,41 50,35 +0,1% 0,06 +17,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.350,58 1.342,03 +0,6% +8,55 +27,3% Silber (Spot) 20,17 19,76 +2,1% +0,41 +45,9% Platin (Spot) 1.057,70 1.060,25 -0,2% -2,55 +18,6% Kupfer-Future 2,24 2,22 +1,2% +0,03 +4,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/cbr
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July 04, 2016 04:23 ET (08:23 GMT)
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