MÄRKTE ASIEN/Börsen legen nach historischer US-Zinserhöhung zu

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den ostasiatischen Börsen haben die Kurse am Donnerstag nur eine Richtung gekannt: Norden. Sie folgten den US-Börsen nach oben, die mit kräftigen Kursgewinnen auf die erste Zinserhöhung der US-Notenbank seit fast zehn Jahren reagiert hatten.

   In Tokio stieg der Nikkei-225-Index um 1,6 Prozent auf 19.354 Punkte. An der Börse in Schanghai ging es um 1,8 Prozent nach oben. In Sydney verzeichneten die Kurse ein Plus von durchschnittlich 1,5 Prozent. In Seoul gab der Leitindex Kospi hingegen einen großen Teil seiner anfänglichen Gewinne wieder ab und schloss 0,4 Prozent höher, was Marktteilnehmer mit Gewinnmitnahmen erklärten. Spekulationen auf die US-Zinserhöhung hätten den südkoreanischen Markt zuvor schon nach oben getrieben. Mit dem Eintreten dieses Ereignisses folgten die Anleger dem Prinzip "Sell on News", hieß es.

   Die Fed habe sehr klar kommuniziert, sagte James White von Colonial First State Global Asset Management. "Die Märkte würdigen das", kommentierte er die Kursgewinne an der Wall Street und in Asien. Steve Friedman von BNP Paribas Investment Partners verwies darauf, dass die US-Notenbank bei den geplanten Zinserhöhungen behutsam vorgehen will. Damit habe sie die Angst der Anleger vor steigenden US-Zinsen gelindert. Andere Analysten sehen sogar Vorteile in steigenden US-Zinsen: Die daraus resultierende Aufwertung des US-Dollar komme asiatischen Exporteuren zugute.

   Die US-Währung zeigte sich auf breiter Front fester: Für einen Euro wurden nur noch rund 1,0865 Dollar gezahlt, der Dollar wiederum kostete rund 122,40 Yen. Am Mittwoch um die gleiche Zeit kostete der Euro knapp 1,0940 Dollar. Zur japanischen Währung notierte der Greenback knapp unter 122 Yen.

   In den zurückliegenden Monaten hatten die asiatischen Börsen sehr unter der angekündigten US-Zinswende gelitten. Anleger fürchteten, dass höhere US-Zinsen zum einen die Aufnahme von Dollar-Schulden für Schwellenländer verteuern würden. Zum anderen zogen Investoren Geld aus diesen risikoreicheren Märkten ab, weil ihnen in den USA höhere Renditen winkten.

   Während die Aktienkurse und der Dollar zulegten, blieb dem Ölpreis eine Erholung verwehrt. Er war am Mittwoch abermals unter Druck geraten, nachdem die US-Regierung entgegen den Erwartungen eine Zunahme ihrer Ölvorräte gemeldet hatte. Am Donnerstag bewegte sich der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI mit 35,25 Dollar etwas unter dem US-Settlementpreis vom Vorabend. Ein festerer Dollar verteuert Öl, das in der US-Währung bezahlt wird, für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum.

   Energiewerte blieben daher hinter dem Markt zurück. In Japan stiegen Inpex um 0,4 Prozent. In Sydney verbilligten sich Woodside Petroleum um 0,9 und Oil Search um 1,8 Prozent. CNOOC gaben in Hongkong um 2,2 Prozent nach.

   Ebenfalls in Hongkong legten China Vanke um 3 Prozent zu. Der größte Aktionär des Immobilienkonzerns Jushenghua Co. hat seine Beteiligung auf 22,45 von 22,01 Prozent aufgestockt. In Hongkong waren überdies Aktien von Banken gesucht, obwohl die Hongkong Monetary Authority, de facto die Zentralbank der chinesischen Sonderverwaltungszone, am Donnerstag die Zinsen um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent erhöht hat. Sie folgte damit der US-Zinserhöhung. Hang Seng Bank gewannen 2,5 Prozent und BOC Hong Kong 1,3 Prozent.

   Der Kurs von Mitsubishi Heavy Industries, der Mutter von Mitsubishi Aircraft, fiel in Tokio gegen den Trend um 1,6 Prozent. Laut einem Medienbericht wird sich die Auslieferung des Mitsubishi Regional Jet an die Fluggesellschaft All Nippon Airways abermals verzögern.

=== Index (Börse) Stand aktuell +- in % Handelsende (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.102,00 +1,46% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.353,56 +1,59% 07:00 Kospi (Seoul) 1.977,96 +0,43% 07:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 3.580,00 +1,81% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 21.862,24 +0,74% 09:00 Taiex (Taiwan) 8.319,67 +1,65% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.864,06 +0,81% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.653,91 +1,21% 10:00 BSE (Mumbai) 25.494,54 +0,00% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 9.50 Uhr EUR/USD 1,0865 -0,3% 1,0893 1,0945 EUR/JPY 133,00 -0,2% 133,24 133,41 USD/JPY 122,41 +0,1% 122,34 121,86 USD/KRW 1179,62 +0,6% 1172,05 1178,02 USD/CNY 6,4837 +0,2% 6,4733 6,4733 AUD/USD 0,7200 -0,1% 0,7206 0,7188 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/cln/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   December 17, 2015 04:07 ET (09:07 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 07 AM EST 12-17-15