06.06.2016 10:10:47
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MÄRKTE ASIEN/Dollarabsturz gestoppt - Rohstoffsektor boomt
Von Chao Deng und Steffen Gosenheimer
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Überwiegend gelassen sind am Montag die Reaktionen an den ostasiatischen Börsen und in Australien auf den enttäuschenden US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag ausgefallen. Am stärksten bewegten sich die Indizes in Tokio und in Sydney, während sich an den chinesischen Börsen wenig tat. In Südkorea fand wegen eines Feiertages kein Handel statt. Teilnehmern zufolge richtet sich das Interesse nun stark auf einen Auftritt von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen im späteren Tagesverlauf, von dem neue Hinweise auf den mutmaßlichen Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung erhofft werden.
Der Nikkei-Index verlor 0,4 Prozent auf 16.580 Punkte und zeigte sich damit von größeren Verlusten zu Beginn des Handels deutlich erholt. Hier belastete vor allem der zum Yen stark gesunkene Dollar in Reaktion auf den US-Arbeitsmarktbericht, der eine Zinserhöhung im Sommer wieder unwahrscheinlicher gemacht hat. In den USA fiel der Stellenzuwachs im Mai so niedrig aus wie seit fünf Jahren nicht mehr und blieb zugleich weit hinter den Prognosen zurück.
"Die desaströsen Arbeitsmarktzahlen haben jegliche Chance auf eine Zinserhöhung der Fed im Juni zunichte gemacht", kommentierte Marktstratege Angus Nicholson von IG. Am Zinsmarkt werde eine Zinserhöhung im Juni oder Juli nun nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 4 Prozent erwartet, nach zuvor 31 Prozent.
Schwacher Dollar treibt Rohstoffpreise Gleichwohl stabilisierte sich der Dollar im asiatisch dominierten Geschäft wieder etwas und ging zuletzt mit 106,97 Yen um. Vor Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten am Freitag hatte er noch fast 109 Yen gekostet und war in der Folge bis auf etwa 106,40 Yen abgerutscht. Auch zum Euro berappelte sich der Dollar etwas. Ein höherer Yen belastet die Exportaussichten japanischer Unternehmen, weshalb die Kurse von Auto- und Konsumelektronikaktien Abgaben verzeichneten. Daneben gehörten Aktien von Unternehmen aus dem Finanzsektor zu den Verlierern, die als Profiteure einer Zinserhöhung in den USA gesehen werden.
Am stark von der Entwicklung bei den Rohstoffen dominierten Aktienmarkt in Sydney ging es dagegen um 0,8 Prozent nach oben auf 5.360 Punkte. Der schwächere Dollar sorgte für steigende Preise der in Dollar gehandelten Rohstoffe, worauf Aktien aus dem Rohstoffsektor anzogen. Der Rohstoff-Subindex schoss um fast 4 Prozent nach oben. Die Volkswirte von Baillieu warnten jedoch, dass der Rückenwind für die Rohstoffe wie Eisenerz schnell wieder weg sein könnte, sollten stattdessen Sorgen um die Konjunktur in den USA wieder die Oberhand gewinnen.
Der Goldpreis verteidigte sein am Freitag deutlich erhöhtes Niveau und lag zuletzt bei 1.241 Dollar. Auch das Gold profitierte vom niedrigeren Dollar, zugleich aber auch von seinem Ruf als sicherer Hafen in Phasen erhöhter Unsicherheit nach der Arbeitsmarktenttäuschung. BHP Billiton gewannen 3,7 Prozent, Rio Tinto 3,9 Prozent und der Kurs des Eisenerzförderers Fortescue stieg um 4,2 Prozent. Der Kurs des Goldschürfers Newcrest schnellte um 11,6 Prozent nach oben, in China stiegen Shandong Gold Mining um über 7 Prozent.
Für keine stärkere Belastung sorgte an der Börse in Schanghai, dass die Wertpapieraufsicht für neun geplante Börsengänge grünes Licht gegeben hat. Die Börsengänge haben zusammen ein eher moderates Gesamtvolumen von umgerechnet 807 Millionen Dollar. China fährt derzeit einen restriktiven Kurs, was die Zulassung von Börsengängen angeht, und hofft damit, für eine Stabilisierung an seinen Börsen zu sorgen.
Liquiditätszuflüsse helfen Softbank-Kurs Bei den weiteren Einzelaktien entzogen sich Softbank der Negativtendenz in Tokio und legten um 1,2 Prozent zu. Das Unternehmen hat mittels eines Teilausstiegs beim chinesischen Internetriesen Alibaba einen überraschend hohen Verkaufserlös von 8,9 Milliarden Dollar erzielt und verkauft außerdem den Großteil seiner Beteiligung am japanischen Videospielehersteller Gungho Online Entertainment für umgerechnet rund 600 Millionen Euro. Gungho stiegen um 2 Prozent.
Gesucht waren in Tokio Aktien von Unternehmen, die vor allem von der Binnennachfrage abhängen, beispielsweise aus dem Nahrungsmittelsektor. Kagome gewannen 3,9 Prozent, Kewpie 2,5 Prozent und CALBEE 2,5 Prozent.
Gut hielten sich in Hongkong Aktien aus dem Immobiliensektor. Sie wurden gestützt von einer Einschätzung von S&P Global Ratings, wonach die meisten Branchenunternehmen einen Rückgang der Mieteinnahmen um 5 bis 30 Prozent verschmerzen könnten dank ihrer Diversifizierung und guten Finanzmanagements.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.360,40 +0,78% +1,22% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.580,03 -0,37% -12,89% 08:00 Kospi (Seoul) Kein Handel Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.934,10 -0,16% -17,10% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 20.995,28 +0,23% -4,19% 10:00 Straits-Times (Singapur) 2.827,51 +0,65% -1,92% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.645,63 +0,56% -2,77% 11:00 BSE (Mumbai) 26.815,55 -0,10% +2,67% 12:00DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1353 -0,1% 1,1367 1,1152 +4,5% EUR/JPY 121,73 +0,6% 121,04 121,31 -4,5% USD/JPY 107,21 +0,7% 106,48 108,78 -8,7% USD/KRW 1165,65 +0,2% 1163,59 1184,54 -0,9% USD/CNY 6,5631 -0,0% 6,5648 6,5852 +1,1% USD/CNH 6,5662 +0,3% 6,5444 6,5899 -0,0% USD/HKD 7,7680 -0,0% 7,7683 7,7712 +0,2% AUD/USD 0,7344 -0,3% 0,7363 0,7254 +0,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,10 48,62 +1,0% 0,48 +18,8% Brent/ICE 50,12 49,64 +1,0% 0,48 +19,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.240,57 1.244,40 -0,3% -3,83 +17,0% Silber (Spot) 16,39 16,41 -0,2% -0,03 +18,6% Platin (Spot) 984,99 988,07 -0,3% -3,08 +10,5% Kupfer-Future 2,14 2,11 +1,1% +0,02 -0,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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June 06, 2016 03:40 ET (07:40 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
BHP Billiton Ltd. | 24,67 | 0,86% | |
CALBEE Inc. | 18,90 | 1,07% | |
Kagome Co Ltd | 18,30 | 0,00% | |
Kewpie Corp | 21,20 | 3,92% | |
Rio Tinto Ltd. | 71,51 | -1,01% | |
Rio Tinto plc | 58,73 | -0,91% | |
Shandong Gold-Mining Co Ltd (A) | 24,32 | -1,38% | |
SoftBank Corp. | 56,13 | 3,73% |
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NIKKEI 225 | 38 134,97 | -0,80% |