15.04.2016 11:51:50

MÄRKTE ASIEN/Chinesische Konjunkturdaten bewegen kaum

   Von Dominique Fong

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Fast gleichmütig sind am Freitag frische Wirtschaftsdaten aus China an den südostasiatischen Aktienmärkten zur Kenntnis genommen worden. Die Daten lagen tendenziell im Rahmen der Erwartungen bzw. leicht darüber. Volkswirte zeigten sich dennoch leicht ernüchtert, denn die Verlangsamung des Wachstums in China hielt an. So traf das BIP-Wachstum im ersten Quartal mit 6,7 Prozent auf Jahressicht exakt die Markterwartung, auf Quartalsebene verlangsamte sich jedoch der Zuwachs gegenüber der Schlussperiode 2015. Die Industrieproduktion übertraf die Vorhersagen im März auf Jahressicht, doch verwiesen Volkswirte hier auf Überkapazitäten in einigen Industriezweigen.

   Am Aktienmarkt lösten die Daten keine Begeisterungsstürme aus, zumal Händler auch von Gewinnmitnahmen im Vorfeld des am Sonntag anstehenden Treffens wichtiger Ölförderstaaten zur Begrenzung ihrer Erdölproduktion in Doha sprachen. Der Schanghai-Composite verlor 0,1 Prozent auf 3.078 Punkte, der Nikkei-225 büßte 0,4 Prozent auf 16.848 Zähler ein. Revidierte Daten zur japanischen Industrieproduktion bzw. zu Auslieferungen, Kapazitätsauslastung und Lagerbestand spielten keine Rolle. An den übrigen Börsen der Region setzte sich kein klarer Trend durch, die Bewegungen in beide Richtungen fielen aber meist moderat aus.

   Am ehesten zeigte sich ein positiver Impuls der Wachstumsdaten aus China in Australien. China ist der wichtigste Abnehmer australischer Rohstoffe. Sydney meldete mit 0,8 Prozent einen etwas deutlicheren Aufschlag. Der S&P/ASX-200 verbuchte den vierten Tag in Folge Gewinne, schloss zugleich auf dem höchsten Stand seit rund einem Monat und summierte das Wochenplus auf 4,5 Prozent.

Chinas Probleme bleiben Das chinesische Wachstum sei nicht nachhaltig und die Wirtschaftsprobleme hielten letztlich an, zog Volkswirt Zhu Baoliang von der staatlichen Denkfabrik State Information Center ein skeptisches Fazit. Das Wachstum basiere im Wesentlichen auf dem Immobilienmarkt und sei durch Infrastrukturprojekte getrieben worden. Die fundamentalen Probleme blieben ungelöst: die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt leide noch immer unter Überkapazitäten, hoher Verschuldung und einer Überbetonung des Immobilienmarktes. Zudem sei viel auf Halde produziert worden.

   "Es bedarf mehr signifikanter Verbesserungen der chinesischen Wirtschaftsdaten, bevor sich globale Investoren etwas beruhigter zeigen und ihre Sorgen über den schwachen Jahresauftakt verfliegen", schlug Händler Alex Wijaya von CMC Markets in Singapur in dieselbe Kerbe. Andere Marktteilnehmer verwiesen auf die im März gestiegene Kreditaufnahme chinesischer Unternehmen. Die Verschuldung steige, meinte ein Händler. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte jüngst erst die hohe Verschuldung der Großindustrie in China bemängelt. Die Gewinne vieler Unternehmen reichten zur Bedienung der Schulden nicht aus, was die Stabilität des globalen Finanzsystems gefährde, hatte der IWF gewarnt.

   Auch am Devisenmarkt tat sich zunächst wenig. Der oft sehr sensibel auf China-Daten reagierende Austral-Dollar bewegte sich nur leicht. Der "Aussie" stieg auf zuletzt 0,7714 US-Dollar nach Wechselkursen um 0,7642 am Vortag. Der Yen neigte zunächst weiter zur Schwäche, was dem Aktienmarkt in Tokio aber nicht auf die Sprünge half. Nachbörslich zog die japanische Währung allerdings an. Der US-Dollar fiel auf zuletzt 109,32 Yen nach 109,73 im Tageshoch, womit der Yen wieder Vortagesniveau erreichte.

   Einige Analysten verwiesen auf Repatriierungen durch große Fondsgesellschaften und Unfallversicherungen nach dem schweren Erdbeben in der Nacht in Japan. Devisenanalyst Taisuke Tanaka von Deutsche Securities sprach von Käufern, die den als sicher geltenden Yen-Hafen ansteuerten.

Sony unter Druck Am Tokioter Aktienmarkt verloren Sony 3,2 Prozent. Das starke Erdbeben erschütterte die Region Kyushu, wo der Elektronikkonzern eine Sensorfabrik betreibt. Das Unternehmen teilte mit, nach ersten Prüfungen seien keine größeren Schäden zu beklagen. Dagegen stellten Toyota Motor und Honda die Fertigung in der betroffenen Gegend ein. Die Aktien büßten 1,1 bzw. 1,0 Prozent ein.

   In Taipeh auf Taiwan sanken TSMC um 1,2 Prozent, während Largan Precision 3,8 Prozent zulegten. Beide Technologiekonzerne hatten im Rahmen der Vorlage der Erstquartalsergebnisse vor einem schwachen Umsatzwachstum im zweiten Quartal gewarnt. Largan hielten Marktteilnehmer zugute, dass hier die Gewinnmarge im ersten Quartal stabil geblieben sei.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.157,50 +0,76% -2,61% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.848,03 -0,37% -11,48% 08:00 Kospi (Seoul) 2.014,71 -0,06% +2,72% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.078,12 -0,14% -13,03% 09:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.272,21 -0,11% -12,30% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 21.309,64 -0,13% -2,76% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.700,39 +0,38% +4,35% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.920,35 +0,22% +1,31% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.727,99 +0,24% +2,10% 11:00 BSE (Mumbai) 25.626,75 0% -1,88% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 11:12 Uhr % YTD EUR/USD 1,1261 +0,0% 1,1261 1,1268 +3,7% EUR/JPY 123,17 -0,0% 123,21 122,91 -3,4% USD/JPY 109,36 -0,1% 109,42 109,09 -6,9% USD/KRW 1148,15 -0,5% 1154,25 1153,70 -2,4% USD/CNY 6,4807 -0,0% 6,4826 6,4835 -0,2% USD/CNH 6,4892 -0,1% 6,4927 6,4951 -1,2% USD/HKD 7,7566 -0,0% 7,7567 7,7578 +0,1% AUD/USD 0,7717 +0,3% 0,7691 0,7680 +5,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,99 41,50 -1,23 -0,51 +2,5% Brent/ICE 43,44 43,84 -0,91 -0,40 +7,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.230,30 1.223,80 +0,5% +6,50 +16,0% Silber (Spot) 16,22 16,17 +0,3% +0,05 +17,3% Platin (Spot) 988,14 990,75 -0,3% -2,62 +10,8% Kupfer-Future 2,15 2,17 -0,8% -0,02 +0,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf

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   April 15, 2016 05:21 ET (09:21 GMT)

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