07.07.2017 10:32:45

MÄRKTE ASIEN/Börsen mit negativen Vorgaben aus Übersee unter Druck

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit negativen Vorgaben aus den USA und Europa ist es am Freitag an den meisten Börsen in Ostasien und Australien abwärts gegangen. Die Aussicht auf weltweit wieder steigende Zinsen veranlasste die Anleger zum Rückzug aus Aktien, wenngleich sich die Verluste meist in Grenzen hielten.

   Die Börse in Schanghai schaffte zum Handelsende sogar den Sprung ins Plus und schloss 0,2 Prozent höher. Die chinesischen Regulierungsbehörden zeigten sich neuerdings etwas nachsichtiger, merkte Ligang Liu, Volkswirt bei der Citigroup, an. Die Behörden setzten bei Risikokontrolle und Fremdkapitalabbau der Banken auf ein behutsames Vorgehen, um Turbulenzen am Markt zu verhindern und vor dem Parteikongress im November Stabilität zu gewährleisten. So habe die chinesische Bankenaufsicht die Frist verlängert, innerhalb der die Banken die Ergebnisse ihrer Selbstüberprüfung einreichen müssten. Überdies seien am Geldmarkt die Sätze in jüngster Zeit gefallen, fügte der Volkswirt hinzu.

   Angst vor einer Liquiditätsverknappung als Folge der Bemühungen um den Abbau von Fremdkapital wird derzeit häufig als Grund für die gedämpfte Stimmung am chinesischen Aktienmarkt genannt. Auch der Umstand, dass die chinesische Zentralbank elf Tage hintereinander keine Geldmarktoperationen vorgenommen hat, mache viele Marktteilnehmer nervös, hieß es.

   In Hongkong verlor der Hang-Seng-Index im späten Handel 0,4 Prozent. Negative Vorgaben des US-Technologiesektors belasteten unter anderem das Indexschwergewicht Tencent, das 0,7 Prozent verlor. Gute Halbjahreszahlen ließen Cosco Shipping um 10,4 Prozent nach oben springen. Geely Automobile verbesserten sich um fast zwei Prozent, nachdem das Unternehmen sein diesjähriges Gewinnziel erhöht hatte.

   Zu den größten Verlierern in der Region gehörte der Aktienmarkt in Sydney mit einem Minus von 1 Prozent. Verantwortlich dafür waren Kursverluste in den Aktien der australischen Banken. ANZ, Commonwealth Bank of Australia, Macqarie, National Bank of Australia und Westpac verloren zwischen 0,4 und 1,5 Prozent. Auch einzelne Bergbauaktien gaben kräftig nach, nachdem die australische Regierung ihre Prognose für den Eisenerzpreis gesenkt hatte. Fortescue verbilligten sich um 1,3 Prozent.

   "Warum sollte man kaufen?", fragte Chris Weston, leitender Marktstratege bei IG in Australien, angesichts des schwachen Sentiments. Derzeit würden verstärkt Shortpositionen aufgebaut, sagte er. Außerdem seien die Aussichten für die Konjunktur nicht ungetrübt. Weston verwies allerdings auch auf dünne Umsätze. Es gebe wenige Käufer, gleichzeitig verkauften aber auch nur wenige Teilnehmer.

BoJ drückt mit Anleihekäufen Zinsen und Yen In Tokio reduzierte sich der Nikkei-225-Index um 0,3 Prozent, hatte anfangs aber deutlicher nachgegeben. Gestützt wurden die japanischen Aktien vom Yen, der etwas zurückfiel. Im Gegenzug stieg der Dollar auf rund 113,80 Yen von Kursen um etwa 113,20 Yen. Grund dafür war, dass die Bank of Japan (BoJ) den Kauf festverzinslicher Anleihen in unbeschränktem Volumen meldete. Damit drückte sie die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen von 0,105 auf 0,085 Prozent. Die BoJ ist im Rahmen ihrer ultralockeren Geldpolitik bestrebt, die Zehnjahresrendite bei etwa 0,0 Prozent zu halten. Nachdem allerdings die Renditen in den USA und Europa zuletzt gestiegen waren, hatten auch in Japan die Zinsen angezogen.

   Unter den Einzelwerten in Tokio stiegen Toshiba um 2,2 Prozent, nachdem sich das angeschlagene Unternehmen laut einer Nikkei-Meldung Kreditlinien über 6 Milliarden US-Dollar gesichert hatte. Honda gaben um 0,5 Prozent nach. Die Ratingagentur Moody's erwägt, dem Automobilhersteller eine schlechtere Bonitätsnote zu geben, weil die Margen des Unternehmens niedriger seien als die von Wettbewerbern mit ähnlichen Ratings.

Optimistischer Samsung-Ausblick verpufft An der Börse im südkoreanischen Seoul gab der Leitindex Kospi um 0,3 Prozent nach, abermals belastet von der Angst vor einer Eskalation des Konflikts mit Nordkorea. Die Aktie des Schwergewichts Samsung Electronics konnte sich den negativen Vorgaben für Technologiewerte nicht entziehen und sank trotz eines optimistischen Ausblicks um 0,4 Prozent. Der Technologieriese rechnet dank der regen Nachfrage nach Speicherchips im zweiten Quartal mit einem operativen Rekordgewinn. Samsung hat die globale Verlangsamung der Handyverkäufe und den kostspieligen Rückruf des Galaxy Note 7 gut überstanden und profitiert derzeit stark von der Halbleitersparte und der Bildschirmproduktion. Das sei am Markt aber weithin erwartet worden hieß es.

   Die Aktie von Korean Air Lines verlor 2,2 Prozent nach Medienberichten über eine Razzia in der Unternehmenszentrale der Fluggesellschaft. Es bestehe der Verdacht auf Veruntreuung, hieß es. Mittel, die für den Bau unternehmenseigener Hotels vorgesehen waren, sollen zur Renovierung des Wohnsitzes von Chairman Cho Yang-ho verwendet worden sein.

   Am Ölmarkt gewannen nach der Erholung vom Donnerstag Befürchtungen die Oberhand, dass das weltweite Überangebot nicht rasch genug abgebaut werden könne. Der Preis für ein Barrel Brent fiel um 1,2 Prozent auf 47,53 Dollar.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.703,60 -0,96% +0,08% 07:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.929,09 -0,32% +4,26% 08:00 Kospi (Seoul) 2.379,87 -0,33% +17,44% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.217,61 +0,16% +3,67% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 25.358,20 -0,42% +15,76% 10:00 Taiex (Taiwan) 10.297,25 -0,68% +11,28% 07:30 Straits-Times (Singapur) 3.226,74 +0,01% +12,01% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.760,87 -0,55% +7,26% 11:00 BSE (Mumbai) 31.315,49 -0,17% +17,61% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9.55 Uhr % YTD EUR/USD 1,1420 -0,0% 1,1422 1,1353 +8,6% EUR/JPY 129,80 +0,4% 129,26 128,67 +5,6% EUR/GBP 0,8815 +0,1% 0,8806 0,8779 +3,4% GBP/USD 1,2955 -0,1% 1,2971 1,2931 +5,0% USD/JPY 113,67 +0,4% 113,17 113,34 -2,8% USD/KRW 1153,63 -0,3% 1157,49 1156,99 -4,4% USD/CNY 6,7995 -0,0% 6,8015 6,8047 -2,1% USD/CNH 6,8004 +0,0% 6,7987 6,8049 -2,5% USD/HKD 7,8102 -0,0% 7,8109 7,8081 +0,7% AUD/USD 0,7597 +0,2% 0,7583 0,7603 +5,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,92 45,52 -1,3% -0,60 -21,1% Brent/ICE 47,53 48,11 -1,2% -0,58 -19,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.222,14 1.225,10 -0,2% -2,96 +6,1% Silber (Spot) 15,88 16,05 -1,1% -0,17 -0,3% Platin (Spot) 904,75 912,00 -0,8% -7,25 +0,1% Kupfer-Future 2,66 2,65 +0,2% +0,01 +5,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/cln/ros

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   July 07, 2017 04:02 ET (08:02 GMT)

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