11.09.2023 10:05:41

MÄRKTE ASIEN/Börsen uneinheitlich - Yen und Renminbi sehr fest

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Am Montag haben sich die ostasiatischen und australischen Aktienmärkte mit keiner klaren Tendenz präsentiert. Es hätten Impulse gefehlt, auch der G20-Gipfel habe diese nicht geliefert. Auffällig zeigte sich dagegen der Yen am Devisenmarkt, der mit falkenhaft interpretierten Äußerungen des japanischen Notenbankgouverneurs Kazuo Ueda deutlich anzog. Nach Dollar-Ständen um 147,80 Yen am Freitag ging der Greenback zuletzt bei 145,98 Yen um. Ueda hatte in einem Interview mit der japanischen Tageszeitung Yomiuri gesagt, dass ein Ende negativer Zinsen eine Option darstelle, sollten die Preise nachhaltig steigen. Während der Yen stieg, gerieten japanische Staatsanleihen unter Druck - die Rendite zehnjähriger Papiere gewann 6 Basispunkte auf 0,705 Prozent und markierte den höchsten Stand seit Januar 2014.

Der Aktienmarkt reagierte negativ auf den festen Yen und steigende Marktzinsen, der Nikkei-225 gab anfängliche Aufschläge ab und fiel um 0,4 Prozent. Gesucht waren mit gestiegenen Marktzinsen und den Zinsfantasien ausgelöst durch Ueda Finanzpapiere: Dai-ichi Life Holdings klettern um 4 und Mitsubishi UFJ Financial um 4,3 Prozent.

Auch China interveniert am Devisenmarkt

Auch in China stand der Devisenmarkt im Fokus: Der Außen-Renminbi in Hongkong wertete zum Dollar deutlich auf, er legte um 0,8 Prozent zu. Händler sprachen von einer Intervention. Die chinesische Zentralbank erteilte Spekulanten, die auf eine weitere Abwertung der Landeswährung setzten, eine unmissverständliche Warnung: Die Finanzaufsichtsbehörden seien in der Lage, den Yuan-Wechselkurs stabil zu halten. Die Warnung wurde vor der Markterwartung weiterer Zinssenkungen ausgerufen.

Am Aktienmarkt stieg der Schanghai-Composite mit nachlassenden Deflationssorgen um 0,8 Prozent, der HSI in Hongkong büßte dagegen nach seiner Taifunpause am Freitag im späten Handel 0,7 Prozent ein. Die chinesischen Verbraucherpreise zogen im August wieder leicht an, wenn auch weniger als erwartet. Die Erzeugerpreise sanken dagegen weiter. Händler werteten die Gefahr einer Deflation im Zuge der wirtschaftlichen Talfahrt in China als etwas eingedämmt. Dennoch waren Volkswirte der Auffassung, dass eine mögliche Deflation noch nicht gänzlich ausgestanden sei, da die Verbraucherpreisinflation nur knapp über null liege. Die Erzeugerpreise ermäßigten sich den elften Monat in Folge. Die Kreditvergabe der chinesischen Banken fiel indes besser als gedacht aus.

Der angeschlagene Immobilienmarkt lieferte vor allem in Hongkong aber wieder Negativschlagzeilen: Sun Hung Kai Properties brechen um 9,5 Prozent ein, nachdem das Branchenunternehmen schwache Geschäftszahlen vorgelegt hatte. New World Development sinken um 5,7 und Henderson Land um 3,8 Prozent. Einen Rückschlag verzeichnete auch das Seidenstraßen-Projekt. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni soll nach Medienberichten ihrem chinesischen Amtskollegen Li Qiang an Rande des G20-Gipfels klargemacht haben, dass Italien aus dem Projekt aussteigen werde.

Der frühere Chef des chinesischen Technologieriesen Alibaba, Daniel Zhang, hat den Konzern überraschend verlassen, der Kurs sank um 2,8 Prozent. Im Juni hatte Alibaba mitgeteilt, dass Zhang im September von Eddie Wu als Konzernchef abgelöst werde. Zhang sollte laut der damaligen Ankündigung jedoch Vorstandsmitglied bleiben und die Cloud-Computing-Sparte leiten, die im Rahmen einer umfangreichen Umstrukturierung abgespalten wird. Es wurde spekuliert, dass Zhang möglicherweise auf Druck der Behörden seinen Hut nahm.

Der Kospi in Südkorea stieg um 0,3 Prozent - schwache Handelsdaten verhinderten höhere Aufschläge. Der Export Anfang September war rückläufig. Doosan sprangen um 28 Prozent nach oben, die Robotiksparte des Unternehmen steht kurz vor dem Börsengang. HD Hyundai Electric zogen mit einem Auftrag aus Saudi-Arabien um 6,9 Prozent an.

In Australien schloss der S&P/ASX-200 mit einem Plus von 0,5 Prozent. Der Finanzsektor stellte die beste Branche (+1,3%). Sims brachen nach einem enttäuschenden Ausblick um 11 Prozent ein.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 7.192,30 +0,5% +2,2% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 32.467,76 -0,4% +25,0% 08:00

Kospi (Seoul) 2.556,88 +0,4% +14,3% 08:00

Schanghai-Comp. 3.142,78 +0,8% +1,7% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 18.128,36 -0,4% -8,0% 10:00

Taiex (Taiwan) 16.432,95 -0,9% +16,2% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.211,24 +0,1% -1,3% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.452,05 -0,2% -2,7% 11:00

BSE (Mumbai) 66.965,56 +0,6% +10,1% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:11 % YTD

EUR/USD 1,0726 +0,1% 1,0717 1,0714 +0,2%

EUR/JPY 156,76 -0,3% 157,28 157,77 +11,7%

EUR/GBP 0,8565 -0,3% 0,8588 0,8585 -3,2%

GBP/USD 1,2525 +0,4% 1,2477 1,2481 +3,6%

USD/JPY 146,13 -0,4% 146,79 147,26 +11,5%

USD/KRW 1.328,30 -0,6% 1.336,39 1.334,45 +5,3%

USD/CNY 7,2937 +0,7% 7,2423 7,3490 +5,7%

USD/CNH 7,3051 -0,8% 7,3621 7,3599 +5,5%

USD/HKD 7,8381 -0,0% 7,8406 7,8377 +0,4%

AUD/USD 0,6436 +0,8% 0,6386 0,6396 -5,6%

NZD/USD 0,5923 +0,5% 0,5895 0,5904 -6,7%

Bitcoin

BTC/USD 25.806,98 -0,3% 25.889,58 26.238,67 +55,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 87,34 87,51 -0,2% -0,17 +11,5%

Brent/ICE 90,76 90,65 +0,1% +0,11 +10,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 36,90 34,51 +6,9% +2,39 -57,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.926,56 1.918,90 +0,4% +7,66 +5,6%

Silber (Spot) 23,13 22,92 +0,9% +0,21 -3,5%

Platin (Spot) 904,48 895,63 +1,0% +8,85 -15,3%

Kupfer-Future 3,79 3,72 +1,8% +0,07 -0,7%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/err

(END) Dow Jones Newswires

September 11, 2023 04:06 ET (08:06 GMT)

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