MÄRKTE ASIEN/Feste Ölpreise und schwächelnder Yen stützen Aktien

   SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Die Börsen in Schanghai und Tokio haben am Dienstag eine Gegenbewegung zum Vortag vollzogen. In Tokio erholten sich die Aktien von ihren Montagsverlusten, während es in Schanghai moderat abwärts ging. Die meisten anderen Plätze verbuchten leichte Gewinne, wobei vor allem die weiter gestiegenen Ölpreise die Stimmung der Anleger verbesserten. So ist zum Beispiel das Barrel der US-Sorte WTI erstmals seit Ende März wieder auf über 40 Dollar geklettert.

   Ein weiteres Thema bleibt der Yen. Er verblieb zwar im Bereich seines jüngsten 18-Monatshochs zum Dollar, doch die US-Währung eroberte immerhin die Marke von 108 Yen wieder knapp zurück. Eine leichte Unterstützung für den Dollar kam am Vortag vom Gouverneur der japanischen Notenbank. Er sagte, seine Institution werde nicht zögern zu intervenieren, sollte der Yen weiter nach oben laufen. In die gleiche Kerbe schlugen Aussagen vom Präsidenten der US-Notenbankfiliale in Dallas, Robert Kaplan. Er stellte eine Zinserhöhung in den USA für Juni in Aussicht, gute Konjunkturdaten vorausgesetzt.

Rohstoff- und Exportwerte in Tokio fest In Japan stieg der Nikkei um 1,1 Prozent auf 15.929 Punkte, wobei der etwas gefallene Yen die Stimmung aufhellte. Trotz der verbesserten Stimmung bleiben aber viele Experten skeptisch. Sie vermuten, dass die Erholungsbewegung in Tokio begrenzt bleibt, denn viele Anleger setzen auf ein weiteres Anziehen des Yen. Mitsushige Akino von Ichiyoshi Investment Management zum Beispiel sieht den Dollar bis auf 105 Yen fallen. Und auch Analystin Margaret Yang von CMC Markets bleibt wegen des Yen vorsichtig, was die Erholung japanischer Aktien angeht.

   Einstweilen half der nachgebende Yen den Aktien der exportstarken Automobil- und Elektronik-Konzerne. So stiegen Toyota Motor um 3,9 Prozent, Honda Motor um 3,8 Prozent und Nissan Motor um 3,3 Prozent. Panasonic kletterten um 2,4 Prozent und Sony um 2,3 Prozent. Allerdings fordert die seit Februar anhaltende Yen-Rally ihre Opfer. So musste JSR ihre Jahresprognose senken. Der Hersteller von synthetischem Gummi und Fotolacken verweist wegen des starken Yen auf flaue Nachfrage nach Produkten für Smartphones und Fernsehschirme. Die Aktie fiel um 6,3 Prozent auf ein Dreieinhalbjahres-Tief.

   Die Stahlwerte stießen wie am Montag bereits in Europa auf großes Kaufinteresse, weil die Investoren auf eine Fortsetzung der jüngsten Rohstoff-Rally setzen. Der feste Ölpreis zog auch andere Rohstoffe wie Eisenerz mit nach oben, was wiederum die Aktien des Sektors trieb. Gerade auch Pensionsfonds entdecken gegenwärtig wieder die Branche, wie ein Händler sagte. Nippon Steel kletterten um 6,5 Prozent, JFE um 5,6 Prozent und Kobe Steel um 5 Prozent.

Börsengänge in Schanghai belasten Weniger freundlich präsentierte sich die Börsenwelt in China, wo der Schanghai Composite 0,3 Prozent auf 3.024 Punkte nachgab. Teilnehmer beobachteten Gewinnmitnahmen, zumal vor den Handelsbilanzdaten am Mittwoch. Zudem verwiesen sie auf die Genehmigung mehrerer Börsengänge, die Liquidität vom Sekundärmarkt abziehen könnten. Die zuständige Regulierungsbehörde hat für sieben Unternehmen den Gang an die Börse zugelassen, die voraussichtlich ein Volumen von 2,8 Milliarden Yuan (rund 380 Millionen Euro) umfassen.

   In Hongkong beklagten Teilnehmer das Fehlen von Impulsen, so dass der Markt lediglich 0,3 Prozent im Plus schloss. Die Anleger seien auch deshalb zurückhaltend, weil in der kommenden Woche die Berichtssaison in China startet. Etwas belastet wurde die Stimmung vom missglückten Start der US-Berichtssaison, wo Alcoa am Vorabend mit seinem Ausblick enttäuschte.

   In der Sportbekleidungsbranche drückte eine negative Analyse von Morgan Stanley zum US-Konzern Under Armour. Im Gefolge ging es in Hongkong mit den Aktien von Li Ning und Peak Sports um 1,2 bzw 3,7 Prozent abwärts.

   Frische Konjunkturdaten aus Australien halfen dem Markt in Sydney auf die Beine. Der Leitindex rückte um 0,9 Prozent vor. Eine Umfrage der National Australia Bank zu den Perspektiven der Unternehmen fiel so stark aus wie noch nie seit acht Jahren. Sowohl die Finanz- als auch die Minenwerte legten zu. Die vier Bankenaktien wie auch die beiden Rohstoffgiganten Rio Tinto und BHP Billiton stiegen jeweils um über 2 Prozent.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 4.975,60 +0,89% -6,05% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 15.928,79 +1,13% -16,31% 08:00 Kospi (Seoul) 1.980,82 +0,53% +0,99% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.023,65 -0,34% -14,57% 09:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.218,45 -0,36% -13,74% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 20.507,71 +0,33% -6,42% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.531,18 -0,37% +2,32% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.810,81 +0,06% -2,49% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.711,48 -0,22% +1,12% 11:00 BSE (Mumbai) 25.127,40 +0,42% -3,79% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:38 Uhr % YTD EUR/USD 1,1425 +0,2% 1,1404 1,1404 +5,2% EUR/JPY 123,56 +0,3% 123,14 122,98 -3,1% USD/JPY 108,16 +0,2% 107,97 107,85 -7,9% USD/KRW 1143,59 +0,1% 1142,35 1147,90 -2,8% USD/CNY 6,4658 +0,1% 6,4595 6,4676 -0,4% USD/CNH 6,4729 +0,1% 6,4691 6,4771 -1,5% USD/HKD 7,7557 +0,0% 7,7548 7,7578 +0,1% AUD/USD 0,7634 +0,5% 0,7595 0,7541 +4,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,42 40,36 0,15 0,06 +1,1% Brent/ICE 42,96 42,83 0,30 0,13 +6,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.258,33 1.257,90 +0,0% +0,43 +18,6% Silber (Spot) 15,94 15,93 +0,1% +0,01 +15,3% Platin (Spot) 993,05 990,00 +0,3% +3,05 +11,4% Kupfer-Future 2,10 2,09 +0,3% +0,01 -2,1% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   April 12, 2016 03:58 ET (07:58 GMT)

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