26.06.2018 06:52:45

MÄRKTE ASIEN/Handelsstreit drückt Börsen weiter ins Minus

Von Thomas Rossmann

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Erneut abwärts geht es an den Aktienmärkten in Ostasien am Dienstag. Die Indizes können sich allerdings von ihren Tagestiefs wieder erholen. Die zunehmenden Sorgen vor einer weiteren Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China belasten das Sentiment. US-Präsident Donald Trump hatte am Vortag angekündigt, auch den Verkauf von bestimmten US-Technologiefirmen zu untersagen, wenn sich der Käufer zu mehr als einem Viertel in der Hand chinesischer Investoren befinde. Zudem sollen zusätzliche Technologieexporte nach Peking blockiert werden. Beide Maßnahmen sollen bis zum Ende der Woche angekündigt werden. Dies hatte auch am Vortag an der Wall Street zu deutlichen Abgaben geführt.

Laut Wall Street Journal hat der chinesische Ministerpräsident Xi Jinping erklärt, sein Land werde bei weiteren US-Sanktionen "zurückschlagen". "Aufgrund der aggressiven Rhetorik von Xi wird Trump wohl nicht nachgeben können, denn sonst würde er schwach aussehen", so Michael Every, Senior Asia-Pacific-Stratege bei der Rabobank.

Am deutlichsten fällt das Minus in China aus, wo es für den Schanghai-Composite um 0,8 Prozent auf 2.836 Punkte nach unten geht. Der Hang-Seng-Index in Hongkong gibt um 0,2 Prozent nach. Dagegen kann sich der Nikkei-225 von anfänglichen Abgaben erholen und zeigt sich wenig verändert bei 22.344 Punkten.

Es gibt allerdings auch optimistisch gestimmte Analysten, die auf dem aktuellen Niveau einen guten Zeitpunkt für einen Einstieg am Aktienmarkt sehen. "Dies ist der Beginn einer Gelegenheit, Aktien mit einem Abschlag zu kaufen", sagt Chris Zaccarelli, Chief Investment Officer bei Independent Investor Alliance. Allerdings sollten Bereiche wie Technologie und Halbleiter, aber auch Bankenwerte aufgrund der aktuellen Entwicklungen eher gemieden werden.

Dollar neigt zur Schwäche

Die weitere Zuspitzung im Handelsstreit zwischen den USA und China, aber auch mit der EU, setzen den US-Dollar unter Druck. Der Euro ist am Vortag wieder über die Marke von 1,17 Dollar gesprungen und kann dieses Niveau auch im asiatischen Handel behaupten. Auch der als "sicherer Hafen" gesuchte Yen bleibt bei den Anlegern gefragt. Der Dollar fällt auf 109,43 Yen, nach Ständen von knapp über 110 Yen im Hoch am Montag.

Dagegen kann der Goldpreis von der zunehmenden Risikoaversion der Anleger nicht profitieren. Für die Feinunze geht es um 0,2 Prozent auf 1.264 Dollar nach unten. Damit notiert der Goldpreis weiter in der Nähe eines Sechsmonatstiefs.

Die Ölpreise erholen sich etwas von ihren Vortagesabgaben. Auslöser waren Aussagen von Saudi-Arabien, wonach die am Wochenende beschlossene Fördermengenerhöhung wohl nahe an der Marke von 1 Million Barrel pro Tag liegen werde. Zuletzt war der Markt noch davon ausgegangen, dass die Fördermenge nur um täglich etwa 600.000 Barrel erhöht wird. Für WTI geht es um 0,3 Prozent auf 68,31 Dollar nach oben, Brent legt um 0,2 Prozent auf 74,88 Dollar zu.

Ölwerte mit Abgaben - Exportwerte in Tokio von starkem Yen belastet

Die zu Wochenbeginn deutlich gefallenen Ölpreise setzen die Ölwerte etwas unter Druck. Für die Aktien von Woodside Petroleum geht es in Sydney um 0,7 Prozent nach unten, Oil Search reduzieren sich um 0,1 Prozent. Die Titel von Inpex fallen in Tokio um 0,3 Prozent.

Der weiter zur Stärke neigende Yen setzt auch den Exportwerten in Japan etwas zu. Die Titel von Sony geben um 0,4 Prozent nach und die Papiere von Toyota Motor fallen um 0,1 Prozent.

Die zuletzt stark gebeutelten Aktien von ZTE könnten nach Ansicht von Analysten einen Boden gefunden haben. Nach deutlichen Abgaben an den vergangenen acht Handelstagen geht es für die Papiere nun um 3,4 Prozent nach oben. Seit der Wiederaufnahme des Handels, die Aktie war aufgrund von Restriktionen der US-Regierung zuvor für zwei Monate vom Handel ausgesetzt, war es für die Aktien um 58 Prozent nach unten gegangen.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.196,40 -0,23% +2,16% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 22.344,01 +0,03% -1,85% 08:00

Kospi (Seoul) 2.347,11 -0,46% -4,88% 08:00

Schanghai-Comp. 2.835,88 -0,82% -14,27% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 28.898,64 -0,22% -1,78% 10:00

Straits-Times (Sing.) 3.256,22 -0,14% -3,39% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.679,26 +0,07% -5,71% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:34 % YTD

EUR/USD 1,1715 +0,1% 1,1701 1,1638 -2,5%

EUR/JPY 128,17 -0,2% 128,43 127,37 -5,3%

EUR/GBP 0,8814 +0,0% 0,8812 0,8791 -0,9%

GBP/USD 1,3291 +0,1% 1,3279 1,3238 -1,7%

USD/JPY 109,43 -0,3% 109,74 109,44 -2,8%

USD/KRW 1115,40 -0,0% 1115,50 1116,18 +4,5%

USD/CNY 6,5553 +0,2% 6,5400 6,5352 +0,8%

USD/CNH 6,5627 +0,3% 6,5417 6,5452 +0,8%

USD/HKD 7,8475 +0,0% 7,8467 7,8472 +0,4%

AUD/USD 0,7410 -0,1% 0,7420 0,7426 -5,2%

NZD/USD 0,6892 +0,0% 0,6890 0,6902 -2,9%

Bitcoin

BTC/USD 6.248,81 -0,2% 6.258,33 6.165,45 -54,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,31 68,08 +0,3% 0,23 +15,0%

Brent/ICE 74,88 74,73 +0,2% 0,15 +15,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.263,69 1.265,61 -0,2% -1,92 -3,0%

Silber (Spot) 16,31 16,33 -0,1% -0,02 -3,7%

Platin (Spot) 864,50 867,00 -0,3% -2,50 -7,0%

Kupfer-Future 2,99 2,99 +0,1% +0,00 -10,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 26, 2018 00:53 ET (04:53 GMT)

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