15.08.2019 09:41:44

MÄRKTE ASIEN/Börsen in China drehen nach sehr schwachem Start ins Plus

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien haben sich am Donnerstag den sehr schwachen internationalen Vorgaben nicht entziehen können. Allerdings verringerten sich die Abschläge im Verlauf des Handels deutlicher - insbesondere an den chinesischen Börsen. Geholfen haben dürfte laut Marktbeobachtern, dass die chinesische Notenbank im Rahmen regulärer Geldmarktgeschäfte den Banken frische Liquidität zukommen ließ, um sicherstellen, dass sie angesichts der Konjunkturabschwächung ausreichend Mittel zur Verfügung haben.

Stimmungsmäßig für leichte Unterstützung dürfte auch gesorgt haben, dass China erneut den Yuan zum Dollar einen Tick höher gefixt hatte. Zuletzt wertete der freier handelbare Offshore-Yuan darauf leicht auf. Ansonsten gab es vom Handelsstreit zwischen den USA und China nichts Neues.

In Tokio verlor der Nikkei-Index 1,2 Prozent auf 20.405 Punkte, den niedrigsten Stand seit Anfang Februar. Im Tagestief hatte er aber auch schon 220 Punkte niedriger gelegen. Ihm machte wie so oft zusätzlich der anziehende Yen das Leben schwer. Der Dollar kostete zuletzt 105,94 Yen, verglichen mit rund 106,50 zur gleichen Vortageszeit. Der Yen gilt für viele Anleger als traditioneller Fluchthafen in Krisenzeiten.

In Schanghai schloss der Composite-Index 0,3 Prozent höher, nachdem es zum Start noch um rund 1,8 Prozent nach unten gegangen war. In Hongkong, wo sich die Proteste gegen China zumindest beruhigt haben, lag der Index im Späthandel ein halbes Prozent höher. In Sydney erlebte das Marktbarometer dagegen mit 2,9 Prozent den stärksten Tageseinbruch seit über drei Jahren. Nicht gehandelt wurde wegen eines Feiertags in Südkorea.

Negative Konjunkturnachrichten häufen sich

Übergeordnet bestimmten auch in Ostasien Sorgen um die globale Konjunktur das Geschehen und lasteten auf der Stimmung. Nach schwachen Konjunkturdaten am Mittwoch zunächst aus China und dann aus Deutschland, wo das BIP im zweiten Quartal minimal schrumpfte, wurde in den USA am Anleihemarkt der Renditeunterschied zwischen zweijährigen und zehnjährigen Anleihen erstmals seit 2007 negativ. Zweijährige Anleihen rentierten also höher als zehnjährige. Die inverse Zinsstruktur dieser beiden Laufzeiten gilt als starkes Signal für eine heraufziehende Rezession.

Die Marktteilnehmer warteten nun umso gespannter auf die nächsten Konjunktursignale aus den USA, hieß es. Der US-Terminkalender für den weiteren Tagesverlauf ist voll davon.

Am Öl- und am Goldmarkt tat sich wenig. Dort tendierten die Preise seitwärts. Die Feinunze Gold bewegte sich mit zuletzt 1.512 Dollar gut 1 Prozent unter ihrem jüngsten Sechsjahreshoch. Das Edelmetall erhält angesichts der Konjunktursorgen und auch wegen der weltweit niedrigen Zinsniveaus als sicherer Hafen Zulauf.

Tencent und Lenovo mit Kursverlusten

Tencent lagen im Hongkonger Späthandel nach der Vorlage der Zweitquartalszahlen 2,9 Prozent zurück. Der chinesische Internetriese konnte seinen Gewinn im zweiten Quartal um mehr als ein Drittel steigern dank der Veröffentlichung neuer Videospiele. Der Anstieg fiel damit deutlicher aus als erwartet. Umsatzseitig erreichte Tencent die Analystenprognosen allerdings nicht.

Für Lenovo ging es um 7,8 Prozent bergab. Der Computerbauer hat den Gewinn im ersten Geschäftsquartal mehr als verdoppelt und wurde zudem deutlich profitabler. Zugleich kündigte das Unternehmen aber unumgängliche Preiserhöhungen an, sollten die US-Strafzölle weiter steigen.

China Unicom lagen dagegen 10,4 Prozent höher nach einem stark ausgefallenen Halbjahresergebnissen des Telekommunikationsunternehmens.

In Sydney drückten unter anderem knapp 3-prozentige Kursverluste bei den schwer gewichteten und als konjunkturempfindlich geltenden Bergbautiteln Rio Tinto und BHP auf den Index. Auch die vier großen Bankaktien gaben um je rund 3 Prozent nach. Außerdem verloren Woodside fast 7 Prozent. Das Ölunternehmen hatte einen 23-prozentigen Gewinnrückgang berichtet und einen 5,4-prozentigen Umsatzrückgang. Gleichwohl rechnet das Unternehmen mit einem starken zweiten Halbjahr und dem Erreichen seiner Produktionsziele.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.408,10 -2,85% +13,49% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 20.405,65 -1,21% +1,95% 08:00

Kospi (Seoul) Feiertag

Schanghai-Comp. 2.815,80 +0,25% +12,91% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 25.429,68 +0,50% -2,09% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.327,13 -0,96% +6,17% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.103,78 -1,39% +2,57% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.593,32 -0,44% -5,34% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:30 % YTD

EUR/USD 1,1149 +0,1% 1,1142 1,1180 -2,8%

EUR/JPY 118,37 +0,5% 117,83 118,89 -5,9%

EUR/GBP 0,9230 -0,1% 0,9239 0,9272 +2,6%

GBP/USD 1,2075 +0,1% 1,2062 1,2059 -5,2%

USD/JPY 106,20 +0,4% 105,76 106,33 -3,2%

USD/KRW 1213,97 -0,2% 1216,65 1214,04 +8,9%

USD/CNY 7,0252 +0,0% 7,0244 7,0145 +2,1%

USD/CNH 7,0383 -0,2% 7,0538 7,0349 +2,4%

USD/HKD 7,8416 -0,0% 7,8452 7,8457 +0,1%

AUD/USD 0,6781 +0,5% 0,6748 0,6775 -3,8%

NZD/USD 0,6442 +0,1% 0,6435 0,6447 -4,0%

Bitcoin

BTC/USD 9.689,25 -4,7% 10.170,50 10.565,00 +160,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 55,22 55,23 -0,0% -0,01 +15,4%

Brent/ICE 59,27 59,48 -0,4% -0,21 +7,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.512,98 1.516,50 -0,2% -3,53 +18,0%

Silber (Spot) 17,18 17,22 -0,2% -0,04 +10,9%

Platin (Spot) 844,09 844,50 -0,0% -0,41 +6,0%

Kupfer-Future 2,60 2,59 +0,4% +0,01 -1,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/ros

(END) Dow Jones Newswires

August 15, 2019 03:42 ET (07:42 GMT)

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