06.03.2017 10:21:44
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MÄRKTE ASIEN/Freundlicher zum Wochenstart - Tokio bleibt zurück
Von Ese Erheriene
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien sind überwiegend mit moderaten Aufschlägen in die neue Woche gestartet. Lediglich in Tokio gaben die Kurse etwas nach, auch weil der Yen zum Dollar Boden gutmachte, was tendenziell negativ ist für die Exportwirtschaft des Landes. Dass Nordkorea wieder Raketentests unternommen und mehrere Geschosse ins japanische Meer gefeuert hat, sorgte nur kurz für etwas Verstimmung. Hier gebe es inzwischen einen Gewöhnungseffekt, meinten Marktteilnehmer zur insgesamt gelassenen Reaktion. "Das ist nicht das erste Mal, dass Nordkorea mit dem Säbel rasselt", sagte Margaret Yang, Analystin bei CMC Markets.
So legte auch der südkoreanische Kospi etwas zu und zwar um 0,1 Prozent mit Rückenwind vom Schwergewicht Samsung, das um gut 1 Prozent kletterte. In Schanghai und Hongkong ging es um 0,5 Prozent bzw. im Späthandel in Hongkong um 0,3 Prozent nach oben, ebenso in Sydney. Der Nikkei-Index in Tokio war dagegen mit einem Minus von einem halben Prozent auf 19.379 Punkte das Schlusslicht. Hier war von Gewinnmitnahmen die Rede, insbesondere bei Aktien, die zuletzt von der Erwartung einer Zinserhöhung in den USA im März besonders profitiert hätten.
An den Finanzmärkten dominiere derzeit konjunkturelle Zuversicht, berichteten Beobachter. Dazu passte, dass in China der derzeit tagende Volkskongress die Wachstumsprognose für das Fiskaljahr 2017 auf "rund 6,5 Prozent" veranschlagt hat, nachdem sie im Vorjahr noch auf 6,5 bis 7,0 Prozent gelautet hatte. Das ausgegebene Ziel befinde sich im Einklang mit den Erwartungen vieler Analysten, der Volkskongress habe kaum Überraschungen geliefert, kommentierte die UBS.
Das Plus in Seoul erklärten Börsianer zum einen mit einer Gegenreaktion auf den schwachen Freitag, als der Index um über 1 Prozent abgerutscht war. Belastet hatte da, dass China aus Verärgerung über die Stationierung von US-Raketen in Südkorea unter anderem seine Bürger aufgerufen hatte, auf Produkte aus Südkorea zu verzichten. Stützend habe aber auch der schwächere Won gewirkt, sagt Währungsexperte Sean Callow von Westpac. Er verbilligt südkoreanische Exporte.
Dollar seit Yellen-Rede auf dem Weg nach unten Am Devisenmarkt neigte der Dollar auf breiter Front zur Schwäche seit dem Auftritt von US-Notenbankchefin Janet Yellen am Freitagabend (MEZ). Yellen deutete zwar an, dass einer Zinserhöhung im März nichts entgegenstehe, sie sagte aber auch, dass die Verringerung der geldpolitischen Akkommodation wahrscheinlich nicht so langsam verlaufen werde wie 2015 und 2016. In diesen beiden Jahren hatte die Fed ihre Zinsen je einmal erhöht. Im Dezember 2016 hatte die US-Notenbank für 2017 aber noch drei Zinserhöhungen in den Raum gestellt. Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank (Coba) betont denn auch, dass für März ein Zinsschritt der Fed weitgehend zwar ausgemacht scheine, dies aber noch kein Hinweis auf einen grundsätzlich schnelleren Zinserhöhungszyklus sei.
Der Dollar kostete zuletzt 113,75 Yen, verglichen mit Ständen um 114,50 vor dem Yellen-Auftritt. Der Euro verteuerte sich auf 1,0625 von 1,0560 Dollar. Der Goldpreis zog gleichzeitig an. Er machte am Freitag einen kleinen Sprung von 1.227 auf 1.235 Dollar und kostete zuletzt 1.232. Ein billigerer Dollar macht das Edelmetall für Käufer aus dem Nichtdollarraum günstiger.
SMFG auf Einmonatstief Bei den Einzelwerten verloren in Tokio Sumitomo Mitsui Financial Group (SMFG) 1,9 Prozent auf ein Einmonatstief. Die Gruppe hatte mitgeteilt, dass die größte Bankentochter Aktien der Muttergesellschaft verkauft. "Das eigene Kapital zu verstärken hat eine Bank, die auf gesunden Füßen steht, eigentlich nicht nötig", hieß es dazu argwöhnisch im Handel. Die Aktie des Aluminiumproduzenten UACJ verlor 9,1 Prozent, belastet von der Ankündigung einer gewinnverwässernden Kapitalerhöhung.
In Hongkong waren Yingde Gases vom Handel ausgesetzt wegen einer bevorstehenden wichtigen Mitteilung. Die drei Großaktionäre des Industriegasekonzerns wollen offenbar über 40 Prozent der Anteile an das Beteiligungsunternehmen PAG Asia Capital abgeben und damit ein Gerangel um die Kontrolle des Unternehmens beenden. Vor der Aussetzung handelte die Aktie auf einem 21-Monatshoch.
Aktien aus dem Telekomsegment litten zum Teil darunter, dass der chinesische Präsident Li Keqiang seine Forderung nach Gebührensenkungen für Telefonate wie auch Internetdienste wiederholt hatte. China Telecom gaben um 1,1 Prozent nach, China Mobile um 0,8.
Hanjin-Ausflug an die Börse endet nach acht Jahren In Sydney prägten Gewinne im Rohstoffsektor den Handelstag. Der entsprechende Subindex gewann 1,1 Prozent. Fortescue stiegen um 3 Prozent, gestützt von einem positiven Analystenkommentar zur Entwicklung bei Eisenerz. In Schanghai stiegen Zhengzhou Coal um das maximale Tageslimit von 10 Prozent und profitierten von den Anstrengungen der Regierung, die Produktionskapazitäten in der Branche zu reduzieren.
Über die Aktie der insolventen südkoreanischen Reederei HANJIN SHIPPING senkte sich derweil der Vorhang. Sie wurde acht Jahre nach ihrem Börsenstart letztmalig gehandelt und brach nochmals um 68 Prozent ein auf 12 Won. Im Hoch hatte sie 2011 gut 38 Won gekostet. Die Börse hatte angekündigt, die Aktie vom Kurszettel zu streichen.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX-200 (Sydney) 5.746,50 +0,30% +0,83% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.379,14 -0,46% +1,39% 07:00 Kospi (Seoul) 2.081,36 +0,13% +2,71% 07:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.234,40 +0,50% +4,21% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 23.595,94 +0,18% +7,09% 09:00 Taiex (Taiwan) 9.682,63 -0,70% +4,64% 06:30 Straits-Times (Singapur) 3.117,28 -0,16% +8,21% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.725,09 +0,98% +5,08% 10:00 BSE (Mumbai) 29.016,21 +0,64% +8,98% 11:00DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:37 Uhr % YTD EUR/USD 1,0630 +0,2% 1,0613 1,0515 +1,1% EUR/JPY 120,78 -0,2% 121,05 120,15 -1,8% EUR/GBP 0,8663 +0,4% 0,8632 0,8582 +1,6% GBP/USD 1,2269 -0,2% 1,2290 1,2252 -0,6% USD/JPY 113,67 -0,4% 114,11 114,27 -2,8% USD/KRW 1155,19 +0,2% 1152,32 1156,91 -4,3% USD/CNY 6,8936 -0,1% 6,8972 6,9010 -0,7% USD/CNH 6,8921 -0,1% 6,8996 6,9044 -1,2% USD/HKD 7,7642 +0,0% 7,7632 7,7644 +0,1% AUD/USD 0,7589 +0,0% 0,7587 0,7552 +5,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,91 53,33 -0,8% -0,42 -4,6% Brent/ICE 55,49 55,9 -0,7% -0,41 -4,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.233,65 1.234,70 -0,1% -1,05 +7,1% Silber (Spot) 17,84 17,97 -0,7% -0,13 +12,0% Platin (Spot) 990,25 998,20 -0,8% -7,95 +9,6% Kupfer-Future 2,66 2,69 -1,0% -0,03 +6,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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March 06, 2017 03:51 ET (08:51 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
China Mobile (Hong Kong) Ltd. | 8,62 | -0,43% | |
China Telecom Corp. Ltd. | 0,57 | 1,80% | |
Fortescue Metals Group LtdShs | 11,69 | 2,76% | |
Sumitomo Mitsui Financial Group Inc. (SMFG) | 23,25 | -0,53% |
Indizes in diesem Artikel
NIKKEI 225 | 38 451,46 | -0,31% | |
KOSPI | 2 527,49 | 1,23% |