01.12.2015 10:22:46

MÄRKTE ASIEN/Freundlich - Nikkei schließt über 20.000 Punkten

   Von Thomas Leppert

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Asien haben am Dienstag im Plus geschlossen. An der Börse wurde darauf verwiesen, dass die Risikobereitschaft der Investoren mit einer Stabilisierung im Ölpreis und im Vorfeld der EZB-Sitzung am Donnerstag gestiegen sei. Die gemischt ausgefallenen Wirtschaftsdaten aus China konnten dagegen die Stimmung nicht belasten. Vielmehr wurde darauf gesetzt, dass die chinesische Notenbankpolitik weiter expansiv sein dürfte, um einen Rückgang der Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr zu vermeiden. Der Leitindex in Schanghai legte 0,3 Prozent zu, in Hongkong ging es sogar um gut 1,9 Prozent nach oben. In Japan schloss der Nikkei erstmals seit August über 20.000 Punkten.

   Die Abschwächung im produzierenden Gewerbe Chinas hat sich im November leicht beschleunigt. Zwei Einkaufsmanagerindizes für den abgelaufenen Monat deuten darauf hin, dass der Abwärtstrend trotz stimulierender Maßnahmen der Regierung noch anhält. Der offizielle Einkaufsmanagerindex sank überraschend auf 49,6 von 49,8 Punkten im Vormonat. Der November-Wert ist der niedrigste Stand seit August 2012. Der niedriger als erwartete PMI sei vor allem auf eine flaue Nachfrage zurückzuführen, erklärt Zhao Qinghe, Ökonom vom Nationalen Statistikbüro.

   Leicht positiv wird dagegen der Caixin-Einkaufsmanagerindex interpretiert, er kletterte im November auf 48,6 von 48,3 Punkte im Oktober. Angesichts der insgesamt trüben Daten rechnen Marktbeobachter mit weiteren Maßnahmen der Regierung, die die Konjunktur stützen. Wegen der langsamen Wachstumsdynamik und dem Deflationsdruck dürften die Behörden die Geldpolitik weiter lockern, hieß es von den ANZ-Ökonomen Li-Gang Liu und Louis Lam in einer Mitteilung an Kunden. Auch die Fiskalpolitik dürfte weiter expansiv sein, um einen weiteren Rückgang der Wirtschaft im kommenden Jahr zu vermeiden.

   Unterdessen reagierte der Yuan kaum auf die Entscheidung des Internationalen Währungsfonds, der chinesischen Landeswährung den Status als globale Reservewährung offiziell zu geben. Dies war bereits erwartet worden. Es bedeutet eine Anerkennung der wachsenden Bedeutung der chinesischen Währung und unterstreicht die zunehmende Relevanz von China für die globale Finanzwelt. Der Yuan handelt bei 6,3980 Dollar und damit kaum verändert zum Handelsschluss in Asien.

   Die Notenbank von Australien hat wie erwartet auf der letzten Sitzung in diesem Jahr die Leitzinsen bei 2,0 Prozent bestätigt. Die Notenbank sieht Anzeichen einer konjunkturellen Verbesserung außerhalb des Minen-Sektors. Mit Blick auf die niedrige Inflation bestehe aber weiterhin die Möglichkeit, in der Zukunft die Leitzinsen zu senken. Marktteilnehmer in Sydney müssen nun auf die nächste Sitzung der Notenbank im Februar kommenden Jahres warten, um ein neues Signal von der Notenbank zu erhalten. Der australische Dollar hat kaum auf die Zinsentscheidung reagiert. Der Aktienmarkt in Sydney schloss in Folge knapp 2 Prozent fester bei 5.266 Punkten.

   Der Sektor der Energiewerte gehörte in Asien zu den Gewinnern. Im Vorfeld der Opec-Sitzung in Wien am Freitag konnte sich der Preis für ein Barrel der Sorte WTI über der Marke von 40 Dollar stabilisieren. Am Terminmarkt handelt der Dezember-Kontrakt 0,4 Prozent fester bei knapp 42 Dollar. In Folge legten die Aktien von PetroChina um 2,7 Prozent zu, Sinopec stiegen um 3,0 Prozent und CNOOC gewannen 2,7 Prozent.

   Nach einem Kurssturz um rund 25 Prozent in den vergangenen drei Wochen legte die Aktie des Bergbaukonzerns BHP Billiton um 3,6 Prozent zu. Die Nachrichten um das Unglück in Brasilien dürfte inzwischen im Aktienkurs enthalten sein. Brasilien verklagt die für den Dammbruch in einer Eisenerzmine verantwortlichen Bergbaukonzerne auf Schadenersatz. Aus der Klage in Höhe von 5,2 Milliarden Dollar sollen die geschädigten Menschen abgefunden und der verschmutzte Fluss Río Doce entseucht werden. Verantwortlich gemacht wird die Bergbaufirma Samarco, die zu gleichen Teilen Vale und dem australisch-britischen Rohstoffkonzern BHP Billiton gehört.

   In Hongkong gehörten die Blue-Chips aus der Casino-Branche zu den Gewinnern, so legten Galaxy Entertainment um 4,3 Prozent und Sands China um 3,8 Prozent zu. Castor Pang, Leiter des Research für die Pazifik-Region bei Yamaichi, erwartet die Unterstützung der Regierung in Macau für die jüngst gebeutelte Branche. So berichteten Zeitungen aus der Region, dass das unpopuläre Rauchverbot aufgeweicht werden könne, zudem solle es eine Genehmigung für weitere 150 Spieltische geben.

   Auch der Markt in Japan zeigte sich mit einem Plus von 1,3 Prozent deutlich erholt. Der Nikkei schloss bei 20.012 Punkten. Nachrichten gab es von dem japanische Autobauer Nissan, der seine Beteiligung an dem französischen Partner Renault offenbar aufstocken will. Der Board denke neben anderen Optionen über eine Anhebung auf 25 von derzeit 15 Prozent nach, sagte eine mit der Materie vertraute Person. Der Schritt könnte teuer werden für den japanischen Konzern, der damit versucht, den Einfluss der französischen Regierung auf die Allianz der beiden Automobilbauer zu begrenzen. Die Nissan-Aktie verlor gegen den Trend in Folge um 2 Prozent.

=== INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.266,10 +1,93% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 20.012,40 +1,34% 07:00 Kospi (Seoul) 2.023,93 +1,60% 07:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 3.456,31 +0,32% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.415,05 +1,90% 09:00 Taiex (Taiwan) 8.463,30 +1,71% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.869,01 +0,46% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.676,57 +0,26% 10:00 SET50 (Thailand) 868,96 -0,05% 11:00 BSE (Mumbai) 26.226,70 +0,31% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo., 9.30 Uhr EUR/USD 1,0601 +0,3% 1,0572 1,0591 EUR/JPY 130,26 +0,1% 130,16 130,08 USD/JPY 122,88 -0,2% 123,15 122,82 USD/KRW 1157,43 -0,3% 1160,48 1157,82 USD/CNY 6,3988 +0,0% 6,3982 6,3982 AUD/USD 0,7287 +0,8% 0,7230 0,7203 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/thl/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   December 01, 2015 03:52 ET (08:52 GMT)

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