18.10.2018 10:37:45

MÄRKTE ASIEN/Börsen mit Abgaben - Ölpreisrückgang belastet Branchenwerte

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die ostasiatischen Aktienmärkte haben am Donnerstag mehrheitlich Abgaben verzeichnet. Weiterhin lasteten Konjunktursorgen und der Handelskonflikt zwischen den USA und China auf den Märkten. Hinzu kam die Sorge über steigende Zinsen. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen war auf 3,21 Prozent gestiegen. Zuvor lag sie noch bei 3,16 Prozent. Steigende Marktzinsen schmälern tendenziell die Attraktivität von Aktien und erhöhen die Kosten der Unternehmensfinanzierung. Von der Wall Street kamen nur verhaltene Vorgaben.

Hohe US-Lagerbestände belasten Ölpreise und Branchenaktien

Die Ölpreise hatten in Reaktion auf die US-Lagerbestandsdaten am Mittwoch nachgegeben. Die Vorräte waren in der Vorwoche deutlich gestiegen und dies signifikant stärker als vorausgesagt und auch erheblich deutlicher als bei den bereits am Dienstag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute. Die europäische Referenzsorte Brent kostete zuletzt knapp unter 80 Dollar je Barrel. Am Mittwoch zur gleichen Zeit lag der Ölpreis noch bei 81,76 Dollar je Barrel. Die gesunkenen Preise belasteten Ölwerte in der gesamten Region.

An der Börse in Tokio fiel der Nikkei-Index um 0,8 Prozent auf 22.658 Punkte. Belastet wurde er vor allem von Energiewerten. Die Aktien des Raffineriebetreibers Indemitsu Kosan knickten um 5,9 Prozenten ein. Inpex gaben 2,3 Prozent nach. Finanzwerte profitierten hingegen von der Erwartung weiter steigender Marktzinsen. Sony Financial stiegen um 2 Prozent, Resona gewannen 0,7 Prozent hinzu.

Gedämpft wurde die Stimmung in Tokio auch von den vorgelegten Handelsbilanzzahlen. Vor dem Hintergrund des schwelenden Handelskonfliktes zwischen den beiden größten Volkswirtschaften, China und USA, hatten die japanischen Exporte im September - entgegen den Erwartungen von Ökonomen - das erste Mal seit zwei Jahren nachgegeben. Dies drückte auf die Kurse der japanischen Exportunternehmen. Zudem gab der Dollar zum Yen im Handelsverlauf deutlich nach. In der Spitze kostete der Dollar 112,73 Yen, fiel dann aber bis auf 112,42 Yen zurück. Fanuc gaben 4,1 Prozent nach. Sharp lagen mit 1,7 Prozent im Minus. Sony fielen um 1,2 Prozent.

Glücksspielverbot auf Hainan beflügelt Macau-Kasinos

In Hongkong zeigte sich der Hang-Seng-Index nach der Feiertagspause zur Wochenmitte mit Abgaben von 0,3 Prozent. Gedrückt wurde der Index von Ölwerten. Die Aktien des Ölriesen CNOOC gaben 2,4 Prozent nach und Petrochina um 2 Prozent. Sinopec lagen mit 4,7 Prozent im Minus.

Im chinesischen Kernland ging es mit den Börsen deutlich nach unten. Der Schanghai-Composite verlor 2,9 Prozent und der Index in Shenzhen gab um 2,7 Prozent nach. Beide Indizes fielen damit auf Vierjahrestiefs. Das Startup-Börsensegment ChiNext verlor 2,2 Prozent. Unter Abgabedruck standen auch hier Ölwerte, aber auch Aktien von Immobilienunternehmen. Letztere litten unter dem schwachen Yuan, denn viele Branchenunternehmen sind in Dollar verschuldet und dürften zunehmend Schwierigkeiten haben, ihre Kredite zurückzuzahlen. China Vanke fielen in Schanghai um rund 3 Prozent. China Evergrande und Country Garden büßten in Hongkong 3,4 und 2,2 Prozent ein.

Nach unten ging es auch für den Tourismussektor. China International Travel Service verbilligten sich um 6,8 Prozent, nachdem die Aktie am Vortag bereits das Tageslimit von 10 Prozent nach unten durchbrochen gehabt hatte. Hintergrund waren Meldungen, wonach auf der Insel Hainan nicht wie erhofft die Glücksspielindustrie Einzug hält. Für die Aktien der Kasinobetreiber in Macau waren dies hingegen überaus gute Nachrichten. Unter anderem stiegen Galaxy um 0,7 Prozent. Sands China gewannen 1,1 Prozent.

Yuan auf tiefstem Stand seit 21 Monaten

Entgegen früherer Vorwürfe von US-Präsident Donald Trump sieht das US-Finanzministerium derweil keine Beweise dafür, dass China den Wert seiner Währung bewusst drückt. Kein großes Partnerland habe in diesem Jahr seine Währung manipuliert, hatte es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht von US-Finanzminister Steven Mnuchin geheißen. Die Eingriffe der chinesischen Zentralbank seien "begrenzt". China hatte unterdessen den Yuan zum Dollar am Donnerstag auf den tiefsten Stand seit 21 Monaten gefixt. Der Dollar kostete zuletzt gut 6,94 Yuan.

In Südkorea gab der Kospi 0,8 Prozent ab. Und dies obwohl die Bank of Korea den Leitzins unverändert bei 1,5 Prozent belassen hatte und der koreanische Won gegenüber dem Dollar schwächer notierte. Unter den Einzelwerten verloren SK Hynix 2,4 Prozent. Der Stahlproduzent Posco gab 2,8 Prozent ab und Hyundai Motor 2,1 Prozent. Korean Airlines profitierten hingegen von den gesunkenen Ölpreisen. Die Aktie legte um 3,1 Prozent zu.

Die Börse in Taiwan gab 0,3 Prozent ab. Das Index-Schwergewicht Taiwan Semiconductor veröffentlichte nach Börsenschluss Zahlen für das dritte Quartal. Die vorgelegten Zahlen fielen dabei besser als vom Markt erwartet aus. Für das vierte Quartal hat der Technologiekonzern jedoch einen vorsichtigen Ausblick abgegeben, der den Kurs am Freitag belasten könnte. Die Aktie notierte zu Börsenschluss am Donnerstag 0,8 Prozent leichter.

In Sydney zeigte sich der S&P/ASX nahezu unverändert. Die Arbeitsmarktdaten für September fielen besser als erwartet aus. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozentpunkt auf 5,0. Ökonomen hatten hingegen mit einer unveränderten Quote gerechnet.

Auch in Australien litten Ölwerte unter den gefallen Ölpreisen. Santos gaben zunächst 0,7 Prozent nach, erholten sich im weiteren Handelsverlauf jedoch aufgrund solider Zahlen für das dritte Quartal wieder etwas. Die Aktie schloss mit einem Minus von 0,3 Prozent. Auch Woodside hatte Zahlen für das dritte Quartal publiziert. Obwohl die Produktionszahlen die Erwartungen leicht übertroffen hatten, blieben Absatz und Umsatz jedoch hinter den Markterwartungen zurück. Die Aktie gab um 0,8 Prozent nach. Der Rohstoffsektor gab im Mittel 0,7 Prozent ab. Finanzwerte stiegen hingegen um 0,4 Prozent.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.942,40 +0,06% -2,02% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 22.658,16 -0,80% -0,47% 08:00

Kospi (Seoul) 2.148,31 -0,89% -12,94% 08:00

Schanghai-Comp. 2.486,42 -2,94% -24,84% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 25.374,51 -0,34% -14,90% 10:00

Taiex (Taiwan) 9.953,73 -0,25% -6,48% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.064,00 -0,23% -9,75% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 10.26 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1511 +0,1% 1,1501 1,1569 -4,2%

EUR/JPY 129,62 +0,0% 129,60 129,83 -4,2%

EUR/GBP 0,8779 +0,0% 0,8777 0,8794 -1,3%

GBP/USD 1,3114 +0,1% 1,3103 1,3155 -3,0%

USD/JPY 112,61 -0,1% 112,68 112,23 +0,0%

USD/KRW 1134,45 +0,6% 1127,85 1125,00 +6,3%

USD/CNY 6,9366 +0,1% 6,9275 6,9254 +6,6%

USD/CNH 6,9385 +0,2% 6,9265 6,9185 +6,5%

USD/HKD 7,8395 -0,0% 7,8397 7,8385 +0,3%

AUD/USD 0,7129 +0,3% 0,7109 0,7153 -8,8%

NZD/USD 0,6560 +0,2% 0,6548 0,6593 -7,6%

Bitcoin

BTC/USD 6.549,58 +0,2% 6.537,13 6.580,49 -52,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,67 69,75 -0,1% -0,08 +19,3%

Brent/ICE 79,82 80,05 -0,3% -0,23 +25,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.222,35 1.221,30 +0,1% +1,05 -6,2%

Silber (Spot) 14,52 14,62 -0,7% -0,10 -14,3%

Platin (Spot) 833,15 833,50 -0,0% -0,35 -10,4%

Kupfer-Future 2,76 2,78 -0,6% -0,02 -17,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 18, 2018 04:38 ET (08:38 GMT)

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